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Zu den Leserbriefen von Kai-Uwe Gurski (16. April) und Hans-Joachim Schodlok (14. April)

Bei der von Kai-Uwe Gurski beigebrachten Grafik ist es wie mit vielen von Windkraftbefürwortern zitierten Statistiken: Sie sagen alles und doch nichts aus.

Denn ganz sicher kann man aus der Tabelle nicht ableiten, dass die Aberkennung des Welterbe-Titels nach dem Bau der Betonbrücke über die Elbe dem Dresden-Tourismus nicht geschadet hat. Dafür bräuchte es nämlich vergleichende Studien mit anderen deutschen Tourismusstädten. Da könnte einem dann zum Beispiel auffallen, dass, während der Zuwachs der Übernachtungen in Dresden zwischen 2009 und 2019 bei 40 Prozent lag, es in Hamburg eindrucksvolle 90 Prozent waren (von 8,1 auf 15,4 Millionen Übernachtungen im Jahr).

Doch auch der Vergleich mit Bad Wurzach hinkt. Dresden ist eine Metropole mit vielen Highlights jenseits der Waldschlösschenbrücke. Bad Wurzach hingegen hat nur einen einzigen – gesundheitstouristischen – Schatz: das Ried, eingerahmt in eine idyllische Erholungslandschaft und „geadelt“ durch eines von nur acht Europadiplomen in Deutschland.

Wer wie Bad Wurzach – im Gegensatz zu Dresden – weder mit großen Museen noch mit gastronomischer Vielfalt oder Opern und Konzerten punkten kann, sollte darum bei der Erhaltung seines einzigen Magneten keine Experimente machen. Denn es ist zu befürchten, dass der Bad Wurzach-Tourismus nicht nur weniger wächst, sondern sogar schrumpft oder existentiell infragegestellt ist, wenn das Ried von 300-Meter-Windkraftanlagen umstellt sein wird.

Friedrich-Thorsten Müller, Bad Wurzach

 

Leserbrief: Schaut nach Dresden: Was dann geschah …

Schaut nach Dresden: Dort wurde der Welterbe-Titel entzogen 

 

 

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halloRV

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