BLIX Banner1

Baden-Württemberg - „Was gilt die Wette, wir schaffen die Kette!“ Was für eine Kette, was für eine Wette? Es geschah vor 40 Jahren, dass die Friedensbewegung mit einer 108 Kilometer langen Menschenkette von Stuttgart bis Neu-Ulm die Stationierung von Atomraketen und Cruise Missiles in Europa verhindern wollte. Ein kühner Gedanke, ein toll-dreistes Unterfangen. Das Unterfangen, die Kette, gelang, die Absicht, damit die „Nachrüstung“ verhindern zu können, scheiterte. 40 Jahre danach wütet ein heißer Krieg in Europa und die Friedensbewegung, die einst Millionen Menschen bewegte, lässt es geschehen, ist nicht mehr existent. Eine Spurensuche.

Leutkirch - Schließlich tat Gottfried Härle, was von ihm erwartet wurde: sich in vierter Generation um die Brauerei seiner Vorfahren zu kümmern. Nach Volkswirtschaftsstudium in Konstanz und Friedensaktivismus in Stuttgart kehrte der 29-Jährige Ende 1983 in seine Heimatstadt nach Leutkirch zurück. Seinen politischen Überzeugungen folgend, führte er als Geschäftsführer die Härle-Brauerei konsequent auf den „grünen Pfad“. Das Unternehmen wurde mehrfach ausgezeichnet für sein nachhaltiges und soziales Konzept. Härle ist seit 1989 Mitglied der Grünen, ist langjähriger Gemeinderat in Leutkirch und war 1992 Mitbegründer des Wirtschaftsverbandes UnternehmensGrün, heute Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft. Seit 2016 teilt sich Gottfried Härle die Geschäftsführung mit seiner designierten Nachfolgerin Esther Straub (34). Härle heiratete 1989 seine langjährige Freundin Ursula Maurer, die ebenfalls im „Aktionsbüro“ der Friedensbewegung aktiv war und als Steuerberaterin selbstständig ist. Das Ehepaar traf sich zum Gespräch mit BLIX-Chefredakteur Roland Reck im Biergarten vor dem „Kontor“ der Brauerei.

Es ist lange her. Was geschah 1973? Die USA schlossen einen Waffenstillstand mit Nordvietnam und zogen ihre Truppen aus Südvietnam zurück, aber der Krieg zwischen Nord- und Südvietnam dauerte noch weitere zwei Jahre. Dieser Krieg war wie so viele in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Folge des Kolonialismus und des Kalten Krieges. Und der Nord-Süd-Konflikt zwischen den ehemaligen Kolonialmächten des Nordens und den nach Unabhängigkeit strebenden Nachfolgestaaten im Süden bestimmte die Weltpolitik und führte als lokale Reaktion zur Gründung des Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach e.V. vor 50 Jahren.

Was für eine super Idee, den Walder, Walter Trefz, im neuen BLIX zu empfehlen.
Ich habe das Büchlein „gefressen“. Zurückversetzt in 40 Jahre früher. Und doch ist alles fast gleich, wenn nicht noch schlimmer.

Als Schwabenkinder werden jene sechs- bis 15-jährigen Mädchen und Jungen bezeichnet, die zwischen 1600 und 1921 aus den armen Bergbauernhöfen der Alpenregion nach Oberschwaben kamen, um hier als billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft Lohn und Brot zu finden. Die Kinder wurden meist von einem Erwachsenen begleitet, der sich während der beschwerlichen Reise um sie kümmerte und den Lohn aushandelte. Der Gesindemarkt in der Bachstraße in Ravensburg war einer der bedeutendsten seiner Art; die dortige Skulptur von Peter Lenk nimmt Bezug darauf.

Oberschwaben - Auf dem elterlichen Einödhof hat der Bub mit dem Tenorhorn des Vaters spielerisch Töne ausprobiert, ganz ohne Unterricht oder Noten. Die Griffe für die drei Ventile hatte Peter bald raus. Und zur Ellwanger Musikkapelle hat es ihn damals schon magisch hingezogen. Was folgte ist ein Leben für die Blasmusik, davon 40 Jahre mit den Oberschwäbischen Dorfmusikanten. Am 9. September hat Peter Schad, der Lange, so sein Spitzname in der Schule, sein Abschiedskonzert in der Oberschwabenhalle in Ravensburg gegeben. Mit dabei sein Nachfolger Simon Föhr (40).

Ravensburg - 14 zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen versuchen mit Videos, mit Fotografie, Cartoons und Malerei, sich emotionalen, gesellschaftlichen und ökonomischen Aspekten von „Familie“ zu nähern. Der Titel der Ausstellung spielt mit einem Wort – „Wahl.“ Selten reduziert sich die Gründung einer Familie nur auf zwei Menschen, die sich lieben, die Werte miteinander verbinden und Lebensentwürfe für die nächsten Jahrzehnte, idealerweise bis ins Alter. Der Titel der Ausstellung „(Wahl-)Familie. Die, die wir sind“.

Bad Wurzach - Der Saal war voll, die Stadtkapelle spielte unter anderem einen Titel mit Österreich-Bezug („Kaiserin Sissi“), Bürgermeisterin und Laudatorin würdigten ein Werk, das in idealer Weise zur Intention des Stifters passt, und die Laureatin gab detaillierten Einblick in das Werden ihres stolzen Œuvres: Die Verleihung des hochangesehenen Friedrich-Schiedel-Literaturpreises war wieder ein Fest für Bad Wurzach. Ausgezeichnet wurde heuer Monika Czernin, Schriftstellerin und Filmemacherin aus Österreich.

Biberach - Protest kann viele Formen haben. Eine besonders originelle erlebte das Publikum eines Theaterstücks just an dem Ort, an dem ein „Baum mit demokratischen Wurzeln“ gepflanzt und alsbald wieder entfernt worden war.

Bibearch - Der Herbst ist Kinozeit in Oberschwaben. Oder besser: so war es. Als Cineast konnte man sich die letzten zwei Jahre darauf freuen, dass man sowohl in Biberach als auch in Ravensburg herbstliche Filmfesttage erleben konnte. Das war Luxus. Und passend in die Zeit, ist dieser nun in Frage gestellt. Während in Ravensburg die noch jungen Filmtage mehr und mehr Glanz erhalten, verblasst in Biberach der Stern des Jahrzehnte langen Kulturhighlights, die Biberacher Filmfestspiele, bedenklich.

Ravensburg - Das Ansinnen, dass Helga Reichert nach dem frühzeitigen Abgang ihrer Nachfolgerin Nathalie Arnegger in Biberach wieder übernimmt, verwarf die Schauspielerin im Gespräch mit BLIX als „absurd“ und erklärte, „ich bin glücklich mit meinen kleinen Filmfestspielen“ in Ravensburg, die nach dem zweiten Jahr gar nicht mehr so klein sind, da inzwischen auch die Linse in Weingarten bei den Filmtagen mitspielt. Überhaupt lässt sich feststellen, dass das neue Kulturevent in der Türmestadt auch bei Sponsoren auf zunehmendes Interesse stößt.

­