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Leutkirch/Region - Bei der Bilanzpressekonferenz der Volksbank Allgäu-Oberschwaben konnten die beiden Vorstandsmitglieder Josef Hodrus und Werner Mayer – auch vielen Widrigkeiten wie Corona, Ukrainekrieg oder auch dem Tod ihres Vorstandskollegen Georg Kibele zum Trotz – wieder sehr gute Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentieren.

Vorstandssprecher Josef Hodrus eröffnete die PK mit einem Blick auf die Geschehnisse im Jahre 2021 in der Welt, aber auch im Mikrokosmos des Bank.

Die Welt bewegte im vergangenen Jahr neben Corona, der in einer Demokratie unfassbar erscheinende Sturm auf das Capitol in Washington, der Präsidentenwechsel in den USA, der Regierungswechsel nach der Bundestagswahl in Deutschland, die wochenlange Blockade des Suezkanal durch ein gestrandetes Containerschiff (und damit die Blockade der wichtigsten Handelsverbindung zu Asien), der Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan sowie das Hochwasser im Ahrtal und ganz aktuell den Krieg in der Ukraine.

Schockiert waren die beiden verbliebenen Vorstandsmitglieder Josef Hodrus und Werner Mayer über den plötzlichen Tod ihres geschätzten Kollegen. Nach ihrem Beschluss und der Genehmigung durch den Aufsichtsrat, als Zweier-Vorstand die Geschäfte der Bank weiter zuführen, nahmen sie viel Arbeit auf sich, um die Struktur der Bank entsprechend anzupassen: Josef Hodrus verantwortet zukünftig das Kundengeschäft, Werner Mayer ist für die Prduktion und Steuerung der Bank zuständig. Zu ihrer Unterstützung n die erweiterte Geschäftsleitung berufen wurden Sabine Kinzelmann, Wolfgang Oligmüller, Jürgen Spiegler und Thomas Zwerger.

Geradezu schockiert hat die beiden Geschäftsführer aber auch das Urteil des Bundesgerichtshofes zur Anpassung der AGB´s, was zu einem enormen Mehraufwand bei der Mitglieder- und Kundenverwaltung führte. Und natürlich das leidige Thema des Verwahrentgelt.

Aber trotz allem hatten Hodrus und Mayer auch viel Positives zu berichten. Die Bilanzsumme knackte mit 3.098,4 Millionen € erstmals die 3 Mrd € Marke (+9,7%), die Kundeneinlagen stiegen auf 2.247,0 Mio. € (+10,0%) und die Kundenkredite stiegen auf 2.027,8 Mio. (+9,4%). Bei der Anzahl der für Kunden gestellten Fördermittelanträgen ist die Bank nach wie vor Spitze. Weitere Spitzenzahlen erzielte die Bank beim Zinsüberschuss (+6,1%), den Provisionserträgen (+8,4%) und dem Betriebsergebnis vor Risiko (+7,7%), während der Verwaltungsaufwand mit +4,3% erfreulich gering ausfiel.

Zum Stichtag 31.12.2021 hatte die Genossenschaftsbank 55.227 Mitglieder, davon waren 1.742 Neumitglieder. Die Zustimmung der Vertreterversammlung vorausgesetzt wird den Mitgliedern auch in diesem Jahr eine Dividende von 3% ausgeschüttet werden.

Die Volksbank Allgäu-Oberschwaben rangiert derzeit innerhalb der 144 Genossenschaftsbanken im Baden-Württembergischen Verbund BWGV auf Rang 14. Alle wichtigen Kennzahlen liegen weit über dem Durchschnitt. Einziger Wermutstropfen ist laut Werner Mayer, dass das Betriebsergebnis vor Risiko unter 1% gerutscht ist.

Erfreulich für den Vorstand waren auch die Ergebnisse der Tochterunternehmen und das obwohl die Baubranche „durch den Wind ist und dort keine Planungssicherheit herrscht“ (Josef Hodrus). Von den 420 Mitarbeitern sind 32 Auszubildende, hinzukommen noch 15 Mitarbeiter bei den Tochterunternehmen. Stolz sind die Vorstände auch auf die geringe Fluktuation: Betriebszugehörigkeit liegt bei durchschnittlich 15,5 Jahren bei einem Durchschnittsalter von 43 Jahren.
Ebenfalls mit Stolz erfüllt den Vorstand, dass beim alljährlichen Spendenadventskalender keine Gruppe leer ausgegangen ist. Insgesamt gab die Bank für Spenden, Sponsoring Stiftungen und Mitarbeiter Boni 526.500 € aus.
Was sich Josef Hodrus sich niemals hätte vorstellen können: Nach nur drei Jahren knackte die Cowdfunding-Plattform die 1 Million €-Marke (Co-Funding Anteil der Bank 305.190 €)

Nachdem im Vorjahr Premiere (mit einem tollen Feedback) des ersten digitalen Mitglieder Forum gewesen war, wird auch das Mitgliederforum 2022 wieder in digitaler Form stattfinden. Die Ausstrahlung wird vom 14.04. bis 14.05. erfolgen.
Ein sehr positives Feedback erhielten die Bankverantwortlichen auch zum Thema Kundenzufriedenheit: von 1077 Befragten äußerten sich 94% mindestens im Bereich von 1-3 nach Schulnoten.

In ihrem Ausblick auf das laufende Jahr gingen Josef Hodrus und Werner Mayer unter anderem auch auf den Verlauf der Aktienkurse und die Zinsentwicklung ein. Für die Bank ging Hodrus von einem Aktiv-Wachstum von etwa 4 Prozent aus.

Zu den Kursschwankungen des Dax in den letzten Jahrzehnten und der jüngsten Talfahrt wegen des Ukrainekrieges, sagte er: „Natürlich spricht vieles gegen die Anlage in Aktien. Aber: In den letzten 30 Jahren hat es in jedem Jahr irgendeine Krise auf der Welt gegeben, die sich auf den Dax auswirkte.“ Dennoch kannte dieser langfristig nur einen Weg, nämlich den nach oben. Hodrus rechnet zum Ende des Jahres mit einem Stand von 16.000 Punkten (ursprüngliche Prognose: 18.000).

Werner Mayer wünscht sich einen moderaten Anstieg der Zinsen, damit sich jeder auf die neue Situation einstellen kann. Schlechtes Beispiel: Die Ankündigung von Wirtschaftsminister Robert Habeck am 24.01., alle Fördermaßnahmen auslaufen zu lassen sei nicht der richtige Weg. Denn wenn Geld arbeitslos sei, sei das negativ: Sparer und diejenigen, die für ihr Alter vorsorgten, würden quasi enteignet.

Als konkrete Auswirkungen des Ukraine-Krieges seien früher oder später viele Firmenkunden betroffen, denen es bisher noch gut geht. Daher wünscht Mayer sich, dass der Krieg rasch beendet wird. Die Folgen des Konfliktes sind Preiserhöhungen an allen Ecken, die Gretchenfrage wird sein, ob diese existenzbedrohend sind.

„Wir sind gut aufgestellt und zuversichtlich die Zukunft gemeinsam zu meistern, den wir sind Teil der Region.“

 

Bericht und Bild Uli Gresser

 

 

 

 

 

 

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halloRV

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