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Leutkirch - Der Aktionstag „One Billion Rising“ fand am 14. Februar in Leutkirch statt. Ein Tag, der darauf aufmerksam macht, dass jede dritte Frau auf dieser Welt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfährt.

An diesem Tag soll gezeigt werden, dass mindestens eine Milliarde („One Billion“) Frauen einmal in ihrem Leben misshandelt, vergewaltigt, diskriminiert und aufgrund ihres Geschlechts getötet oder in ihrer Arbeitskraft ausgebeutet werden.

Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass in vielen Ländern Frauen der Zugang zu Bildung verwehrt und sexuelle Selbstbestimmung verweigert wird und sie in ihren Bürger- und Menschenrechten stark beschränkt werden.

Leider konnte in diesem Jahr erneut der Tanz auf dem Marktplatz nicht stattfinden. Dafür hatte das Organisationsteam aus Leutkircher Schulsozialarbeiterinnen, dem Jugendhaus, der Kinder-, Jugend-, und Familienbeauftragten, der Integrationsbeauftragten der Stadt und der Koordinatorin von „Demokratie Leben!“ ein alternatives Programm für den Aktionstag erarbeitet.

Im Bocksaal fand für Schülerinnen und die Öffentlichkeit ein Vortrag der Kriminalbeamtin und Opferschutzkoordinatorin Evelyn Lang zu „Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“ statt. „Das Wichtigste ist: Vorbereitet sein!“, so Frau Lang. Begleitet wurde der Vortrag von Carmen Scheich, der Leutkircher Kinder-, Jugend-, und Familienbeauftragten.

Rote Bank als Symbol
Maria Söllner (Integrationsbeauftragte der Stadt Leutkirch), Sonja Grauberger (Gleichstellungsbeauftrage des Landkreises), Maria Hönig (Demokratie Leben), Beatriz Schäffeler (Schulsozialarbeit Otl-Aicher Realschule), Carmen Scheich (Kinder-, Jugend-, und Familienbeauftragte), Stefanie Singer und Stefanie Kloos (Schwangerschaftsberatung Caritas), Katja Siwik (Kinderbuchautorin) stellten gemeinsam mit Petra Lutz und Elvira Birk (Frauen und Kinder in Not e. V.) die Rote Bank am Markttag vor dem Rathaus auf - bewusst zum 14. Februar.

„Es wichtig, das Thema immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen, da Gewalt gegen Frauen in der Mitte der Gesellschaft stattfindet. Deswegen stehen wir auch heute so zentral auf dem Marktplatz“, so Petra Lutz von „Frauen und Kinder in Not“ aus Wangen.

Die Rote Bank wird noch eine gute Woche auf dem Marktplatz stehen. Danach wandert sie an Leutkircher Schulen, das Jugendhaus, die Schwangerschaftsberatung und an ein Frauen Fitnessstudio in Leutkirch. Sie soll ein Zeichen gegen Gewalt gegen Mädchen und Frauen setzten, eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt - auch in Deutschland. „Ich freue mich, dass die Rote Bank zwei Monate in Leutkirch das Thema in Erinnerung ruft“, so Maria Söllner.

Die Idee hinter der Bank kommt aus Italien. 2016 wurde in der Stadt Perugia zum ersten Mal die Rote Bank als Symbol für Gewalt gegen Frauen ins Leben gerufen und seither in vielen Städten mit ihrer aufrüttelnden Botschaft platziert. Die Farbe Rot symbolisiert die Farbe von Blut und Leben.

Die Bank selbst ist mahnendes Zeichen für die Plätze, die frei bleiben, wenn Frauen häuslicher und sexualisierter Gewalt zum Opfer fallen. In Deutschland stirbt mehr als an jedem dritten Tag eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Studien belegen, dass jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfährt. Die Tragweite wird längst nicht umfassend gesehen, behandelt oder gar verhindert.

Häusliche Gewalt ist noch weitgehend ein Tabu. Das Aufstellen der Bank inmitten der Öffentlichkeit soll aufmerksam machen und die Vorbeigehenden anregen, darüber nachzudenken, dass jeder und jede dazu beitragen kann, Gewalt in Beziehungen zu beenden. In Leutkirch wird das Thema in unterschiedlichster Weise aufgegriffen, denn Gewalt gegen Frauen beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Hautfarbe. Sie betrifft alle Arten familiärer Beziehungen und sozialer Milieus.

Beratungsstelle in Wangen
Auch vor Ort im Landkreis erleben Mädchen und Frauen täglich Gewalt: Allein im Altkreis Wangen gab es 2021 rund 240 telefonisch und persönlich geführte Beratungen an der Beratungsstelle im Buchweg 8 in Wangen.

Hochrelevant ist leider auch die psychische Gewalt: massive Formen von Abwertungen und Bedrohungen beeinflussen das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit in negativer und zerstörerischer Weise. Mit diesen Grenzverletzungen befasst sich der Verein „Frauen und Kinder in Not“ täglich.

Um möglichst viele Menschen mit dieser Aktion zu erreichen, wird die Rote Bank das gesamte Jahr durch den Landkreis wandern und für:

Kein Platz für Gewalt gegen Frauen! stehen.

Kontaktadressen und Infos zur Roten Bank Aktion:

Verein Frauen und Kinder in Not
Beratung und Interventionsstelle Wangen: 07522 / 9099598
Beratung und Interventionsstelle Ravensburg: 0751/ 23323

Frauen- und Kinderschutzhaus RV: 0751 / 16365
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www.frauen-beratung-ravensburg.de

Bundesweites Hilfetelefon: 08000 116 016

Bei weiteren Fragen oder Anregungen wenden Sie sich gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

15OBR Bocksaal

Bild: Vortrag von Kriminalbeamtin und Opferschutzkoordinatorin Evelyn Lang zu „Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“. 30 Schülerinnen waren anwesend

 

Pressemitteilung und Bilder Stadt Leutkirch

 

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halloRV

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