Leutkirch/Vogt - Um den Druck auf die Arbeitgeber in den am heutigen Tag laufenden Tarifverhandlung zu erhöhen, legten heute über 150 Kolleginnen und Kollegen der myonic GmbH in Leutkirch und der ST Extruded Products Germany GmbH (Step-G) in Vogt die Arbeit nieder.
Thomas Weber, Betriebsratsvorsitzender von Step-G äußerte sich wie folgt: „Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt. Die Signale die wir von dort hören sind keinesfalls gut, der Arbeitgeberverband will aktiv gegen die Interessen ihrer Beschäftigten vorgehen. Wir fordern vier Prozent, und Perspektiven für die Zukunft, die Arbeitgeber stellen indessen tarifliche Standards in Frage. Das ist respektlos.“
Joachim Neubauer, Betriebsratsvorsitzender von der myonic GmbH in Leutkirch, machte klar: „Das Vorgehen von Südwestmetall enttäuscht mich. Es kann nicht sein das die Arbeitgeber die aktuelle Situation ausnutzen wollen um aktuelle Tarifstandards zu verschlechtern. Bei myonic haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jeden Tag ihr Bestes gegeben, damit unser Betrieb auch während Corona weiter funktioniert. Ist es dann zu viel verlangt, wenn wir Anerkennung in Form einer angemessenen Entgelterhöhung sowie sichere Jobs verlangen? Ich denke nicht.“
Mit über 7550 Warnstreikbeteiligten in der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall in der Region bereits in der letzten Woche ein starkes Signal an die Arbeitgeber in der laufenden Tarifauseinandersetzung gesetzt. Helene Sommer, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen zeigte sich zufrieden über die erste Warnstreikwoche: „Mit erfolgreichen Aktionen haben wir in unserer Region deutliche Zeichen an den Verhandlungstisch geschickt. Bis ein Ergebnis da ist, werden wir den Druck kontinuierlich erhöhen.“
Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde für Betriebe, in denen Beschäftigungsabbau droht, die Möglichkeit zu schaffen, die Wochenarbeitszeit mit einem Teillohnausgleich zu verkürzen, um Kündigungen zu verhindern. Zudem sollen mit so genannten Zukunftstarifverträgen auf betrieblicher Ebene Vereinbarungen zu Investitionen, Qualifizierung sowie Standort- und Beschäftigungssicherung getroffen werden können. Monetär fordert die IG Metall 4 Prozent mehr Entgelt auf eine Laufzeit von zwölf Monaten. Teile dieser Entgelterhöhung sollen allerdings auch zur Beschäftigungssicherung verwendet werden können.
Pressemitteilung der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen