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Aitrach - Mit ihrer Mischung aus Musik und Gebet lockten die Sängerinnen und Sänger des Gospolchor Aitrach an diesem Samstagabend wieder viele Interessierte in die Pfarrkirche St. Gordianus und Epimachus.

Nach der Begrüßung durch Vorstand Peter Litzbarski, in der er ein wenig in die Thematik des Abends einführte: „Verzeihen: eine hohe Kunst, die unser Leben erleichtert und der Seele Frieden bringt. Lassen Sie sich mit uns darauf ein und vielleicht helfen Ihnen unsere Gedanken im Alltag ein kleines Stück freier und glücklicher zu sein.

Musikalisch eröffnete der Chor den Abend mit dem Kyrie von Tore W. Aas an die sich eine verbale Meditation – gesprochen von Siglinde Reich am Piano begleitet von Thomas Eisele – anschloss „Frieden finden durch Verzeihen (Reflektieren, Nachdenken, Meditationen öffnen unsere Herzen, befreien die Seele, führen uns an Orte der Kraft, der Heilung und des Friedens!)...Nicht vergebene Kränkungen lähmen mich. Ohne Vergebung finden wir keine Ruhe.“

Das wunderbar getragene „Gods gift“ klang aus dem Mund des Chores wahrhaft wie eine Verheißung, wie ein Geschenk Gottes.

Rosi Sturm vertiefte das Thema Verzeihen und Versöhnen mit einem Gedicht das Thema. „Ich wünsche dir einen Mund, der sagt, was Unrecht ist, der andere tröstet und auch etwas Gutes sagt. Ich wünsche dir Hände, die umarmen, die du zur Versöhnung reichen kannst und die mit anderen teilen.“

Um diese Wünsche in die tat umzusetzen, verteilten die Sängerinnnen und Sänger Zettel und Kugelschreiber an die Besucher, damit sie direkt mit der Umsetzung ihres Verzeihen beginnen mochten. „Mit den Füßen, die uns oft auf schwierigen und schweren Wegen tragen müssen – wenn wir einen entscheidenden Schritt machen sollen.“ setzte der Chor seinen musikalischen Weg zur Verzeihung fort, mit dem mehrstimmigen Gospel „Order my steps“.

Mit der symbolträchtigen Geschichte ums Verzeihen zweier Freunde, bei der der eine seinen Freund zunächst schlägt und ihm danach in der Oase das Leben rettete, setzte Johannnes Lachenmaier einen weiteren geistlichen Impuls zum Thema. Die Kränkung schrieb er in den Sand, damit sie vom Winde verweht werden möge, die gute tat jedoch ritzte der Freund jedoch in Stein, damit sie ewig erhalten bleiben möge. Mit dieser Geschichte bat der Chor die Besucher sich einander den Friedensgruß zu geben und unterstrichen diesen musikalisch mit dem Lobpreis-Lied „I will praise the Lord“.

Wie eine Versöhnung aussehen kann, erzählten einige der SängerInnen in einer Geschichte nach einem Zitat von Mahatma Gandhi: „Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.“ Darin ging es um ein stark zerrüttetes Vater/Sohn Verhältnis das von einem Handwerker, der anstatt eine Mauer zu bauen wie sein Auftrag gelautet hatte, stattdessen eine Brücke gebaut hatte, um die beiden wieder zusammen zu bringen.

Nach dem mitreißenden „Hallelujah Salvation and Glory“ drückte Hildegard Gayer in einem Gebet ihre Hoffnung und Überzeugung aus, dass – obwohl derzeit alle Anzeichen das Gegenteil vermuten lassen – irgendwann alles gut wird. „Nicht morgen und nicht übermorgen, aber irgendwann wird es gut werden.“

Mit einem Segenslied wollte der Chor die Besucher eigentlich mit vielen guten Wünschen und Gottes Segen nach Hause entlassen. Dirigentin Birgit Werner sagte nach dem nicht enden wollende Applaus „Die vollbesetzte Kirche ist ein toller Anblick für uns.“ Sie dankte auch dem erst 19 jährigen Pianisten Luis Oecknick, der den Chor bereits bei einigen Liedern unterstützt hatte: „Er ist ein Glücksfall für uns!“

Mit „Hosanna to the King“ als Zugabe gab es noch einen runden Abschluss für die diesjährige Musik- und Gebetstunde des Gospelchor Aitrach.

 

Bericht und Bilder: Uli Gresser

 

 

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halloRV

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