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Leutkirch - Wer kennt sie nicht, die markante Feldkapelle an der Kreuzung nach Herlazhofen, rechterhand kurz vor dem Ortsschild. Seit 420 Jahren steht sie dort, wenn auch anfangs mit einem kleinen Turm.

Für eine Kapelle ist sie stattlich gebaut und auch innen sehr schön ausgestattet und bemalt. Ende Juni findet immer das Patrozinium statt, die Kapelle ist den heiligen Märtyrern Johannes und Paulus von Rom geweiht.

Die beiden Apostel sind seit jeher die Wetterheiligen und das Wetter war auch der Anlass, an dieser Stelle eine Kapelle zu bauen. Wegen Unwetter, Gewitter und Hagel über dem Dorf und den Haslerhöfen, wo früher viele Felder standen, wie es am großen Deckenfresko zu sehen ist, bauten die Herlazhofer an dieser Stelle 1603 die Kapelle zum Schutz und zum Gebet. Noch bis in 18. Jahrhundert waren hier Getreidefelder. Mehrmals wurde die Kapelle restauriert und erhielt 1899 einen Turm mit 2 Glocken als Vorbau, wie es sich heute zeigt.

Der schöne barocke Altar zeigt die Geburt Christi, rechts und links sind die beiden Heiligen Johannes und Paulus. In den Jahren 1989/1990 wurde die Feldkapelle innen und außen grundlegend renoviert mit hohem Maß an Eigenleistung der Herlazhofer Bürger. Ebenso aufwendig fand in den letzten 3 Jahren eine Sanierung statt und eine Neubemalung der Fresken innen, mit Fertigstellung im Jahr 2022. Die Kosten beliefen sich auf über 300.000 Euro, und die Herlazhofer spendeten reichlich für ihre Kapelle.

Schöne Fresken und Fürbitten um gute Witterung
Wunderschön erstrahlen nun die Malereien in Medaillon-Form wie neu, inklusive der Spruchbänder in Sütterlin-Schrift. Hier zeigt sich auch Maria als Mutter des Erlösers und Gottvater, die beide ihre Hand schützend über das Dorf halten. Beim Patrozinium erläuterte Pfarrer Elmar Schneider aus Herlazhofen die Fresken und erklärte, dass es auch heute wie vor 400 Jahren wichtig ist, für gute Witterung und reiche Ernte zu beten und zu bitten, angesichts der zunehmenden Unwettergefahr und Katastrophen weltweit.

Er wies auch auf die angespannte Situation in den Seelsorgeeinheiten hin und dass nicht wie früher, alle Gottesdienste in allen Kirchen stattfinden könnten. Die zahlreichen Gläubigen aus Herlazhofen und Umgebung feierten eine würdevolle Patroziniumsmesse, musikalisch begleitet durch den örtlichen Kirchenchor unter Leitung von Karin Wäckerle. Anschließend ging es zum Ausklang zu einer gemütlichen Hockete vor dem Pfarrstadel.


Text und Fotos: Carmen Notz

 

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