Merazhofen - Es ist schon sehr beachtlich, wie sich der Pfarrer-Augustinus-Hieber-Verein e. V. in den 20 Jahren seines Bestehens entwickelt hat. Mit dem 1000. Mitglied, einer Rom-Wallfahrt und einem neuen Kerzenschrank-Ständer neben der vielbesuchten Grabstätte auf dem Merazhofer Friedhof feiert der Pfarrer-Hieber-Verein 2023 als ein besonderes Jahr.
Der Verein war im April 2003 anlässlich einer Pfarreiversammlung in Merazhofen gegründet worden. Zuvor fanden Beratungen mit dem damals zuständigen Rottenburger Domkapitular Prälat Hubert Bour, Pfarrer Siegfried Knaus, dem Dekanat und dem Kirchengemeinderat statt, die das Vorhaben dankbar unterstützten. Grund der Vereinsgründung war und bleibt nicht nur die Verehrung des sogenannten Segenspfarrers aus dem Allgäu, wie Pilger ihn nennen, sondern vor allem die Bewahrung der Erinnerung inklusive die Vorbereitungen auf die Seligsprechung des im wörtlichen Sinne „wunder-vollen Pfarrers“, der 1886 bei Schwäbisch Gmünd auf einem Bauernhof zur Welt gekommen war (gestorben 1968).
Alles ist für ein Seligsprechungsverfahren vorbereitet
„Seit Jahren hat unser Verein als Aktor für das Verfahren einer Seligsprechung alle erforderlichen Zeitzeugenberichte, Akten und Dokumente archiviert, die für die offizielle Eröffnung eines Seligsprechungsverfahrens auf kirchlicher Seite erforderlich sind“, erzählen die beiden Vorsitzenden Kurt B. Susak, Stadtpfarrer und Dekan in Davos mit Wurzeln hier im Allgäu und Kirchengemeinderat Armin Fehr aus Merazhofen, die beide Gründungsmitglieder des Hieber-Vereins sind. Angelika Sommer führt seit Jahren die Geschäftsstelle und weiß viel zu erzählen, von den Sorgen und Anliegen unzähliger Menschen, die in ihren Korrespondenzen Beistand und Hilfe bei Segenspfarrer Hieber suchen und auch nachweislich finden, wie Hunderte von Votivtafeln am Grab und ärztlich dokumentierte Berichte aufzeigen.
Bergmesse zum Maifest in Merazhofen
Das 1000. Mitglied ist seit kurzem Josef Stützenberger aus Karsee bei Wangen, Chef des Autohaus Stützenberger in Kisslegg. Viele der 1000 Mitglieder sind aus dem süddeutschen Raum, aus der Region Schwäbisch Gmünd, aber auch aus Österreich und der Schweiz. Im Jubiläumsjahr wird im Mai mit Dekan Susak eine Wallfahrt nach Rom stattfinden, die bereits ausgebucht ist. An Christi Himmelfahrt, am Donnerstag, 18. Mai, wird Dekan Susak in Verbindung mit dem Maifest der örtlichen Musikkapelle um 9.30 Uhr eine Bergmesse in Merazhofen feiern. Zudem wurde durch die Vorstandschaft schon länger ein neuer Kerzenschrank für das Grab bestellt, der bei einer Kreuzwegandacht eingeweiht wurde. Kunstschmied Bernd King aus Wangen hat den schweren Stahlschrank in etwa 100 Arbeitsstunden kunstvoll hergestellt, ein Prachtstück, das seinesgleichen sucht.
Rund 400 Votivtafeln und Tausende von Pilgern
„Wir haben am Grab ein wenig Ordnung gemacht, die rund 400 Votivtafeln von Pilgern auf Regalen platziert, alle Engel schön angeordnet, so dass sich alles sauber und aufgeräumt für Pilger und Besucher präsentiert“, sagen Armin Fehr und Angelika Sommer vom Verein. Nur anhand der verkauften Kerzen am Grab und in der Kirche kann die Pilger/Besucherzahl in etwa abgeschätzt werden, dies sind Tausende pro Jahr, heißt es aus Vereinskreisen.
2023 soll für den Pfarrer-Augustinus-Hieber-Verein ein besonderes Jahr werden. Im 20-jährigen Vereinsbestehen ist man bestens aufgestellt und hat mit Lothar Keck auch wieder einen engagierten Kassierer, nachdem Konrad Schöllhorn vor zwei Jahren überraschend verstorben ist.
Kontaktdaten
Infos zum Hieber-Verein: http://www.augustinus-hieber-verein.de /
Frau Sommer: Tel. 0176 / 75217771
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Der Film
Ein Dokumentarfilm über das Leben und Wirken von Pfarrer Hieber ist beim Verein erhältlich, dieser wurde 2018 gedreht. Pfarrer Hieber wird gespielt von Reinhold Weiß aus Mengen. Immer wieder wird der Film auch in zwei Teilen im KTV gezeigt.
Text und Fotos: Carmen Notz
Langjährige Mitglieder des Pfarrer-Hieber-Vereins wie zum Beispiel der damalige Kaplan Leuze (2. von links) zeigen stolz den neuen Kerzenschrank, der seit Kurzem neben der Grabstätte steht und sehr viele Kerzen fassen kann. In der Bildmitte (Vierter von links) erkennen viele vermutlich Reinhold Weiß als Pfarrer-Hieber-Darsteller im Film, rechts neben ihm ist der Wangener Schmied Bernd King, der den Kerzenschrank in 100 Arbeitsstunden gefertigt hat.
Hieber-Vorstand Armin Fehr (links) mit dem Schmiede-Künstler Bernd King.
Der neue Kerzenschrank.