WUCHZENHOFEN - Der Musikverein Wuchzenhofen hatte ein wunderschönes Konzert vorbereitet.
Als Dirigent für dieses Projekt konnte die Vorstandschaft unter Leitung von Michael Fischer den Leutkircher Matthias Wandinger gewinnen, da der MVW derzeit noch auf der Suche nach einem festen Dirigenten ist. Die Pfarrkirche war gut gefüllt, als das erste Stück „Vita pro musica – ein Leben für die Musik“ ganz würdevoll und doch mit Pauken und Trompeten erklang.
Und schon kam Bewegung in die Reihen der gut 40 Musiker der Blasmusikkapelle, denn vier Alphornspieler durften in die Mitte, darunter Bernd Schosser, der frühere, langjährige Dirigent des MVW, immer noch sehr verbunden mit seinen Musikern. Beide mehrstimmigen Alphorn-Stücke stammten aus der Feder von Alphorn-Spezialist und –lehrer Siegfried Leitermann aus Friesenhofen.
Der Titel „Begegnung“ von Kurt Gäbele wurde extra für Blasmusikkapelle in Gemeinschaft mit Alphornspielern von Kurt Gäbele komponiert, und so fügten sich die Alphornspieler wunderbar in die Melodienfolge ein. Unter den Reihen der Zuhörer war u.a. der Alphorn-Bauer Herr Ullrich aus Beuren.
Ehrung und Geschenk für Franz Hölzle und Dirigent Simon Grotz
Unter den Reihen der Wuchzenhofener Musiker ehrte Wandinger bei seiner Moderation u.a. Franz Hölzle, der seit mehr als 50 Jahren bei der MK als Trompeter mitspielt. Dem ehemaligen Dirigenten Simon Grotz überreichte der MV, bzw. Michael Fischer ein Geschenk für die Jahre der harmonischen Zusammenarbeit. Grotz hat nun seine Heimatkapelle Legau übernommen.
Das nächste besondere Ensemble waren mit vier verschiedenen Saxophonen „ausgerüstet“ und brachten die sehr bekannte und ruhige Melodie „Bergwerk“ zu Gehör, ein Stück zum Zurücklehnen und Durchatmen. Der Titel von Rainhard Fendrich wurde von dem europaweit bekannten Saxophonisten und Lokalmatador Christian Segmehl extra auf Saxophone arrangiert.
Als Solist spielte Hans-Jürgen Mehr das nicht ganz so bekannte „Ave Maria“ von Komponist Slattner mit der Trompete sauber und einfühlsam. Danach durfte man sich auf ein „Holz-Ensemble“ mit verschiedenen Klarinetten freuen, darunter drei Musikerinnen, die das Stück „Honigmond“ präsentierten. Dirigent Luis Lau (MK Diepoldshofen) hat das Stück entsprechend umgeschrieben, sodass auch eine Gitarre dabei sein konnte. So tauschte Tubist Reini Schmid sein Instrument und spielte auf fünf Saiten mit.
Gesang aus dem Musical Tabaluga
Nicht ohne Gesang – auch das war beim Kirchenkonzert mit Vater Bernd und Sohn Marius Schosser vorgesehen. Das Lied „Nessaja“ wurde dann aber von Bernd Schosser alleine gesungen, da Marius erkrankt war und auch nicht beim Alphorn-Ensemble hat mitspielen können. Die Melodie ist ebenfalls sehr bekannt, aus dem Musical Tabaluga mit dem sinnigen Hintergrund nach der Frage: Was macht das Erwachsensein, das Alter oder die Erfahrung wirklich aus im Leben.
Nun fehlte noch das Posaunen-Ensemble, das mit dem herrlichen Titel von Vincent Clarke „Only you“ angekündigt war, ein Arrangement für sieben Posaunen. Vor dem Schlussstück „St. Cäcilia“, die Schutzpatronin für Musiker, gab es noch ein großes Dankeschön an Dirigent Matthias Wandinger von der Kapelle, sowie die Einladung an alle Besucher, zu Getränken und Snacks in der Alten Schule nebenan nach dem Konzert.
Ohne Zugaben durften die Musiker die Kirche nicht verlassen, das bekannte „Halleluja“ von Lennard Cohen war krönender Kirchenkonzertabschluss. Anfangs donnerte es draußen, nach der Hälfte des Konzerts schien die Sonne, als sei sie von der engagierten Kapelle herbeigespielt worden, von Musikern, die ganz verschiedene Facetten ihrer Kunst zeigen konnten.
Nächster Termin ist das Maibaumstellen am 30. April an der Kirche in Wuchzenhofen, zu dem die Kapelle aufspielen wird. Der MVW sucht nach wie vor dringend einen dauerhaften Dirigenten, Infos: www.mv-wuchzenhofen.de
Text und Fotos: Carmen Notz
Das Alphorn-Ensemble brachte gefühlvolle Stücke zu Gehör
Die einzelnen Ensembles wie Saxophon und Posaune, Solist Hans-Jürgen Mehr und Sänger Bernd Schosser