Leutkirch - „Der Mann, der jede Rolle spielt. Über die Herausforderung, in schweren Zeiten lustig zu bleiben“ – das ist der Titel des Talks im Bock, zu dem Moderatorin Nina Poelchau am Montag, 19. Dezember, um 19.30 Uhr Uli Boettcher in der Leutkircher Festhalle erwartet.
Der Schauspieler, Kabarettist und Theater-Unternehmer Uli Boettcher ist ein humoristischer Lokalmatador. Seine Shows genießen in der Region und weite darüber hinaus einen legendären Ruf. Uli Boettcher hat den Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg im Schrank und ebenso den Kulturpreis der Städte Ravensburg und Weingarten. Er zählt zu den bekanntesten Kabarettisten in Baden-Württemberg – und ist doch sehr bodenständig geblieben. Das könnte damit zu tun haben, dass er auf dem Land bei Baienfurt lebt, mit Familie, Pferden und alten Bäumen – es handelt sich um das Hoftheater in Baienfurt, 200 Jahre alt, einst ein Bauernhof. Boettcher wurde 1966 in Weingarten geboren, nach dem Gymnasium machte er eine Malerlehre. Danach schlug er sich als freischaffender Comiczeichner und Straßenartist durch. 1991 gründet er das „FROTtheater“ und bringt sein erstes Soloprogramm „Romeo und Julia“ auf die Bühne – was mit großem Erfolg über viele Jahre und an vielen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gespielt wurde. 1992 bekam er einen Gastvertrag am Düsseldorfer Schauspielhaus – allerdings stellte er bald fest: „Ein Staatstheater ist für mich nicht das Wahre“. 1993 stieg er mit Kollegen (Abgänger der Ulmer Theaterschule „Spielstatt“) in das „Theater Ravensburg“ ein. Ein 150 Plätze-Theater mit Café. Dort fanden in den Hochzeiten um die 230 Aufführungen pro Jahr statt.
Seit 1993 produziert Boettcher jährlich neue Eigenproduktionen, darunter sehr erfolgreiche wie „Die Schuftnudeln“ (1996 – 2002). Seit 1999 arbeitet er mit Bernd Kohlhepp („Der unsichtbare Hund“, „Winnetou IV“, „Denn sie wissen (noch) nicht, was sie tun …“) zusammen. Und kam auch ins Fernsehen: Er war im „Tatort“ zu sehen, in „Hämmerle und Leibssle“, in „Die Biester“. 2011 eröffnet er zusammen mit seiner Frau Salka und seinem Agenten Tommy Seitzinger das Hoftheater Baienfurt. Der alte Bauernhof wurde zu einer Spielstätte mit 200 Plätzen und Restaurant mit Biergarten aufwendig ausgebaut. Dort finden jährlich etwa 200 Aufführungen statt – aus allen Bereichen der Kleinkunst. Seit Pandemiebeginn hat er sich mit verschiedenen anderen gestrandeten Kollegen digitalen Projekten gewidmet.
Privat erforscht Boettcher gerne Hobbys, was bedeutet, dass er sich in regelmäßigen Abständen mit großer, aber selten länger anhaltender Leidenschaft immer neuen Themen widmet. Gerade widmet er sich dem Bogenschießen. Was er als nächstes im Visier hat – im Theater und außerhalb des Theaters – darüber spricht er am 19. Dezember mit Nina Poelchau beim Talk im Bock in der Leutkircher Festhalle. Musik: Just Friends. Eintritt frei.
Pressemitteilung der vhs Leutkirch (Karl-Anton Maucher)