RIMPACH (sita) - Schon sehr früh am Morgen haben Bürger aus Rimpach gemäß jahrzehntelanger Tradition, wie auch in vielen anderen katholischen Gemeinden der Region, die Blumenteppiche zum Fronleichnamsfest mit kirchlichen Motiven gelegt. In der schmucken barocken Schlosskirche zu Rimpach, die nur zu bestimmten Terminen geöffnet ist, fanden sich zahlreiche Gläubige ein, um mit Pfarrer Marc Grießer den Festgottesdienst zu halten. Die Chorgemeinschaft Friesenhofen-Willerazhofen sang ansprechende Weisen. Anschließend leitete die Trachtenkapelle Friesenhofen die Fronleichnamsprozession an, zu zwei wunderschönen Blumen-Altären rund ums Schlossgelände.
Fronleichnam ist eigentlich das Ereignis, das an Gründonnerstag stattfindet: Jesus Christus schenkt den Gläubigen seinen Leib, sein Blut, doch in der Karwoche kann das nicht gefeiert werden. So wurde das Fest auf einen Donnerstag nach Pfingsten gelegt, die Monstranz wird als sichtbares Zeichen des Glaubens hinausgetragen, hinaus aus der Kirche, zu zwei oder drei oder vier Altären mit Blumenteppichen, als Prozession mit Musikbegleitung. In Rimpach hat die Fronleichnamsprozession mit dem Kapellen- und Schloss-Ensemble ein besonderes Ambiente. Die Trachtenkapelle und die Soldatenkameradschaft gingen mit ihren Fahnenabordnungen voran, feierliche Musik erklang, der Chor sang an jedem Altar ein Lied, es wurde je ein Vaterunser gebetet.
Der Altar am Haupteingang
Besonders aufwändig war der Altar am großen schmiedeeisernen Haupteingang des Schlosses: Viele liebevoll gestaltete Engele umrahmten den Schöpfer aller Dinge mit ansprechenden Blütenkreationen. Die Musikkapelle spielte hier sogar die Sonne über der Adelegg herbei. Oder waren es die andächtigen Gebete der Gläubigen? Dennoch, das bekannte Rimpacher Fest, das seit mehr als 20 Jahren, zuletzt 2019, stattgefunden hat, konnte aufgrund der unsicheren Wetterlage nicht geplant und organisiert werden. Und tatsächlich kamen noch mehrmals dunkle Wolken.
Ermutigende Predigt
Pfarrer Marc Grießer ermutigte in seiner Predigt, dass jeder seine Talente, seien sie noch so klein, nutzen sollte, um anderen Menschen eine Freude zu machen, einen Dienst zu erweisen, den christlichen Glauben spürbar werden zu lassen für andere. Nicht über die Kirche als Institution jammern, was alles besser sein könnte, sondern selber als mutiges gutes Beispiel vorangehen, Flagge zeigen, den Dienst am Nächsten zu leben, dazu ermunterte der Prediger. Nur so könne man „die anderen“ überzeugen.
Altar vor Schloss Rimpach
Die Trachtenkapelle Friesenhofen begleitete die Rimpacher Fronleichnamsprozession mit ihrer Musik.
Der zweite Altar im Schlossbereich
Fronleichnam in Rimpach hat Tradition.
Pfarrer Marc Grießer trug die Monstranz
Mit Musik durch die Fluren rund um Schloss Rimpach
Klassisches Fronleichnamsmotiv: Kelch und Hostie am 2. Rimpacher Altar.
Der Altar am Schloss-Tor
Wunderschöne Gott-Vater-Darstellung. Fotos: sita