Zu den Windkraftplanungen im Altdorfer Wald
Scheibchenweise und wohldosiert informieren die Stadtwerke Ulm über den Gigantismus im Altdorfer Wald. „Technische Innovationen“ haben die Höhe der Windräder in nur sieben Monaten von 240 Meter auf heute 285 Meter ansteigen lassen! Rund vierzig Windräder heben sich dann, bedingt durch die Anhöhe des Waldburger Rückens, rund 330 Meter von der Umgebung ab. Die Waldburg wirkt dann wie die Burg auf einer Modellbahn.
Nicht um Ulm, Stuttgart oder Berlin stehen diese Ungetüme, sondern im beschaulichen württembergischen Allgäu.
Natürlich wird das Trinkwasser wie immer "nicht gefährdet", betonen die Investoren. Aber es sind rund acht Windräder in einem Vorranggebiet zum Schutz von Wasservorkommen geplant, in dem die größte Anzahl an naturnahen Quellen auf einem Hektar nachgewiesen ist. Außerdem ist dies ein sogenanntes Rutschgebiet, in dem die Fundamente wesentlich tiefer als 4 Meter und mehr als 30 Meter im Durchmesser benötigen.
Der Verein der Energiewende in Vogt, ein Abkömmling der grünen Ideologiepartei, verteidigt dies weiterhin vehement.
Das Märchen von der Versorgung von über 100.000 Haushalten wird aufrechterhalten und nicht hinterfragt. Nicht ein einziges KW an Speicher ist vorgesehen und daher ist ohne konventionelle Kraftwerke kein Haushalt dauerhaft mit Strom versorgt.
Da Windräder die technisch benötigte Blindleistung nicht erzeugen, müssen gigantische Ausgleichstechniken gebaut werden, damit der Strom überhaupt transportiert wird und das Netz nicht kollabiert. Dies zahlt der Stromkunde und nicht der Betreiber.
Der Traum vom billigen Windstrom ist schon lange widerlegt. Die Kosten der Energiewende eines Kinderbuchautors, der als Energieministers amtet, zahlt die Bevölkerung auf einem Landstrich zwischen Bad Waldsee, Isny und Leutkirch. Schon jetzt sind in diesem Raum rund 100 dieser Ungetüme geplant, welche diese Landschaft verändern und Schutzgebiete ignorieren. Dieser Landstrich übernimmt auch die 2 % jener Flächen zusätzlich, welche im Bodenseegebiet nicht vorhanden sind oder die zu bereitstellen man dort nicht gewillt ist.
Was bringen Ausgleichsflächen, wenn zusammenhängende Waldgebiete wahllos zerschnitten werden und die eigentliche Waldfunktion für 150 Jahre nicht mehr vorhanden ist? Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) hat mittlerweile erkannt, wie Arten-, Natur- und Landschaftsschutz durch die Grünen abgeschafft wurde. Wo bleibt der BUND? BUND, das heißt eigentlich: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Wo sind die kritischen Stimmen, die gegen jedes Baugebiet schimpfen, gigantische Bodenversiegelungen aber im Namen der Energiewende tolerieren? Wer gegen Kiesabbau im Altdorfer Wald ist, der kann nicht für Windräder sein, denn diese beschleunigen den Abbau von Kies in unseren Wäldern für ihre Fundamente.
Es ist bedenklich, wenn zum Schutz der Rotoren Abstände von 900 Metern einzuhalten sind, gegenüber Siedlungen mit Menschen aber nunmehr nur noch ca, 500 Meter.
Klimaverschiebung entscheidet, wie wir in Zukunft leben, aber Arten- und Naturschutz heute entscheidet, ob wir überleben.
Alexander Knor, Bad Wurzach-Greut