Kißlegg - Eine echte Premiere konnten Landrat Harald Sievers, Raimund Haser, MdL und Bürgermeister Dieter Krattenmacher in der Käserei der Kißlegg-Käsefreunde sehen und probieren: Der erste Tierwohl-Mozzarella nach den Vorgaben des Deutschen Tierschutzbundes ist in der erst vor drei Jahren wiederbelebten Käserei in Kißlegg-Zaisenhofen hergestellt worden. «Damit sind wir die ersten und können unser Mozzarellasortiment rund um fair und ökologisch erzeugte Milch weiter abrunden» erklärt Geschäftsführer und Miteigentümer Karl-Heinz Kratzer dabei stolz.
«Die Berichte und Diskussionen um eine artgerechte Tierhaltung haben in mir den Wunsch wachsen lassen, dass es auch Milchprodukte geben muss, die dem Kunden ermöglichen ein Zeichen für das Tierwohl zu setzen». «Und dann haben wir geschaut, woher wir diese Tierwohlmilch bekommen können und gleich mit der Entwicklung dieses besonderen Mozzarellas gestartet», so der Geschäftsführer. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen und schmeckt außerdem gut, waren sich die Gäste einig. Aber nicht nur Tierwohlmilch wird in Kißlegg verarbeitet. Die derzeit 60 Mitarbeiter verarbeiten in Kißlegg täglich rund 100.000 Liter Milch mit verschiedenen Gütesiegeln und stellen mehrere 10.000 Stück der kleinen weißen Kugeln her. Offensichtlich hat das in Familienhand liegende Unternehmen die Kundenwünsche richtig eingeschätzt, als die brachliegende Käserei im Jahr 2015 erworben und wieder aufgebaut worden ist.
«Im Bereich des Biomozzarella gehören wir inzwischen zu den größten Herstellern bundesweit, im Württembergischen Käsedreieck sind wir bei den Milchverarbeitern vorne mit dabei», erklärt Betriebsleiter Steffen Kathan, der sich als Leutkircher außerdem freut einen recht kurzen Weg zur Arbeit zu haben. Das rasche Wachstum war nur deshalb möglich, weil viele Händler und Kunden an unseren Produkten interessiert sind und unser Mozzarella inzwischen in der Region und auch bundesweit erhältlich ist, so Verkaufsleiter Christoph Brändle. Die in der Käserei verarbeitete Milch stammt dabei größtenteils aus dem bayrischen und württembergischen Allgäu. So wie es ausschaut hält das Wachstum weiter an. Deshalb suchen die Käsefreunde derzeit in der Region weitere zuverlässige Biomilcherzeuger. Das freut den Landrat und den Landtagsabgeordneten, denn «die für unsere Region so typische und wichtige Milchwirtschaft hat gute Zukunftschancen, wenn die Wertschöpfungskette komplett ist, also unsere Milch in gute und innovative Produkte verarbeitet wird, die beim Kunden ankommen».
Und Bürgermeister Dieter Krattenmacher freut sich darüber hinaus, dass die «Käsefreunde Kißlegg» zusammen mit dem großen Mineralwasserhersteller, zwei Brauereien und einem Kaffeeröster in der Gemeinde das Wort «Kißlegg» täglich über eine Million mal den Handel bringen. Offensichtlich stoßen die in den 1960er Jahren gebaute Gebäude an ihre räumlichen Grenzen. Die letzten noch verfügbaren Flächen werden gerade saniert und zu einem weiteren Lager umgebaut. Weitere Investitionen sind in der Milcherfassung, der Produktion, Verwaltung, Energieerzeugung und -nutzung und der Lagerhaltung geplant. Hierzu laufen gerade Planungen und Genehmigungsverfahren. «Mein Traum ist, dass in unserer Käserei einmal 150 Frauen und Männer unsere Milch aus der Region verarbeiten», so Karlheinz Kratzer beim Verkosten des Mozzarellas nach der Käsereibesichtigung.
Bericht: Dieter Krattenmacher
Bilder: Gemeinde Kißlegg