Waltershofen - Mit dem Beginn des Neubaus des Waltershofer Kindergartens hat das größte kommunale Bauprojekt für den Kißlegger Teilort seit Jahrzehnten begonnen. In den kommenden zwölf Monaten wird für rund 2,5 Mio. Euro ein neuer dreigruppiger Kindergarten mit Mehrzweckraum erstellt.

Der Neubau war erforderlich geworden, weil der vor über 40 Jahren errichtete alte Kindergarten große strukturelle und bauliche Einschränkungen aufweist und aufgrund der anhaltend großen Kinderzahlen eine Gruppe ins Grundschulgebäude ausgelagert werden musste. Eine Untersuchung des alten Gebäudes hat zudem ergeben, dass eine Sanierung auf den heutigen Standard nicht mehr wirtschaftlich darstellbar wäre und große Risiken berge.

Die Idee einen neuen Kindergarten als Teil des künftigen Ortszentrums von Waltershofen zu bauen ist vor knapp 10 Jahren im Rahmen einer Bürgerbeteiligung entstanden. Das Gesamtkonzept sieht vor, dass künftig zwischen dem neuen Kindergarten und der Grundschule die Ortschaftsverwaltung einen neuen Platz finden soll und ein neues Dorfgemeinschaftshaus die Baulücke schließt. Soweit sei es aber natürlich noch nicht, sagte Bürgermeister Dieter Krattenmacher. "Ich bin heilfroh und dankbar, dass wir den Mut gefunden haben den Kindergartenbau trotz der derzeitigen schwierigen Umstände als ersten und wichtigsten Schritt der neuen Ortsmitte zu starten und zum Beginn des Kindergartenjahrs 2021/22 dann eine perfekte räumliche Situation für unseren Nachwuchs in Waltershofen bieten können. Wie es dann nach der Fertigstellung des Kindergartens mit dem Dorfgemeinschaftshaus weitergehe, müsse im Lichte der kommenden Zeit betrachtet und beschlossen werden". Sehr froh zeigte sich auch Kindergartenleiterin Astrid Behr, dass sich Kinder, Eltern und Erzieherinnen nun tatsächlich auf den neuen Kindergarten freuen können. Wie wichtig ein funktionierender Kindergarten sei, erlebe man in diesen Tagen sehr deutlich. Derzeit seien 54 Kinder dort in Betreuung. Im kommenden Jahr steige die Zahl nochmals auf dann über 60 und damit nahe an die Kapazitätsgrenze.

Besonders dynamisch zeige sich der Bedarf für kleine Kinder in Waltershofen. Hier sorge das neue Raumkonzept für Entspannung. Für Freude unter den Kindern sorgte der abgeschobene Humus, der gleich in den Spielplatz des Kindergartens verlagert wurde. Dort wird nun ein Gemüsebeet angelegt, das für gesunde Abwechslung bei den Vesperpausen des Waltershofer Nachwuchs sorgt. Für die Architektin, Sylvia Elison-Keib, die im alten Kindergarten selbst noch einige Jahre ihrer Kindheit verbrachte, stellt das Projekt in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung dar: "Der neue Kindergarten ist für mich ein Stück aktiv gestaltete Heimat und soll ein gutes Beispiel für die vielseitige Verwendung der einheimischen Fichte und Weisstanne werden". Bei ihrer früheren Tätigkeit, u.a. bei einem renommierten Vorarlberger Architekturbüro, hat sie den Baustoff Holz wieder neu entdeckt. Heute ist sie sich sicher mit dem Holzgebäude eine städtebauliche Aufwertung für Waltershofen, aber vor allem auch für die künftigen "Bewohner" ein besonders angenehmes Raumklima erzielen zu können.

Der stellvertretende Ortsvorsteher, Bruno Buchner, der für den erkrankten Werner Bachmann die Ortschaft Waltershofen vertrat, zeigte sich erleichtert, dass der Bau beginnen konnte. "Meine Hoffnung ist, dass der neue Kindergarten allzeit gut gefüllt ist". Da die coronabedingten Abstandsgebote und Regeln keine Feierlichkeiten zum Baubeginn zuließen, haben der Bürgermeister und der stv. Ortsvorsteher ein Plakat der "politisch Verantwortlichen" mitgebracht, die über viele Monate und Jahre um den Kindergartenneubau gerungen und ihn schließlich auf den Weg gebracht haben. Ihnen galt ein großer Dank für das mutige Projekt.

Auch nebenan in der Oskar-Farny-Halle wird seit einigen Tagen wieder gewerkelt. Nachdem die Halle außen saniert wurde, werden derzeit die Toiletten, Duschen und Umkleideräume für rund 350.000 Euro erneuert. "Bis zum Schuljahresbeginn nach den Sommerferien sind dann alle Sanitäranlagen in allen unseren Hallen in einem guten Zustand", so der Bürgermeister.

 

Pressemitteilung der Gemeinde Kißlegg

 

--------------------------------------------------

halloRV

­