Rötsee - Mehr als 100 Radfahrerinnen und Radfahrer kamen am Sonntagnachmittag des 23. Juli nach Rötsee zur Fahrradsegnung. Noch bevor Pastoralreferent Benjamin Sigg mit zwei Ministrantinnen und dem Aspergil, besser bekannt als Weihwasser-„Bemsel“, die Fahrräder, die zum ganz großen Teil mit Motor an den vom Rötsee-Team kurzfristig aufgestellten Fahrradabstellmöglichkeiten standen, segnete, hielt er eine Andacht in der Wallfahrtskirche „Maria Königin der Engel“ in Rötsee.
Benjamin Sigg leitete den Gottesdienst
Dabei gab Benjamin Sigg mit dem bekannten Theologen Fridolin Stier (1902 – 1981), einem gebürtigen Karseer, seine Überzeugung preis: „Da muss doch ebbas sei“, so zitierte der 37-jährige den Übersetzer des Neuen Testaments und hoch angesehenen Theologen. Diese spontane Äußerung habe Stier angesichts des Erlebens der Natur formuliert, wenn er als Bub zum Kühehüten aufs Feld ging. Und so sei es ihm auch ergangen, als er auf seinem Fahrrad „mit Strom“, wie Sigg zugab, nach Rötsee gefahren sei und eben diese Natur erleben durfte. Das „Leben als Geschenk unter dem Segen Gottes“ anzunehmen, so gab Sigg in seiner Ansprache eine Empfehlung an die Gottesdienstbesucher. So erwüchsen einem „Flügel und Wurzeln zugleich“.
Gemütliche Hockete und feinfühlige Wirtshausmusikanten
Den Gottesdienst und die anschließende Hockete auf dem Gelände der Wallfahrtskirche begleiteten die „Steibisberger“, die sich als „handfeste Wirthausmusiker“ verstehen. In Rötsee und anderswo haben sie aber schon mehrfach bewiesen, dass sie auch mit einfühlsamer Musik Gottesdienste feierlich gestalten können. Schließlich empfahl Benjamin Sigg, der ehemalige Pastoralreferent der Leutkircher Leutekirche St. Martin und seit kurzem Leiter der Profilstelle „Netzwerk: Spiritualität, Pilgern, Tourismus“ im Dekanat Allgäu-Oberschwaben, den Radpilgern noch vor dem Segen, dass sie auf sich achten sollten, den eigenen Atem bewusst wahrnehmen sollten, den Herrn in der Natur loben sollten und, mit dem Schlusslied, „den neuen Wegen vertrauen“ sollten.
Den abschließenden Segen der Pilgerinnen und Pilger und die anschließenden Fahrradsegnung vor der Wallfahrtskirche nahmen die Besucher dann ebenso gerne mit wie das Angebot der Hockete bei Saitenwürsten, Kuchen und Getränken, was von dem Rötsee-Team bestens vorbereitet wurde.
Text und Fotos: Günter Brutscher
Die von Pastoralreferent Benjamin Sigg geleitete Wortfeier war gut besucht.
Die Fahrzeuge der Pilger.
Die Steibisberger Musikanten.
