Kißlegg - Mit den Geschäften Josef Paulmichl und Alex Müller befasst sich Kißleggs Ortsheimatpfleger Bernd Mauch in seinem Juli-Kalenderblatt. Er schreibt hierzu:

Im Zentrum des Kalenderblattes ist der Kolonial- und Kurzwarenladen von Josef Paulmichl abgebildet; er war zentral in der Herrenstraße gelegen war, zwischen dem Gasthaus „Zum Goldenen Adler“ und dem Hotel „Hirschpost“. Es gab dort vor allem Bekleidungsstücke wie Hüte und Mützen, aber auch Krawatten, Regenschirme und Spazierstöcke. Auch Ansichtskarten und sogar Zigarren waren hier erhältlich. Später wurde das Geschäft von der Familie Riedesser weitergeführt (genannt "der kleine Neckermann"). Es gab dann aber mehr Artikel wie Nähzubehör und Strickgarne und -nadeln. Auch die Annahme für die chemische Reinigung war dort. In jüngerer Vergangenheit beherbergte der Laden die „Kisslegger Truhe“, den Antik- und Gebrauchtwarenladen Schebitz, der mittlerweile in der ehemaligen Bäckerei Christadler einen neuen Platz gefunden hat. Das Haus Paulmichl wurde vor einiger Zeit abgerissen und der Platz wird dem Adlerareal im Zuge des Umbaus angegliedert.

Die weiteren Bilder und Anzeigen zeigen eine Ära des Autohauses Müller. Alex Müller begann seine Werkstatt in einer kleinen Garage in der Schützengasse. Neben Reparaturen an Automobilen und Motoren wurde auch ein Handel mit Motorrädern begonnen. Da aber die kleine Werkstatt noch nicht allen bekannt war, wurden an den Markttagen die Motorräder vor dem Laden Paulmichl ausgestellt, um die vielen Marktbesucher auf die tollen Fahrzeuge aufmerksam zu machen. Die ganze Familie musste damals mithelfen, die Motorräder von der Schützengasse durch die Bahnhofstraße (heutige Schlossstrasse) bis vor in die Herrenstrasse zu schieben. Auch die damals noch recht jungen Söhne schoben tapfer die schweren Maschinen durch die Straßen.

Die Anzeigen auf dem Kalenderblatt stammen vom Kisslegger Marktanzeiger, einer Beilage der „Schwäbischen Zeitung“, die immer kurz vor den Krämermärkten erschien und in denen die Kisslegger Geschäfte Werbung machten, damit die Marktbesucher nicht nur die Marktstände, sondern auch die örtlichen Geschäfte besuchten.

01Juli U

 

 

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