Kisslegg -„Hin und wieder“, die Coverband um Leadsänger Raimund Haser, hat am Freitag das dreitägige Bärenweiler-Festival eröffnet. Christian Skrodzki, der Bärenweiler-Zampano, zeigte sich mit dem Auftakt hochzufrieden. Sein Heustadel war zwar nicht rappelvoll, aber gut voll.

Als der Reporter der Bildschirmzeitung eintrifft – verspätet – geben Haser, Hufschmid, Detzel, Schöllhorn und Holdenried gerade „Wish you were here“. Kein schlechter Schlusspunkt für den ersten Teil.

In der Pause trifft der Reporter Christian Skrodzki, den Mann, der einen ganzen Weiler gekauft hat – an den Fensterläden prangt noch das Schwarz-Gelb des fürstlichen Vorbesitzers – und der das zweieinhalb Hektar große Gebäude-Ensemble wiederbeleben möchte. „Wie läuft’s?“ – „Alles nach Plan“, sagt der Veranstaltungsprofi und wirkt völlig entspannt. „Schön, dass Ihr da seid“, sagt er zu der Blonden, die gerade mit ihrem Begleiter seinen Tisch passiert, und auf des Reporters Nachfrage, wie es denn wirklich so laufe, wird er doch noch konkret. Seit drei Tagen rackere sein Team und er mitten unter ihnen. Business as usual, das seien er und seine Leute gewohnt. Sagt’s und verschwindet nach draußen. „Muss meine Ordner reinholen.“ Draußen ist es empfindlich kalt geworden und die Parkplatzanweiser haben die Stadel-Wärme wahrlich verdient. Aus mehreren „Pipelines“ wabert warme Luft, das kann man durchaus vertragen.

„Hin und wieder“ hat ein breites Repertoire – von ACDC bis Pink Floyd, von den Toten Hosen bis Nena. Deutsch und englisch, meist mit kräftigem Beat unterlegt. Hasers Stimme erklimmt auch hohe Höhe. Das „Kompliment“ der „Sportfreunde Stiller“ erklingt. „Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist“, heißt eine eingängige Zeile und nicht wenige singen mit. Haser kann auch österreichisch und singt „Letzte Nocht woa a schware Partie fia mi“. Melodiöser Austropop, schwarzer Humor. Natürlich darf STS nicht fehlen: Die wehmütige Hommage an den Großvater wird dargeboten.

Viele entern den Tanzboden und wer sich nicht traut, wippt wenigstens mit.

Dann kommt Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ – die Mannen um Haser machen mächtig Dampf. Jaulende E-Gitarre, wummernder Bass, viel Stakkato – die Musik von „Hin und wieder“ geht in die Beine.

Natürlich kommen die fünf Musiker um eine Zugabe nicht herum. Fendrichs „Bergwerk“ haben sie sich für den Schluss aufgespart. Und als auch das dem Publikum noch nicht genügt, gibt’s noch ein Stück von Lindenberg (mit Raimund Haser am Akkordeon).

„Hin und wieder“ – das sind: Matthias Hufschmid (Westerngitarre, Hintergrundgesang und Mundharmonika), Lukas Detzel (Schlagzeug und Hintergrundgesang), Raimund Haser (Gesang, Akustikgitarre und Akkordeon), Robert Schöllhorn (E-Gitarre) und Jürgen Holdenried (Bass).

Seit gut zwanzig Jahren ist die Gruppe zusammen und übt „hin und wieder bei der Oma in Allmishofen“, wie Raimund Haser schmunzelnd berichtet. „I hoff, ma ka’s ahöra.“

Nur nicht so bescheiden. Der Heuboden wurde zwar nicht in seinen Grundfesten erschüttert. Aber eifrig betanzt wurde er schon.

DJ „m.ART.in“, der anschließend auflegte, hatte dann leichtes Spiel. Das Ü30-plus-Publikum war schon schön in Fahrt.

Was nicht unerwähnt bleiben soll: Der Erlös des Konzerts kommt der Ukraine-Hilfe zugute.

Heute Abend (1. Oktober) gibt es im Heustadel in Bärenweiler einen „Dirndl- und Lederhosen-Abend“ mit der Blasmusik-Combo „Schwäbisch 7“. Im Anschluss sind Hits querbeet zu hören, aufgelegt von DJ Bounce.

Am Sonntag, 2. Oktober, ist in Bärenweiler „Tag der offenen Türe“. Er beginnt um 10.00 Uhr mit einem Wortgottesdienst. Ab 11.00 ist Frühschoppen. Den ganzen Tag kann man die historischen Gebäude besichtigen. Und ab 19.30 Uhr ist die hellwache Blasmusik-Formation „Siebenschläfer“ zugange. Zum Abschluss des dreitägigen Bärenweiler-Festivals heizt die Allgäuer Liveband „Wild Chucks“ ein.

Gerhard Reischmann

30 B U

Matthias Hufschmid, Lukas Detzel (verdeckt; am Schlagzeug im Hintergrund), Raimund Haser,  Robert Schöllhorn und Jürgen Holdenried in Aktion (von links).

Foto: Gerhard Reischmann

30Bärenweiler Programm

 

 

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halloRV

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