Kisslegg - Die Fresken am Kisslegger Rathaus illustrieren die wichtigsten Stationen der Kisslegger Geschichte. Geschaffen hat sie der sudetendeutsche Maler Toni Schönecker. Auch die Eingemeindung von Immenried und Waltershofen vor 50 Jahren wird an der Rathaus-Fassade thematisiert.

Auf der Homepage der Gemeinde Kisslegg findet sich ein kompakter Abriss zur Geschichte des Ortes, den wir hier gekürzt wiedergeben wollen: „Erstmals wird Kißlegg im Jahre 824 als Ratpotiscella erwähnt. Am 28. Februar 1394 verlieh König Wenzel in Prag den (Kisslegger) Herrschaften das Marktrecht und die hohe und niedere Gerichtsbarkeit. Kißlegg kam 1806 zum Königreich Württemberg. 1820 entstanden die selbständigen Gemeinden Kißlegg, Sommersried, Emmelhofen und Wiggenreute. Am 1. April 1934 entstand daraus die Gesamtgemeinde Kißlegg. 1972 erfolgte die Eingemeindung von Immenried und Waltershofen nach Kisslegg.“

Anton „Toni“ Schönecker (1893 – 1979) war der Internet-Enzyklopädie Wikipedia zufolge Maler, Freskant, Aquarellist, Zeichner, Illustrator, Radierer, Lithograf, Holzschneider, Fotograf und Bildhauer. Er stammte aus Falkenau an der Eger (heute Tschechien) und wirkte ab 1953 in Wangen im Allgäu, wo er ein Atelier im Lindauer Tor hatte. Allein in Wangen schuf er Kunst am Bau an rund 60 öffentlichen und privaten Gebäuden – so stammt die Bemalung des Frauentors von seiner Hand.

Die Fresken am Kisslegger Rathaus stammen von seiner Hand. Er schuf sie im Jahre 1974 im Alter von 81 Jahren. Dass die Verleihung des Marktrechtes an den Ort Kisslegg im Jahre 1394 durch König Wenzel erfolgte, einen Deutschböhmen aus dem Hause der Luxemburger, wird in dem Sudetendeutschen Toni Schönecker heimatliche Gefühle geweckt haben – auch wenn Wenzel, der Sohn Kaiser Karls IV., von den Historikern negativ beurteilt wird. König Wenzel, der im Jahre 1400 als deutscher König abgesetzt wurde (König von Böhmen war er bis zu seinem Tod im Jahre 1419), ist jener brutale Herrscher, der den Johannes Nepomuk in der Moldau ertränken ließ; Johannes Nepomuk, ein Priester, hatte dem König die Beichtgeheimnisse seiner Frau nicht preisgeben wollen.
Text und Fotos: Gerhard Reischmann

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Am Kisslegger Rathaus finden sich seit 1974 Fresken mit Bezug zur Kisslegger Geschichte. 

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An die Eingemeindung von Sommersried, Emmelhofen und Wiggenreute im Jahre 1934 erinnert dieses Fresko. 

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Die Verleihung des Marktrechts durch König Wenzel im Jahre 1394 stellt dieses Fresko dar.

 

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