Region - Gute Nachrichten für Fahrschülerinnen und Fahrschüler in der Region: Der TÜV Süd hat deutliche Verbesserungen bei der zuvor angespannten Situation rund um die praktische Fahrerlaubnisprüfung angekündigt. So würden künftig mehr Fahrprüfer eingesetzt und insbesondere die Region Bodensee/Oberschwaben personell verstärkt. Das teilte jetzt der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster mit.

Im August hatte Fahrlehrer Peter Hörnle aus Ochsenhausen in der Bürgersprechstunde des SPD-Politikers auf coronabedingt extrem lange Wartezeiten für praktische Führerscheinprüfungen aufmerksam gemacht. Statt der benötigten zehn bis zwölf Prüfungstermine pro Woche erhalte er von der zuständigen Technischen Prüfstelle, dem TÜV Süd, nur etwa die Hälfte. Die Folge: Obwohl die Fahrschülerinnen und Fahrschüler bereit für die Prüfung seien, müssten sie oft noch wochenlang auf einen freien Termin warten. „Das führt zu Frust bei den Fahrschulen und bei allen, die die Führerscheinprüfung ablegen wollen“, so der Fahrlehrer.

Daraufhin suchte Martin Gerster direkt das Gespräch mit dem TÜV Süd, wandte sich außerdem gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg, Jochen Klima, an Bundesverkehrsminister Scheuer in Berlin. „Bereits Eingeübtes geht während der langen Wartezeit verloren. Zusätzliche Fahrstunden müssen kostenpflichtig gebucht werden, um das Prüfungsniveau zu halten. Das ist eine gleich mehrfache Belastung für die meist jungen Leute, die häufig auf das Auto angewiesen sind“, so Gerster.

Nach einem sehr konstruktiven Gespräch habe der TÜV Süd die Situation geprüft und nun Verbesserungen zugesagt. Inzwischen konnten zwei neue Fahrerlaubnisprüfer gewonnen werden, weitere personelle Verstärkung für den Herbst sei bereits beschlossen. „Zusätzlich wird der TÜV Süd intern für mehr Ausgewogenheit zwischen den Marktgebieten sorgen, und personelle Engpässe künftig besser ausgleichen“, berichtet der SPD-Abgeordnete.

Enttäuscht zeigte sich Martin Gerster dagegen vom Bundesverkehrsministerium. Minister Scheuer (CSU) habe in einem Schreiben seines Staatssekretärs lediglich auf die Länderzuständigkeit verwiesen. Es handle sich nach Einschätzung um ein Problem, das in Baden-Württemberg gelöst werden müsse. „Lange Wartezeiten bei Fahrprüfungen gibt es mitnichten nur in Oberschwaben“, widerspricht der Abgeordnete. „Das Problem existiert bundesweit, etwa in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Hamburg. Das Verkehrsministerium möchte sich der Problematik aber offenbar nicht stellen. Meine Anregung, die in 2021 neu erweiterte Fahrprüfung zumindest bis zum Abbau des Prüfungsstaus auszusetzen, wurde leider nicht aufgegriffen. Dafür wäre selbstverständlich der Bund zuständig.“

Trotzdem freut sich der Abgeordnete, für die Region Bodensee/Oberschwaben eine Verbesserung erwirkt zu haben. „Die zusätzlichen Kapazitäten, die der TÜV Süd nun zugesagt hat, werden eine zügige und spürbare Verbesserung für die Fahrschulen und vor allem die Fahranfängerinnen und Fahranfänger bewirken“, so Gerster und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Dann heißt es ‚Freie Fahrt für Fahranfänger!‘“

 

Pressemitteilung des Bundestagsabgeordneten Martin Gerster

 

--------------------------------------------------

halloRV

­