Immer mehr Menschen leiden unter Schwerhörigkeit oder einem Tinnitus. Einige Mediziner gehen sogar davon aus, dass sich diese Krankheiten zu echten Volkskrankheiten entwickeln könnten. Grund hierfür ist, dass unser Lebensraum mittlerweile stark von Lärm und Hektik geprägt ist.
Für Betroffene ist es wichtig, sich gewisses Fachwissen anzulesen, um mit den Problemen besser umgehen zu können. Hierzu gehört es auch, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und Hilfsmittel wie ein Hörgerät einzusetzen. Zudem ist es sinnvoll, sich mit den Heilungschancen auseinanderzusetzen, um realistische Erwartungen zu haben. Auch eine Beschäftigung mit eventuellen Folgekrankheiten kann hilfreich sein.
Unser Lebensumfeld fördert Schwerhörigkeit und Tinnitus
Unser Lebensumfeld ist stark von Lärm und Krach geprägt. Das beginnt bereits beim Straßenlärm, dem sich nahezu alle Menschen jeden Tag aussetzen müssen. Hinzu kommen beispielsweise Lärmbelästigungen an der Arbeit. All dies führt zu einer Dauerbelastung des Gehörs, was eine Schwerhörigkeit oder einen Tinnitus zur Folge haben kann. Erschwerend hinzu kommt, dass auch unsere Freizeit häufig von Krach geprägt ist. Das gilt beispielsweise für alle Menschen, die gerne in Clubs, Bars und Diskotheken gehen. Die Musik hier ist häufig laut und stellt eine massive Belastung für das Gehör dar. Ähnliches gilt für Konzerte. Hinzu kommen Feste wie Silvester, zu denen ebenfalls eine stärkere Lärmbelästigung als im Alltag auftritt.
Fachwissen hilft im Umgang mit Schwerhörigkeit und Tinnitus
Um sich vor einer Schwerhörigkeit oder einem Tinnitus schützen oder geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen zu können, ist ein gewisses Fachwissen erforderlich. Hierzu gehört beispielsweise die Kenntnis, wie solche Krankheiten entstehen und welche äußeren Faktoren diese begünstigen. Ebenso hilfreich ist es, die verschiedenen Formen genau zu unterscheiden. Somit lässt sich exakt klären, welche Art von Leiden bei einer betroffenen Person vorliegt und wie auf diese bestmöglich reagiert werden kann.
In diesem Zusammenhang gibt es verschiedene Behandlungen und Strategien zur Heilung. Hierbei können Hörgeräte eine wichtige Rolle spielen. Außerdem ist entsprechendes Hintergrundwissen hilfreich, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Da es Tinnitus im Alter immer häufiger gibt, sollten auch spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Nicht zuletzt ist es von Vorteil, verschiedene Beratungs- und Anlaufstellen zu kennen, an die sich Betroffene bei einem Problem wenden können.
Präventionsmaßnahmen ergreifen
Niemand ist einer Schwerhörigkeit oder einem Tinnitus hilflos ausgeliefert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um diese Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Hierzu gehört insbesondere, übermäßigen Lärm zu vermeiden. Die Ohren sollten regelmäßige Pausen bekommen, um sich erholen zu können. Entsprechen sollte die Zeit, in der Musik gehört und Kopfhörer im Ohr getragen werden, auf ein gesundes Maß begrenzt werden. Bei der Arbeit sollte ein Gehörschutz zum Equipment dazugehören und auf Konzerten empfehlen sich spezielle Stecker für die Ohren.
Des Weiteren ist es wichtig, Stress zu vermeiden. Entspannung und Ruhe helfen dabei, den Körper zu regenerieren und die Wahrscheinlichkeit einer Schwerhörigkeit oder eines Tinnitus zu minimieren. Hilfreich sind beispielsweise Yoga- und Entspannungsübungen. Ebenso nützlich kann eine gesunde Ernährung sein. Wer zu wenig trinkt, Koffein und Nikotin zu sich nimmt oder die Cholesterinwerte zu stark steigen lässt, erhöht die Gefahr, dass Blutgefäße verstopfen und eine Sauerstoffzufuhr nicht mehr im nötigen Maße gegeben ist. All dies kannst du Schwerhörigkeit und Tinnitus führen. Nicht zuletzt sollten die Ohren bestmöglich geschützt werden, indem bei der Reinigung beispielsweise auf Wattestäbchen verzichtet wird.
Ein Hörgerät kann helfen
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Hörgeräte sind heutzutage klein und nahezu unsichtbar, bringen aber trotzdem eine hohe Leistung mit.
Hörgeräte sind bewährte und zuverlässige Hilfsmittel, um gegen eine Schwerhörigkeit oder einen Tinnitus vorzugehen und den Betroffenen Linderung zu verschaffen. 80% der Befragten geben an, dass sich die Beschwerden eines Tinnitus durch die korrekte Einstellung des Hörgerätes minimieren ließen. Moderne Geräte erfüllen hierbei vielfältige Aufgaben. Auf der einen Seite sind sie dazu da, die Hörfähigkeit der Betroffenen zu stärken. Auf der anderen Seite sorgen Hörgeräte dafür, dass ein Ohrrauschen minimiert wird, was für viele Betroffene eine immense Erleichterung bedeutet.
Eine besonders erprobte Strategie ist das sogenannte Noiser-Programm. Hierbei werden Gegengeräusche erzeugt, die die Betroffenen von einem störenden Ohrenrauschen ablenken. Durch die Konzentration auf das deutlich angenehmere Geräusch des Hörgeräts wird die Konzentration vom störenden Tinnitus abgeleitet. In einigen Fällen ist es so möglich, den Tinnitus dauerhaft zu bekämpfen, sodass er auch ohne Hörgerät keine Belastung mehr darstellt.
Heilungschancen bei Schwerhörigkeit und Tinnitus
Den Begriff "Heilung" definieren Betroffene jeweils anders. So gibt es einige, die erst von einer Heilung sprechen, wenn das Ohrenpfeifen komplett verschwunden ist. Anderen genügt es, wenn das Problem ignoriert werden kann und zu keiner Belastung im Alltag mehr führt. Aktuell gibt es noch keine allumfassende Therapieform, die zu einem Verschwinden des Ohrenpfeifens führt. In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden jedoch durch geeignete Strategien lindern.
Viele Menschen mit einem Tinnitus schwärmen von einer Klang- oder Musiktherapie. Diese hat das Ziel, das Gehirn so zu trainieren, dass der Tinnitus nicht mehr als störend wahrgenommen wird. Außerdem sind viele Entspannungsübungen hilfreich, um gegen akute Beschwerden vorzugehen. Hierzu gehören beispielsweise Meditationen und Schlafhygiene. Außerdem führen einige Betroffene regelmäßige Entspannungsübungen durch, um den Körper zur Ruhe zu bringen.
Dieser Folgeerkrankungen können auftreten
Ein Tinnitus und eine Schwerhörigkeit sind nicht nur lästig, sondern führen in vielen Fällen zu Folgeerkrankungen mit teils erheblichen Konsequenzen. So kann die permanente Belastung durch ein Störgeräusch dazu führen, dass Betroffene regelmäßig Kopfschmerzen und Schlafprobleme haben. Außerdem treten Depressionen und depressive Stimmungen verstärkt auf. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn keine Aussicht auf Heilung beziehungsweise Besserung für die Betroffenen besteht. Viele beklagen zudem Konzentrationsprobleme, die Ihnen sowohl die Arbeit als auch die Freizeit erschweren.
Bei einigen Betroffenen tritt Gereiztheit auf, was zu zwischenmenschlichen Komplikationen führen kann. Auch Ohrenschmerzen und Schwindel sind keine Seltenheit. Einige Patienten klagen zudem über Benommenheit und Angstzustände und auch Kieferverspannungen und Zähneknirschen treten immer wieder auf. In 95% der Fälle einer Tinnitus-Erkrankung tritt parallel ein Hörverlust in unterschiedlicher Stärke auf.
Fazit
Die alarmierende Zahl an steigenden Fällen von Schwerhörigkeit und Tinnitus in der deutschen Bevölkerung sollte Ernst genommen werden. Es ist immens wichtig, unser Lebensumfeld so zu gestalten, dass wir möglichst wenigen Lärmbelästigungen ausgesetzt sind und unsere Ohren immer wieder zur Ruhe kommen können. Nur so lässt sich vermeiden, dass aus Tinnitus und Schwerhörigkeit Folgeerkrankungen entstehen beziehungsweise, dass sie sich zu regelrechten Volkskrankheiten entwickelt.