Stuttgart - Bauarbeiten zur Elektrifizierung der Südbahn im Terminplan | Zum 19. Dezember können Arbeiten im Abschnitt Ravensburg-Friedrichshafen planmäßig abgeschlossen werden | Zugverkehr dann wieder möglich
Der Countdown läuft: Ein Jahr vor Inbetriebnahme der elektrifizierten Südbahn liegen die Arbeiten weiter im Zeitplan. Zum 19. Dezember kann der Bau der Oberleitungsanlagen auf dem rund 20 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Ravensburg und Friedrichshafen abgeschlossen und der Zugverkehr wieder aufgenommen werden.
Bereits ab Anfang August wurden dafür umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Auf der Baustelle haben über 150 Mitarbeiter bei der Bahn und den beauftragten Firmen teilweise im Drei-Schicht-Betrieb einen erfolgreichen Bauablauf geschafft. Umfangreiche Arbeiten begleiten dabei die eigentlichen Elektrifizierungsarbeiten. So wurden beispielsweise auch Signalanlagen, Kommunikationsverbindungen, Bahnübergänge, Straßenüberführungen, Kabelkanäle und vieles mehr erneuert. Auch die etwa ein Kilometer lange Stichstrecke zum Bahnhof Friedrichshafen Hafen ist inzwischen elektrifiziert. Ein weiteres Highlight war Ende Oktober die Anlieferung von zwei Trans-formatoren für das Umrichterwerk Niederbiegen. Diese leisten künftig einen wesentlichen Beitrag für den elektrischen Betrieb auf der Schiene, indem sie Strom aus dem öffentlichen Netz in Bahnstrom umwandeln.
Inzwischen sind jetzt auf der gesamten Strecke rund 4000 Masten aufgestellt und rund 253 Kilometer Oberleitung gebaut. Die Deutsche Bahn bedankt sich bei Anwohnern und Fahrgästen für das entgegengebrachte Verständnis für die während den Bauarbeiten nicht immer vermeidbaren Beeinträchtigungen in der Verkehrsführung oder auch durch Baulärm.
Schienenersatzverkehr vom 14. September bis 19. Dezember gut gelaufen
Während den umfangreichen Arbeiten haben die Deutsche Bahn (DB) und die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) für ihre Fahrgäste gemeinsam einen Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Ravensburg und Friedrichshafen eingerichtet.
Täglich waren über einen Zeitraum von drei Monaten über 100 SEV-Busse im Einsatz, um die Fahrgäste an den Bodensee bzw. wieder zurück zu bringen. Zum Einsatz kamen Gelenkbusse (18-Meter-Busse), so dass in den meisten Fällen eine ausreichende Kapazität zur Verfügung stand.
Um den Umstieg vom Zug auf den Bus und umgekehrt für die Reisenden möglichst unkompliziert zu gestalten, waren zahlreiche DB-Mitarbeiter als so genannte „Reisendenlenker“ im Einsatz, die vor Ort den Fahrgästen für Fragen und Hinweise zur Verfügung standen.
Zur Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gab es von den Fahrgästen trotz der längeren Reisezeiten überwiegend positive Rückmeldungen. Auch beim Trans-port von Kinderwägen und Gepäck lief es weitestgehend problemlos. Für Fahrräder wurde eigens ein Fahrradtransport organisiert, der gerne angenommen wurde.
Ab 2021 Abschlussarbeiten und umfangreiches Prüfprogramm
Für 2021 sind nicht mehr so ausgedehnte Streckensperrungen notwendig. So sind etwa Gleisarbeiten für die geplante Erhöhung der Streckengeschwindigkeit zwischen Ulm und Friedrichshafen erforderlich. Dazu muss der Streckenabschnitt Aulendorf-Ravensburg nochmals vom 07.03. - 02.04.21 und der Abschnitt Ravensburg – Friedrichshafen vom 06.04.-01.05.21 voll gesperrt werden. Zwischen Biberach und Bad Schussenried ist der Bahnbetrieb zwischen 13.03.-01.04. nur eingleisig möglich und deshalb eingeschränkt.
Ab Sommer 2021 stehen umfangreiche Vorbereitungen für die Inbetriebnahme an. Dabei handelt es sich unter anderem um technische Abnahmen, Unter-Spannung-Setzung der Oberleitung, Testfahrten und Belastungsfahrten.
Die Inbetriebnahme der elektrifizierten Südbahn ist für Dezember 2021 vorgesehen.
Pressemitteilung der Deutschen Bahn AG