Bergatreute/Region - Wie schon in den vorangegangenen Jahren nutzt der CDU-Landtags-abgeordnete Raimund Haser den Sommer dazu, einen Teil seines Wahlkreises per Fahrrad zu erkunden. Die Etappe am Samstag, dem 31.Juli, führte ihn in die Gemeinden Bergatreute, Wolfegg und Vogt, sowie durch den Altdorfer Wald.
Erstmals mit einem Pedelec als fahrbarem Untersatz ausgerüstet, war die erste Station in Bergatreute. Trotz angeschlagener Gesundheit ließ es sich Bürgermeister Helmfried Schäfer nicht nehmen, die aktuellen Projekte der Gemeinde selbst vorzustellen: Der neue Kindergarten steht im Rohbau da, demnächst geht es an die Vergabe der Bauplätze im neu erschlossenen Baugebiet 'Lohbühl' und beim von der Gemeinde gebauten Elfparteien-Wohnhaus sind nur noch wenige kosmetische Arbeiten an den Außenanlagen ausstehend.
Alle diese Baumaßnahmen gruppieren sich um den neuen Kreisverkehr, der den Verkehr von Roßberg und von Alttann her regeln soll und für die Anbindung des neuen Baugebietes sorgt. Dass alle diese Maßnahmen den Haushalt einer finanzschwachen Kommune wie Bergatreute sehr unter Druck setzt, blieb nicht unerwähnt. Ebenso, dass es von Vorteil ist, wenn Gemeindeverwaltung und Landtagsabgeordneter in engem Kontakt stehen. In diesem Sinne bedankte sich Bürgermeister Schäfer bei MdL Haser für seine Unterstützung, wenn es zum Beispiel darum geht, zustehende Fördergelder früher - oder überhaupt - zu bekommen.
Nach dieser ersten Informationsrunde machte sich der Tross auf den Weg nach Wolfegg. Im Rohbau des dortigen neuen Rathauses begrüßte Bürgermeister Peter Müller die etwa 20 Radler in der 'schönsten Gemeinde des Wahlkreises' (die Runde vernahm es mit einem Schmunzeln), um dann auf Details in der Planung einzugehen.
Der Standort des neuen Verwaltungsgebäudes gibt gewissermaßen die Richtung der Ortsentwicklung in den nächsten Jahrzehnten vor. Insgesamt 11 ha sind für Wohnbebauung geplant, im Areal um den kürzlich eröffneten Netto-Markt. An der Entwicklung dieser Fläche ist neben der Gemeinde auch das fürstliche Haus beteiligt.
Die mittägliche Rast im Bauernhausmuseum wurde auch zu kurzen Führungen genutzt. Die neue Museumsleiterin Tanja Kreutzer selber erläuterte den aktuellen Wiederaufbau des Hofes Beck, der bereits vor über 10 Jahren in Taldorf abgebaut wurde. In einer zweiten Führung ging es um die sehr sehenswerte Ausstellung, die sich mit den Schicksalen von Gastarbeitern in Wolfegg und im gesamten Landkreis befasst.
Gestärkt durch das Mittagessen in der Wolfegger Museumsgaststätte, ging der Weg weiter nach Rötenbach, wo das Dorfgemeinschaftshaus vorgestellt wurde. Zwar wirkt die Gemeinde Wolfegg im Hintergrund dieses Vorhabens mit, die eigentliche Verantwortung liegt aber in bürgerschaftlichen Händen, in Form eines eigens gegründeten Fördervereins. Hans-Peter Hirscher und Paula Schnell, zwei Hauptinitiatoren aus dem Förderverein, führten durch das ehemalige Schulhaus, das nach Abschluss der Umbautätigkeiten einmal Heimat bietet für die Rötenbacher Vereine (unter anderem auch für das bekannte Rötenbacher Bauerntheater) - und damit auch das rege Dorfleben in Rötenbach weiterhin ermöglichen soll.
Einige Radkilometer weiter wurde den Fahrradfahrern von Bürgermeister Peter Smigoc der neue Vogter Bauhof vorgestellt. Die Umsiedlung des Bauhofs in der 'allerschönsten Gemeinde des Wahlkreises' (Peter Smigoc mit Augenzwinkern) war notwendig geworden, weil der Bauhof am alten Standort der dringend notwendigen baulichen Entwicklung des Kindergartens im Weg steht. Als Chance erwies sich dabei, dass die Gemeinde die Halle eines ehemaligen Gewerbebetriebs übernehmen und das Gelände durch Zukäufe noch erweitern konnte. Historisch gewachsene Strukturen am alten Standort können im Zuge der Umsiedlung jetzt wieder sinnvoll neuorganisiert werden und auch der Wertstoffhof wurde auf dem Gelände untergebracht.
Der Rückweg führte durch den Altdorfer Wald, vorbei am Füremoos, einem Bannwald, der zudem das älteste Naturschutzgebiet innerhalb des Altdorfer Waldes ist, und durch das Gebiet, das im neuen Regionalplan als Kiesabbaugebiet eingestuft wird und in dem Aktivisten ihr Camp errichtet haben, um gegen genau diesen geplanten Kiesabbau und die damit verbundene Rodung zu demonstrieren. Nach einem beindruckenden Blick von der Süh kehrte die Gruppe zurück zur Bergatreuter Sportgaststätte, wo man den Tag ausklingen ließ.
Am Ende eines solchen Tages können beide Seiten profitieren: Raimund Haser, der als Landtagsabgeordneter dann wieder aus erster Hand weiß, wo der Schuh in den Kommunen seines Wahlkreises drückt und die Vertreter der jeweiligen Gemeinden, wenn sie weiter auf ein offenes Ohr zählen können, wenn man Hilfe und Unterstützung 'von außerhalb' braucht. Ganz nebenbei ergaben sich auch Gelegenheiten, andere Dinge anzusprechen - außerhalb der offiziellen Programmpunkte. So hat letzten Endes die ganze Region einen Nutzen von Begegnungen dieser Art.
Bericht und Bilder Klaus Wäscher