Bad Wurzach - Die Betreiber des Torfmuseums und des Torfbähnles, die Mitglieder des Heimatpflegevereines Wurzen, haben Museum und Torfbahn mit zehn Mann aus dem Winterschlaf geweckt.
Unter den zehn Mann waren auch zwei Neulinge, die bei der Aktion „Abstauben“ mithalfen. Weil der ehemalige Torfschuppen, in dem früher der Brenntorf getrocknet wurde, eine sehr offene Bauweise hat wurden die Museumsexponate den Winter über mit Planen abgedeckt.
An diesem Samstagvormittag wurden aber nicht nur die Planen eingesammelt, sondern auch die Loks gestartet und die Wagenräder der Wagone geschmiert sowie die Weichen gängig gemacht werden. Auch die Dachrinnen des Museums mussten von herbstlichen Blättern befreit werden.
Vereinsvorstand Markus „Finne“ Vincon freute sich über den Zuwachs an Helfern, sagt aber auch: „Es können sich gerne noch weitere melden.“ Einer der zum ersten mal dabei mithilft, ist Leo Stölzle aus Altmannshofen. Eigentlich wollte er schon vor zwei Jahren bei den Bähnlesbauer und -fahrern einsteigen, aber Corona hatte das damals verhindert. Der Rentner, der schon seit Jahren für die Malteser Essen ausfährt, sagt: „Ich hatte noch Kapazitäten frei.“ Denn ein Rentner brauche einfach Struktur in seinem Leben, immer nur in der Stadt auf und ablaufen werde früher oder später langweilig, ist er überzeugt.
Weil es bis zur ersten offiziellen Fahrt des Torfbähnles am 10. April vorher keine reservierten Fahrten gibt, wurden jetzt erst einmal die Loks einer Funktionsprüfung unterzogen, zugewachsene Schienen im Museumsbereich freigeräumt und die Wagone geschmiert. Und weil diese wegen ihrer schmalen Spurbreite gerne mal aus den Gleisen springen wird auch die Strecke hinaus zum Haidgauer Torfwerk später noch bei einer Testfahrt überprüft.
Das passiere schon auch mal bei einer regulären Fahrt. „Wir sagen dann immer: ,Mir verlanget aber deswega it meh, weil der Waga entgloist isch´, lacht Vincon, der an diesem Tag mit einem Weißwurstfrühstück bei seinen Mannen für den richtigen Motivationsschub sorgt.
Bericht und Bilder Ulrich Gresser