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Bad Wurzach - Seit wenigen Wochen waren zwei der drei im vergangenen Jahr bebrüteten Horste in Bad Wurzach wieder besetzt, auch auf das bisher verwaiste Nest auf dem Strommasten in Dietmanns ist nun wieder Leben eingekehrt.

 

Bereits am 11. Februar kam der erste Nestbewohner des Horstes auf der Grundschule aus seinem Winterquartier zurück, wie ein aufmerksamer Anwohner beobachtete.

Wenige Tage später war das Paar wieder komplett. Nachdem das Nest im vergangenen Sommer wegen des inzwischen schon heftigen Gewichts etwas gereinigt worden war, um die Statik des Dachaufbaues der Grundschule zu entlasten, fanden das inzwischen 12 Jahre alte Männchen, das 2010 bei Bad Schussenried beringt worden war und das ein Jahr jüngere Weibchen, das auf einem Horst in Böhringen bei Freiburg geboren und beringt worden war, bei ihrer Rückkehr praktisch ein „besenreines“ Nest vor.

Wo das Männchen, das normalerweise im September zu seinem Winterquartier aufbricht, den Winter über bleibt, ist bisher sein Geheimnis. Das Weibchen blieb auch im vergangenen Herbst solange da, solange es auf den Wiesen und Äckern um Bad Wurzach oder im Ried genügend Nahrung fand. Aktuell wechseln sich die Beiden bei der Nahrungssuche ab, um ungebetene Besucher von ihrer Brutstätte fernzuhalten.

Keine personellen Veränderungen gab es auch auf dem Ziegelbacher Horst auf dem Strommasten beim „Adler“ . Der 2014 in Uznach in St. Gallen beringte männliche Storch und sein unberingtes Weibchen, die im vergangenen Jahr ihren einzelnen Jungstorch als einziges Paar auf den Wurzacher Horsten durchgebracht hatte, nach dem 2020 sogar drei Jungvögel ausgeflogen waren. In den Jahren zuvor hatten sie auf der Umspannstation in Bechtingers vergebliche Brutversuche unternommen.

Das seither verwaiste Nest könnte für ein weiteres Paar zur Heimstatt werden,vermutet Ulrich Grösser, dem viele Storchenbeobachtungen und Ringablesungen rund um Bad Wurzach zu verdanken sind. Voraussetzung dafür wäre, wenn die Grasnarben, welche die vorigen Nestbewohner versehentlich als Nistmaterial auf den Horst gebracht hatten und deren Gras den Horst nun überwuchert, entfernt werden würde. Potentielle Brutpaare hat Ulrich Grösser schon in den letzten Tagen in der Umgebung beobachten können.

Den bisher noch verwaisten Horst auf dem Strommasten in Dietmanns, schräggegenüber der Kirche hat nun wieder ebenfalls ein Storchenpaar in Besitz genommen, bei dem es sich tatsächlich um das letztjährige Brutpaar handeln dürfte. Das beringte Männchen ist jedenfalls dasselbe wie im vergangenen Jahr. Ob es sich bei dem Weibchen um das des letzten Jahres handelt, lässt sich – da unberingt – nicht sicher sagen. Die Beiden dürften sich der Farbe ihres Gefieders nach zu urteilen auf der letzten Etappe ihrer Reise mitten im Sahara-Sandsturm befunden haben, entsprechend erschöpft wirkten sie am Dienstag den ganzen Tag über.

Bleibt zu hoffen, dass den Brutpaaren in diesem Jahr mehr Glück mit ihremNachwuchs beschieden sein wird als im vergangenen Jahr.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

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Bild: Liebkosungen des Paares auf dem Horst auf der Grundschule Bad Wurzach

 

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Bild: Auch in Dietmanns ist das Storchenpaar wenn auch vom Saharasand gezeichnet auf ihrem Horst zurück

 

 

 

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halloRV

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