Bad Wurzach - Vorstand Markus Vincon brauchte sich bei der diesjährigen Hauptversammlung in der Museumsgaststätte Wurzelsepp um die finanzielle Zukunft des Vereines keine Sorgen zu machen, viel eher trieb ihn die Sorge um den „Nachwuchs“, sprich neuen Mitgliedern, um.
Vincon eröffnete, der zu der Versammlung auch Bürgermeisterin Alexandra Scherer begrüßen konnte, nach der Feststellung der satzungsgemäßen Ladung die Versammlung mit dem Totengedenken für das im vergangenen Vereinsjahr verstorbene Mitglied Edmund Aubele.
In seinem Rechenschaftsbericht ging er auf das gesamte Vereinsjahr 2021 ein, auch wenn die letzte Hauptversammlung erst im September 2021 gewesen war. Auch der Heimatpflegeverein Wurzen hatte durch Corona und Lockdown einen großen Besucherrückgang zu verkraften. Waren es im letzten Vor-Coronajahr noch rund 14.000 Gäste, die der Verein im Museum und zur Bahnfahrt begrüßen konnte, waren es – nach dem praktischen Totalausfall 2020 – für das vergangene, unfallfrei verlaufene, Jahr etwas mehr als ein Viertel an Besuchern.
Ab Mitte Mai konnte das Museum geöffnet werden, Anfang Juni lieferte die Zimmerei Merk 30 Meter Schienen ab, am 10. Juni gab es einen Fototermin für die Homepage, ehe am 26.06. der Saisonstart für die Torfbahn erfolgen konnte.
Mit vielen Helfern wurden Torfstich und Torfmaschine auf Vordermann gebracht. Diese wurden am 21.08. mit einem Grillfest belohnt. Am 05.11. fand dann die Saison ihren Abschluss. Die neue Saison der Bahn wird nach aktueller Sachlage am 01. April starten, das Museum kann bereits ab 19. März besichtigt werden. Was Vincon Sorgen bereitet: Die Bahnfahrer suchen dringend Verstärkung ebenso wie die Sprecher. Der Verein insgesamt sucht dringend neue Mitglieder. Wer sich in irgendeiner Form beim Verein engagieren möchte kann sich bei telefonisch Markus Vincon melden : 0151-50743888.
Kassier Andreas Stangel konnte – Corona zum Trotz – insgesamt ein positives Finanzbild des Vereines zeichnen. Trotz einer größeren Investition in die Homepage mit rund 6.000 € hat der Verein die Krisenzeit dank sehr ordentlicher finanzieller Reserven gut überstanden, für 2021 wies die Bilanz des Kassiers ein im mittleren fünfstelligen Bereich angesiedeltes Plus aus. Sein Fazit: „Es war für Pandemie Zeiten ein gutes Jahr.“
Nachdem Kassenprüfer Max Menig dem Kassier eine sehr gute Kassenführung bescheinigt hatte, stand die Entlastung des Vorstandes durch Bürgermeisterin Alexandra Scherer auf der Tagesordnung. „Es sind beeindruckende Zahlen für ein nicht normales Jahr, “ mit diesen Worten eröffnete sie ihr kurzes Grußwort. „Die Welt ist anders geworden.“ Scherer brachte die Vereinsmitglieder in Sachen Turmbau im Ried, der ja auch den Heimatpflegeverein direkt betrifft, auf den aktuellen Stand.
Im Bereich der ehemaligen Verladerampe habe der Bauhof eine Fläche gerodet. Dorthin soll eine Kolonie von Zauneidechsen umgesiedelt werden, die im Bereich der zukünftigen Baustelle entdeckt wurde. Im Sommer soll dann die Baugrunduntersuchung stattfinden, während dessen die Planungen weiterlaufen und weitere Maßnahmen ergriffen werden. „Ich hoffe dass jetzt wieder Normalität einkehrt. Denn das Ried ist immer einen Besuch wert.“
Die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig, ebenso wie die Wiederwahl von Vorstand Markus Vincon, der dann von Bürgermeisterin Scherer für die weiteren Wahlen wieder die Leitung übernahm. In ihren Ämtern einstimmig bestätigt wurden die Beisitzer Winfried Vincon und Wolfgang Motz, Kassier Andreas Stangel und Schriftführerin Sybille Allgaier. Anstelle von Peter Hlawatschek wird zukünftig Gerd Sonnenmoser das Amt des zweiten Kassenprüfers bekleiden.
Unter Punkt Verschiedenes gab Vincon bekannt, dass der Verein „wo eh alles teurer wird“ in diesem Jahr keine Preiserhöhungen machen werde. Mit der Brückensanierung werde es wohl vor der Saison nichts mehr. Geplant seien diverse Anschaffungen im technischen Bereich wie Bagger und Fräse.
Zum Thema Zeitplan beim Turmbau sagte Bürgermeisterin Scherer: „Wir hoffen in 2023 die Fundamente setzen zu können und mit dem Bau 2024 beginnen zu können.“
Bericht und Bild Ulrich Gresser