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Bad Wurzach - Nachdem im vergangenen Jahr die Fasnet komplett ausfallen musste, haben die verantwortlichen Politiker in diesem Jahr kurz vor der Hochfasnet durch die entsprechenden Lockerungen z. B. in Bad Wurzach, Haidgau und Seibranz doch noch kleinere Events ermöglicht.

Die Narren in Bad Wurzach scheinen entweder Nachteulen oder Frühaufsteher zu sein. Denn über Nacht „zauberten“ sie einen Wurzacher Hoppeditz aus Pappmache zur goldenen Marienstatue auf den nach ihr benannten Brunnen beim Rathaus hinauf.

FFP2 statt Holz-Maske hieß es dann für die Hästräger und den Zunftrat, die – nachdem der städtische Bauhof mit schwerem Gerät den Narrenbaum ans Rathaus „gepflanzt“ hatte – selbiges stürmten, um an Stadtschlüssel und -säckel zu kommen. Nachdem sie „Stadtengel“ Alexandra Scherer abgeführt hatten, wurden ohne Umschweife unter den Klängen des Fanfarenzuges die Machtinsignien – Corona -gerecht im Schatten von Maria und Hoppeditz – ausgetauscht.

 

Gleich drei Termine zu bewältigen hatten die Haidgauer Narren unter ihrem Zunftmeister Daniel „Waasi“ Wassner. Mit der coronakonformen Anzahl von 10 Narren befreiten die Haidgauer Weißnarren zunächst den Kindergarten St. Nikolaus, wo gleich die erste Überraschung auf den Obernarr Waasi wartete: Der langen Liste von Haidgauer Fasnetssprüchla fügte eine der Erzieherinnen noch einen selbstverfassten hinzu. „Dr Waasi, Dr Waasi, der hot a gosch für drei, sei Sonja isch do ganz entspannt, se said, do naus do nei.“ Natürlich war der so Angesprochene nicht um eine entsprechende Antwort verlegen, die sich jedoch der (närrischen) Chronistenpflicht entzieht. Natürlich waren die Narren nicht mit leeren Händen gekommen: Jede Menge Süssigkeiten regneten von draussen in den kleinen Festsaal des Kindergartens.

Zeitgleich mit der Schule in Haidgau stürmten Hugibold und Chadaloh mit lautem „Wieso – Awaa“ auch die andere Schule der Grundschule Haid, nämlich die in Ziegelbach. Hier wie dort stellten die Narren dann ihre einzelnen Masken vor und mit dem Singen des Hoigamer Narrenliedes leiteten Hästräger zum eigentlichen Grund des Besuches, dem Aufstellen des Narrenbaumes, über. Dies gelang den kraftstrotzenden jungen Männern, angefeuert von kräftigen Hauruckrufen der Schüler- und Lehrerschaft.

Den dritten Termin kündigte Waasi in Reimform an:
„Anschliessend ziehet mir weiter mit Vehemenz,
durchs Gässele zum Rathaus – Ernestinas Residenz.
Egal wieviel Hindernisse sie vor uns türmt,
Ihr Rathaus, des wird heute trotzdem gstürmt.
Denn mir sind närrrisch, mir sind froh,
grad wia Hugibold und Chadaloh.“

 

Viel Spaß hatten auch die Grundschüler in Seibranz. Mit ihrem Chef und „Lautsprecher“ Willi „Willibu“ Butscher an der Spitze hatten eine Gruppe von Langjuppen einen Spieleparcours auf dem Schulhof aufgebaut, ehe ebenfalls mit FFP2 zum Sturm auf die Klassenzimmer geblasen wurde. Nicht geklärt werden konnte dabei die Frage, ob die Schulleiterin mit ihrer Verkleidung als Hexe nun ihr wahres Gesicht zeigte oder nicht...

Auf jeden Fall hatten Schüler und Hästräger einen gemeinsam einen Mordsspaß an dieser Art der Schülerbefreiung. Bei den Schülern wurde die Freude natürlich noch zusätzlich angeheizt, weil die Langjuppen ihre prall mit Süßigkeiten gefüllten Körbe dabeihatten.

 

Bericht und Bilder Uli Gresser

 

 

 

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halloRV

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