Bad Wurzach - Schulleiterin Julia Kiebler hatte Grund zur Freude: Zum zweiten Digitalen Mitmachtag der Werkrealschule hatten sich fast doppelt so viele Grundschüler angemeldet als im Vorjahr, um in das Angebot der Werkrealschule hinein zu schnuppern.
Das Format hatte die Schule im vorigen Jahr – aus der Not geboren – eingeführt, ja einführen müssen, weil auch damals wie heute keine Präsenzveranstaltung möglich gewesen war. Die Schulleiterin freute sich, dass das gesamte Kollegium bei dem Projekt mitzog: Sei es in der Vorbereitungsorganisation, sei es an den vier Stationen an denen die Viertklässler der Grundschulen die Angebote der Schule kennenlernen konnten, oder auch bei der persönlichen Auslieferung der „Mitmachpakete“.
Diese gingen über die Stadtgrenzen hinaus bis nach Aitrach und Leutkirch. „Das alles hat wunderbar geklappt,“ sagte die Schulleiterin, die sich auch sehr über die Unterstützung durch den städtischen IT-Mann Peter Minsch freute. „Er hat noch extra Kabel verlegt, so aus dem Stegreif hätten wir das technisch gar nicht leisten können.“
An drei Stationen in der Schule und dem „Sportraum“ konnten sich die zukünftigen Werkrealschüler versuchen. In vier Gruppen eingeteilt, verweilte jede Gruppe rund 20 Minuten bei einer der vier Stationen, so dass jeder Schüler Gelegenheit hatte, in alle Stationen hinein zu schnuppern.
Das ging mit einfachen Dingen los: Im digitalen Küchenraum durften die Kinder unter Anleitung von Birgit Wolf und Johanna Höld einen Apfel reiben, um damit ein leckeres Müsli mit Naturjoghurt aufzupeppen. Die Müsli-Cerealien hatten die Neuntklässler in der Woche davor für das Mitmach-Paket zusammengestellt.
Chemielehrerin Manuela Feistle hatte für das Paket einen einfachen Lackmus-Test zusammengestellt. Dafür sollten die Kids Flüssigkeiten auf ihren PH-Wert überprüfen. Ob sie als sauer, neutral oder alkalisch einzuordnen sind. Damit das ganze nicht zu trocken wurde, waren die einzelnen Stationen Teil eines Werkrealschul-Quizes. Die nummerierten Fläschchen in die richtige Reihenfolge gebracht ergaben den Zahlencode für den digitalen Tresor der Schule.
Im Technikraum im tiefen Bauch der Schule – dem Untergeschoss – kommunizierte Technik-Lehrer Andreas Gräber via Laptop und der Zoom-App mit seinen zukünftigen Schülern. Er hatte einen aus verschiedenen Materialien bestehenden Bausatz eines Luftballonfahrzeuges zum „Mitmach-Paket“ beigesteuert, um sie ein wenig auf den Umgang mit Werkzeugen vorzubereiten.
Damit auch die Bewegung nicht zu kurz kommen sollte, leiteten Evelyne Bammert und Andreas von Keler im digitalen Sportraum verschiedene Sportaktivitäten, die – weil ja gerade die Olympischen Spiele stattfinden – als Sockenolympiade bezeichnet wurden.
Nachdem die Sieger von Sockenolympiade und Schulquiz gekürt waren, kamen noch die Eltern zum Zuge. Julia Kiebler und ihr Stellvertreter Klaus Patzner gaben diesen weitere Informationen zur Schule und standen ihnen Rede und Antwort.
Bericht und Bilder Ulrich Gresser