Haidgau - Der illegal abgestellte Wohnwagen auf dem Parkplatz bei der Haidgauer Festhalle wird jetzt richtig teuer.
Nachdem der Besitzer des alten Wohnwagens, der seit mehr als einem halben Jahr auf dem Parkplatz bei der Haidgauer Festhalle illegal abgestellt war, nicht ermittelt werden konnte, haben in der vergangenen Nacht Unbekannte zur Selbsthilfe gegriffen.
Als Mitglieder der Haidgauer Narrenzunft an diesem Samstagvormittag in den Straßen der Ortschaft ihren traditionellen Fasnetsschmuck anbringen wollten entdeckten sie den Wohnwagen, auf der Seite liegend im Dorfbach, unweit der Stelle, an der er die letzten Monate gestanden hatte.
Nachdem der Besitzer des Vehikels nicht auf die Aufforderung des Ordnungsamtes reagiert hatte, den Wagen bis zum 11.11.2021 zu entfernen reagiert hatte und das Ordnungsamt wegen der Ommikron-Welle keine personellen Kapazitäten frei hatte, sich um die Angelegenheit zu kümmern, wird die Angelegenheit für die Stadt wegen der unüberlegten Aktion in der Nacht auf Samstag jetzt für die Stadt und damit den Steuerzahler richtig teuer.
War es zuvor bisher nur um die Kosten fürs Abschleppen und eventuell die Entsorgung gegangen, kommen jetzt noch enorme Mehrkosten für die Bergung aus dem Bach dazu.
Selbstjustiz zu üben ist keine Lösung, aber: nichts zu tun, ebenfalls nicht. Diese Folge von Nichtstun muss sich auch das Ordnungsamt mit ankreiden lassen. Es ist zwar verständlich, dass man die städtischen Vollzugsbeamten lieber Jagd auf abgelaufene Parktickets machen lässt – anstatt sich um etwas zu kümmern, was zunächst Geld kostet.
Aber: Solche Fälle, dass Fahrzeuge illegal abgestellt werden, sind ja nichts Neues. Um schneller darauf reagieren zu können, sollten die Kommunen bei den Gesetzgebern darauf drängen, dass sie bessere Instrumente an die Hand bekommen, um in solchen Fällen schneller reagieren zu können. Denn wenn etwas Illegales ein halbes Jahr lang toleriert wird, öffnet dies Nachahmern die Türe ganz weit. Und führt im Gegenzug – wie jetzt geschehen – zu einer entsprechenden Reaktion.
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ ein Satz, der Michail Gorbatschow, dem letzten Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, zugeschrieben wird. Sinngemäß verstand er ihn vor 32 Jahren beim 40. Jahrestag der DDR-Staatsgründung im Oktober 1989 als Warnung an Honecker und seine Genossen, die keine Veränderungen am Staatswesen der DDR vornehmen wollten. Wie das geendet hat ja die Geschichte gezeigt...
Bericht und Bilder Uli Gresser