Bad Wurzach - Vor zwei Jahren fand die letzte Fasnetseröffnung statt – damals zum erstenmal auf dem Klosterplatz und mit Zunftmeister Dominic Neher – nun war es wieder soweit: mit Luca-App und 2G konnten die Wurzacher Narren in die Fasnet starten.
Nach den Glockenschlägen von Hells Bells eröffnete der Fanfarenzug musikalisch den traditionellen Fasnetsauftakt der Bad Wurzacher Narren. Auch der Fanfarenzug hatte wie alle Musikkapellen stark unter den Pandemiebeschränkungen gelitten und daher freuten sich die Musiker darauf, jetzt endlich wieder Auftritte zu haben. „Abgestaubt und durchgepustet“ hätten sie ihre Instrumente vor dem Event.
Die Amtszeit von Zunftmeister Dominik Neher stand bisher unter keinem guten Stern: Nachdem ihm bei seinem Amtsantritt gleich die Verlegung vom Schloss zum Klosterplatz ins Haus stand, die ganze vergangenen Saison ausfiel, musste jetzt beim Fasnetsauftakt erneut enorm viel Aufwand für die Sicherheit von Teilnehmern und Besuchern der Veranstaltung betrieben werden.
Wenigstens sind die traditionellen Geschichten und Sagen noch die gleichen, die der Zunftmeister zu den einzelnen Narrenfiguren vortrug während diese nun durch künstlichen Nebel ins Rampenlicht vor die kleine Bühne zu Füßen von St. Verena und Maria Rosengarten traten. Riedmeckeler, Moorweibla, Burgfrau, Schnepfle wirkten nach der langen Pause noch etwas steif und ungelenk, ebenso das in der Sage ach so wilde Muetesheer war noch „mit gebremstem Schaum“ unterwegs.
Bei einigen fetzigen Musikstücken des Fanfarenzuges wurde das G´schell von Riedmeckeler und Muetes aber doch noch „entstaubt“ und die Hästräger brachten sich damit für die neue Fasnetssaison in Stimmung.
Zwei Täuflinge stellten sich den Riten für Neuaufnahmen, die den Umständen entsprechend angepasst wurden. Eine Schöpfkelle Achwasser mussten es tun, der Schluck einer „Spezialsuppe“ und ein Schluck Hochprozentiges sowie der abschließende Kuss der Vereinsfahne waren schnell absolviert, nachdem sie die Eidesformel auf den Narrenverein geschworen hatten. Darin heißt es unter anderem: „Hiermit schwöre ich, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen für die Belange der NZ Bad Wurzach einstehe, aktiv am Vereinsleben teilnehme und versuchen werde, ein vorbildliches Mitglied zu sein.“
Wie dieses Vereinsleben aussehen wird, und ob die Fasnetssaison 2021/2022 überhaupt und in welcher Form stattfinden kann, warf schon einen Schatten auf die Feierlaune von Narren, Musikern und den vielen Besuchern, die trotz der Einschränkung durch 2G sich auf dem Klosterplatz eingefunden hatten.