Bad Wurzach - Hans Bainder, der bis zu seiner Rente auf dem Bau gearbeitet hat, lebt seit einiger Zeit in Bad Wurzach, hat aber Ambitionen, den ehemaligen Bauernhof „mit Geschichte“ seiner Eltern in Altmannshofen zu einer Art Heimatmuseum auszubauen.
Material dafür gesammelt hat er schon jede Menge: etwa die zahlreichen Heiligenbilder, wie sie früher – bis in die 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts – als Wandschmuck in keinem Elternschlafzimmer fehlen durften.
Oder die seltenen und alten Bierflaschen der fürstlichen Schlossbrauerei Isny. Oder die alten Haushaltsbücher, die ebenfalls schon mehr als 100 Jahre auf dem Buchdeckel haben.
Darüberhinaus kann Hans Bainder auch viele Geschichten erzählen: etwa wie seine Familie aus Vorarlberg nach dem 30jährigen Krieg den Weg ins württembergische Allgäu gefunden hat. Oder wie die vielen Hofen in der Region zu ihren Namen gekommen sind: Ottmanshofen etwa bedeutete früher „zum Hofe des Fürsten von Ottmanns gehörend“.
Eines der ältesten Exponate von Hans Bainder aber ist sicher das uralte Hufeisen, das auf der Schwedenwiese beim Weizenhof vor den Toren von Altmannshofen gefunden worden war: Geschichtlich bewiesen ist, dass die schwedischen Truppen dort von 1634-42 ein Feldlager eingerichtet hatten.
Aber auf dem Heustock und der Tenne des alten Bauernhauses lagern noch viele weitere historischen Gerätschaften aus dem Alltagsleben der Altvorderen: geschnitzte Heugabeln, Huizen auf denen bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg das Heu getrocknet wurde, samt Werkzeug zu deren Herstellung. Aber auch alte Küchengerätschaften, die in keinem Haushalt fehlen durften, wie etwa die Krautfässer, in denen das vitaminspendende Gemüse für den Winter „eingemacht“ wurde.
Einen besonderen Platz in seinem Reich haben die zahlreichen Heiligenfiguren bekommen: Sie haben in der ehemaligen Werkstatt Fensterplätze bekommen. Und auch einen ganz besonderen Herrgottswinkel gibt es auf dem Grundstück.
„Da habe ich bei Umbaumaßnahmen mal einiges an Beton zuviel gehabt, “ sagt Bainder, woraus er dann ein Podest gemacht hat, ideal für sein schönes großes Holzkreuz mit geschnitztem Herrgott, das dieses nun seit einiger Zeit ziert.
Wer Interesse an einer Führung hat, kann sich gerne bei Hans Bainder telefonisch unter 0171/ 5041063 melden.
Bericht und Bilder Ulrich Gresser