Ravensburg – Hoch über Ravensburg, auf der Veitsburg ist die Bundestagsvizepräsidentin von Bündnis 90/Die Grünen Claudia Roth zu Gast. Mit ihrem Besuch eröffnet Claudia Roth zusammen mit der Kandidatin Agnieszka Brugger den Bundestagswahlkampf.
Geboren im schwäbischen Bayern, Babenhausen bei Memmingen, Abitur 1974 in Krumbach zog es die heute 66-jährige studierte Theaterwissenschaftlerin hinaus ins Pop-Business als Managerin der Politrockband Ton, Steine, Scherben, die sie über das Dortmunder Theater kennenlernte und dessen Sänger Rio Reiser davon träumte König von Deutschland zu sein und früh verstarb.
Claudia Roth ist seit 1987 Mitglied der Partei Die Grünen Auf Einladung der Kandidatin Agnieszka Brugger MdB kommt Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin nach Ravensburg. Es ist der gemeinsame Wahlkampfauftakt der Kreisverbände Wangen und Ravensburg mit ihren Vorsitzenden Klaus Häring-Becker und Carmen Kremer. Auch nicht fehlen durften dabei Manne Lucha und Petra Krebs, beide im Landtag von Baden-Württemberg,Gut 100 Leute warteten gespannt und das Wetter spielte mit.
Es ist der dritte Wahlkampfauftakt mit Claudia Roth in Folge und es sollte ein gutes Omen sein. „Wir sind die ökologische und soziale Klimaschutzpartei, betonte Lucha, „Wir haben das Vielfaltsmodell der Gesellschaft hochgehalten“ und es sei nicht gerecht mit welchen Maßstäben Baerbock behandelt werde, bei keinem Mann würde es so angewendet, es gehe um eine andere Kultur des Umgehens miteinander. Zuletzt wiederholte er, sein tägliches Mantra, von einer Stippvisite beim Welfenfest in Weingarten kommend, „impfen, impfen , impfen.
Brugger, die den Wahlkreis von Ravensburg holen möchte, betonte, dass jedes Prozent mehr ein Prozent für den Klimaschutz sei., nicht nur wegen dem Geld für Fahrradwege, die Regierungsparteien machen nicht genug für Klimaschutz und sie möchte eine Stimme im Bundestag für die Gegner der Regierungspolitik sein. Sie verweist auf die 1000 jungen Leute beim CSD vor einer Woche und sagt für Intoleranz und Hass gibt es bei uns in Oberschwaben keinen Platz.
Vom Infostand der Seebrücke am Marienplatz wurde ihr ein Paket mit Bötchen für Seehofer mitgegeben, aber er habe es nicht aufgemacht, nicht mal angenommen.Sie geißelt Rüstungsexporte im Wert von 2,5 Milliarden an die Kriegsallianzen im Jemen und findet, wir Grüne haben uns in den letzten 3 Jahren verändert, ein neuer Stil, der im Mittelpunkt das Zuhören und die Empathie stelle, nicht Besserwisserei. Die Zeit sei reif für einen neuen und anderen Politikstil. Dazu gehöre, die Sorgen und Nöte der Menschen zu hören und sie möchte wieder über die nächste Regierung verhandeln dürfen. „Es gehe anders, so vieles sei möglich“
Claudia Roth beginnt mit einem Dank an alle Pflegenden, Mann und Frau an der Supermarktkasse, Eltern, Lehrer, setzt ein Zitat von Berthold Brecht hinterher „Ändere die Welt. Sie braucht es“ Unter großem Applaus sagt sie es sei absolut unverantwortlich, wie die UEFA die Fußball EM zum Superspreader mache. Und sie mahnt Solidarität an bei Namibia an, wo noch niemand geimpft sei. So viel sei verloren, wenn es um globale Verantwortung für Bildung von Mädchen gehe, Die Frauen seien die Verliererinnen der Pandemie: 60 % haben weltweit ihren Job verloren.
Beim Klimaschutz verweist sie auf das Urteil des BVG, das die Verantwortung für die nächste Generation einfordere und sage, das was die aktuelle Bundesregierung macht, das reiche nicht. Mut und Selbstbewußtsein für Veränderung ist ihr Credo.Zu Söder gesprochen reiche es nicht, einen Baum zu umarmen und gleichzeitig die Windkraft zu verhindern. Wenn er sage, die Erderwärmung ist ein Problem, in Ordnung, aber noch ein viel größeres Problem sei, dass Andi Scheuer immer noch Verkehrsminister ist. Die allergrößte Herausforderung sei die Klimakrise, 14 000 Menschen in Madagaskar sind aktuell vom Hungertod bedroht, die Klimakrise treffe uns alle, aber nicht alle gleich.Die große historische Aufgabe sei es, Verantwortung zu übernehmen, wo andere sich vor der Verantwortung wegdrücken.
Zur Agrarpolitik bemerkt sie, eine Desaster, Klöckner Werbeikone für Lobbyisten, um dann aus dem Nähkästchen zu plaudern, sie habe Uli Hoeness getroffen, mit dem sie eine gemeinsame Ulmer Vergangenheit habe, und er habe ihr geraten, zu zeigen wie Wirtschaft geht. Aber die Wirtschafts– und Finanzpolitik der CDU, die Modernisierung ohne Schulden bei gleichzeitigem Senken der Steuern, diese Rechnung gehe nicht auf, sagt die Einserabiturientin in Mathe. Es dürfe auch nicht sein, dass Frauen weniger verdienen, die Grünen wollen einen Mindestlohn von 12 Euro und eine Rentengarantie. Im Mittelpunkt sollen aber die Kinder stehen, Kinder, die in der Pandemie allein gelassen wurden und es dürfe nicht sein, dass 20 % der Kinder in Armut leben.
Weil sie es mit eigenen Augen gesehen habe, kritisiert sie auch die Zustände in den Flüchtlingslagern, Schutzverantwortung schiebe nicht nach Afghanistan ab, und lasse nicht Afghanistan schutzlos allein. Zu beschützen sei auch die Demokratie. „Demokratie ist nicht immun“ Sie sei zu beschützen gegen die, die sie angreifen und sie meint die AfD, ohne sie beim Namen zu nennen. Verfassungsschützern für alle möchte sie sein
„Die würde des Menschen ist unantastbar“ die Pressefreiheit gelte es zu verteidigen gegen Maaßen und einem lauten Schweigen eines Laschet. In Augsburg , wo sie herkomme, haben die Hälfte der Bevölkerung einen Migrationshintergrund,. Diese Vielfalt werde im Stadtrat nicht abgebildet, die Teilhabegerechtigkeit fehle..
Neben dem Wahlrecht ab 16 vertrete sie eine wertbasierte Außen- und Entwicklungspolitik um den Bogen zu Brugger zurück zu schlagen, die Vorsitzende dieses Ausschusses ist. „Bereit, weil ihr es seid“, steht auf dem Flyer der Sonnenblumenpartei und ganz zum Schluss sind aus Zeitgrüden noch 2 Fragen aus dem Publikum zugelassen.. Diese stellen zwar junge Leute zu Rüstung und Umgang mit Geld, aberes sind keine kritischen Fragen , sondern Stichworte für weitere Ausführungen.
Text und Bilder: Gerhard Maucher
