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Bad Wurzach - Die vom Provinzial der Salvatorianer, Pater Hubert Veser, gehaltene Bergpredigt, mit der das diesjährige Heilig-Blut-Fest seinen Abschluss fand, stand in diesem Jahr der Seligsprechung des Ordensgründers ganz im Zeichen dieses für die salvatorianische Gemeinschaft so bedeutenden Ereignisses.

 

Festprediger Pater Hubert ist in Bad Wurzach beileibe kein Unbekannter – war er nach dem Abitur am Salvatorkolleg und seinem Ordensbeitritt lange Jahre als Lehrer und Schulseelsorger ebendort tätig. Er freute sich über viele bekannte Gesichter, die er alljährlich beim Heilig-Blut-Fest wiedertraf, aber am meisten freute er sich darüber, dass die Seligsprechung des Ordensgründers am 15. Mai diesen Jahres endlich erfolgt war. Und diese Freude war ihm an diesem Nachmittag noch deutlich anzumerken.

Superior Pater Konrad freute sich, dass auch zur abschliessenden Bergpredigt wieder soviele Pilger gekommen waren. Launig dankte er dem vor einigen Jahren verstorbenen Pater Manfred, einem seiner Vorgänger als Superior, dem immer noch nachgesagt werde, dass er fürs Wetter beim Heilig-Blut-Fest zuständig sei „Heute hast Du ganze Arbeit geleistet.“, sandte er , angesichts der strahlenden Sonne seinen Dank gen Himmel. Er gedachte aber auch Pater Karl, der als Superior ebenfalls immer in die Feier des Festes involviert war. Es sei das erste Heilig-Blut-Fest, das er nicht mehr erlebe. Seine Gedanken gingen auch an den ebenfalls vor eineinhalb Jahren verstorbenen Pater Bernd, der jahrzehntelang Bischöfen und Äbten als Zeremoniar durch die Untiefen der Liturgie geholfen habe.

 

Für Pater Hubert stehen die Salvatorianer, die in diesem Jahr 100 Jahre auf dem Gottesberg leben, mit im Brennpunkt dieses Festes, weil sie es von Anfang an mitgeprägt hatte.

Deswegen war es ihm ein besonderes Anliegen bei dieser Bergpredigt am Gottesberg auf die Seligsprechung und das Leben des Ordensgründers Seliger Franziskus Jordan einzugehen. Mitreißend schilderte er, wie es allen Widrigkeiten und Einschränkungen zum Trotz gelungen sei, dass via Satellit Millionen Menschen auf der ganzen Welt der Seligsprechung beiwohnen konnten.

Es sei ein bewegender Moment gewesen, als das Bildnis, das auch das Gedenkbild für diese Bergpredigt ziert, in der Lateranbasilika hinter einem Vorhang erschienen war, nachdem zuvor das Schreiben von Papst Franziskus verlesen worden war, dass der Selige Pater Franziskus Jordan nun für uns Fürsprecher und Helfer im Himmel sein kann.

Mit der Tradition von Fürsprechern und Patronen seien wir Oberschaben ja vertraut: Der Heilige Josef als Patron der Zimmerleute, der Heilige Florian Patron der Feuerwehrleute, Thomas von Aquin als derjenige der Schüler und Studenten.

Aber der Selige Franziskus Jordan? Für wen könnte er Fürsprecher sein?

 

Provinzial Pater Hubert wüsste da einige Möglichkeiten: Mit dem ganz großen und weiten Blick auf die Welt, als Patron der Missionare. Oder derjenige der Kommunionkinder. Denn bei seiner eigenen Erstkommunion hatte es wie man heute sagt: „Klick gemacht.“ Zuvor war der kleine Baptist, so sein Taufname, ein Tunichtgut, Schulschwänzer und kaum zu bändigen. „Für Baptist Jordan muss die Erstkommunion eine ganz tiefe Gotteserfahrung gewesen sein.“

Der bewegendste Moment bei der Seligsprechungsfeier sei aber für ihn gewesen, als die kleine Liva Maria, die erste Reliquie des Seligen durch die riesige Kirche zum Altar getragen hatte. Sie war am 08. September 2014, am Sterbetag vom Seligen Pater Franziskus, kerngesund zur Welt gekommen, obwohl die Ärzte mittels modernster Technik schwere Missbildungen bei dem Fötus festgestellt hatten. Die Eltern, Mitglieder einer salvatorianischen Laiengesellschaft in Brasilien, hatten in dieser aussichtlosen Situation Franziskus Jordan um Fürbitte bei Gott gebeten. „Dieses Geschehen wurde innerhalb des Seligsprechungsprozesses von der Kirche als Wunder auf die Fürsprache von Franziskus Jordan anerkannt.“

Pater Karl habe schon zu seinen Lebzeiten eine Idee gehabt, wo in der Gottesbergkirche für eine Darstellung des Seligen Franziskus Jordan der richtige Platz sei.

Üblicherweise endet der Bergpredigtgottesdienst mit dem Segen nach der Litanei vom heiligen Blut. In diesem Jahr beteten Wallfahrer und Geistlichkeit das in dem schon erwähnten Gedenkbildchen abgedruckte Gebet zum Seligen Franziskus Jordan, ehe Provinzial Pater Hubert mit der Heilig-Blut-Reliquie den Segen spendete und die jungen Schlossbläser, die den Gottesdienst musikalisch begleitet hatten, die erste und achte Strophe von „Großer Gott wir loben Dich“ anstimmten.

 

Bericht und Bilder Uli Gresser

 

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halloRV

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