Bad Wurzach - Weihbischof Gerhard Schneider und Stadtpfarrer Stefan Maier durften in diesem ganz besonderen Jahr im Heilig-Blut-Wagen Platz nehmen, um mit der Heilig-Blut-Reliquie auf neuen Wegen der Reiterprozession den Segen zu spenden.
Nach dem im Vorjahr an diesem höchsten Wurzacher kirchlichen Feiertag nur eine „Überführungsfahrt“ vom Gottesberg nach St. Verena in Begleitung von vier Reitern möglich gewesen war, konnte sich in diesem Jahr jede Blutreitergruppe, die sonst mit zahlreichen Reitern teilnahm, sich mit zwei Reitern an der Prozession beteiligen. Um die Corona-Bestimmungen einhalten zu können, wurde von der Wallfahrtskommission für dieses Jahr ein neuer Prozessionsweg festgelegt, der den Reitern erst am Freitagmorgen am Startpunkt beim Pius-Scheel-Haus bekanntgegeben wurde. Dort empfing unter den Klängen der Stadtkapelle die erste Abteilung der Reiter, die sich in der Kirchbühlstraße für die Prozession versammelt hatten, von Weihbischof Gerhard Schneider den Segen. Über die Memminger Straße und den Salvatorhof in Wiesen führte der Weg den Heilig-Blut-Wagen mit der Reliquie die Straße hinauf Richtung Wengenreute, wo auf der Anhöhe beim Flurkreuz zwischen den beiden Birken die erste Gebetsstation an dem rund fünf Kilometer langen Prozessionsweg auf die Reiter wartete.
Beim Schützenhaus am Maxhof war ein Stationsaltar aufgebaut, zu dem auch Josef Burhardt, langjähriger Organisationsleiter der Bad Wurzacher Wallfahrtskommission, Bürgermeister Alexandra Scherer sowie der langjährige Blasmusikkreisverbandsvorsitzende und gern gesehene Ehrengast beim Heilig-Blut-Fest, Josef Mütz, hinaufgepilgert waren. Nach einer Lesung und einer Segenspendung durch den Weihbischof näherte sich die rund 100 Reiter umfassende Prozession wieder den altgewohnten Gefilden beim Gottesberg. Mit ihren Standarten und Fahnen gaben sie auch auf den neuen Wegen ein eindrucksvolles Bild ab und verbreiteten damit vielleicht sogar eine noch feierlichere Atmosphäre als sonst.
Über die Vorstadtstraße und den Hochmoosweg, wo die zweite Abteilung der Reiter ihren Segen empfing, ging es für die Reiter auf dem Gottesbergweg wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt beim Kurhaus.
Während Weihbischof Gerhard Schneider und Pfarrer Stefan Maier die Heilig-Blut-Reliquie für das Pontifikalamt zu Fuß zur Gottesbergkirche trugen, lenkte der Kutscher den Heilig-Blut-Wagen zum Klosterplatz, wo er wie in all den Jahren zuvor in seiner ganzen Blumenpracht zur Schau gestellt wurde. Nicht fehlen durfte auch in diesem Jahr das Hinweisschild, den in diesem Jahr wieder ganz besonders gelungenen Blumenschmuck doch bitte bis zum Nachmittag noch unberührt zu lassen.
Bericht und Bilder Uli Gresser