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Bad Wurzach - Auf den Storchennestern in Ziegelbach, Dietmanns und Bad Wurzach haben die drei Storchenpaare seit Ende März, Anfang April versucht für Nachwuchs zu sorgen. Doch die nasskalte Witterung im Mai hat es ihnen nicht leicht gemacht, die geschlüpften Jungstörche am Leben zu erhalten.

Am erfolgreichsten war bisher das Storchenpaar auf dem Strommasten neben dem Gasthaus Adler in Ziegelbach. Hier lässt sich ein etwa zweieinhalb Wochen altes Storchenkind von seinen Eltern füttern und umhegen.

Normalerweise brüten die Störche drei bis fünf Eier aus, dass nur eines der geschlüpften Jungtiere bisher überlebt hat, zeigt wie schwierig die Aufgabe für die Störche in den letzten Wochen war. Durch die Kälte und den Dauerregen war es für die Altvögel kaum möglich sie regelmäßig zu füttern. Und je nachdem, wie wasserdurchlässig die Horste sind, können die frischgeschlüpften Jungtiere, trotz aller Schutzmaßnahmen der Eltern im Nest ertrinken, wie dies auf dem Rathausnest im Isny schon passiert ist.

Das Nest auf der Grundschule ist das älteste und damit auch das am meisten verdichtete Nest. Das dürfte auch der Grund sein, warum die Wurzacher Störche, obwohl das erfahrenste der drei Paare, einen Totalverlust ihrer Brut erlitten haben.

Dass das Nest leer ist, hat der Ornithologe Ulrich Grösser während einer Beobachtung in den letzten Tagen festgestellt, nachdem zuletzt mehrfach beobachtet worden war, dass beide Altvögel gleichzeitig das Nest verlassen haben. Viele umherziehende Fremdstörche griffen in den letzten Wochen das exponiert gelegene Nest auf der Grundschule an, beschäftigten das Brutpaar und sorgten so dafür dass sie beide gleichzeitig das Nest verlassen mussten.

Ein ganz untypisches Verhalten während der ersten Wochen der Aufzuchtzeit des Nachwuchses, wo normalerweise immer einer auf die Jungvögel aufpasst.
So wie auf dem Nest auf dem Strommasten in Dietmanns, gegenüber der Kirche: Dort achten die Eltern gluckenähnlich auf ihren einzigen (überlebenden) Sprössling, der nach eineinhalb Wochen irdischen Daseins auch noch sehr auf die wärmende Fürsorge seiner Eltern angewiesen ist.

Bleibt zu hoffen, dass die Gemarkung Bad Wurzach und die Bewohner seiner Storchennester in der jetzt folgenden Sommerzeit von den oft heftigen Unwettern verschont bleibt, so dass die beiden Jungstörche auch diese „heiße“ Phase unter dem Schutz ihrer Eltern gesund und munter überstehen können.

Weil sie jeweils Einzelkinder sind, stehen ihre Chancen gut, auch diese schwierige Jahreszeit zu überstehen. So dass sie in paar Wochen hoffentlich beringt werden können und im Herbst erstmals die lange Reise in den Süden Europas antreten können.

 

Bericht und Bild Ulrich Gresser

 

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halloRV

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