DBSZ DBSZ BadWurzach 1200v01

bi landschaftsschuetzer 200Bad Wurzach - Sehr geehrter Herr Haser, gerne hätte ich an Ihrem Zoom-Meeting teilgenommen, doch leider versagte die Technik. Bei Ihrem persönlichen Wahlprogramm fiel uns auf, dass Sie mit keinem Wort die Probleme mit der Windkraft in Baden-Württemberg erwähnen, obwohl in Ihrem Wahlkreis mehrere Konfliktfälle anstehen.

 

Hat das damit zu tun, dass die CDU voraussichtlich demnächst weiterhin maximal als Juniorpartner der Grünen unser Land regieren und deshalb dieses Herzensanliegen der Grünen nicht zu sehr behindern will?

Alle Ausreden, die jeweiligen politischen Machtverhältnisse hätten Ihnen keine andere Wahl gelassen, werden Sie und die CDU nicht davor schützen, als Totengräber unserer Kultur-und Naturlandschaft in die Geschichte einzugehen und damit den Macht- und Führungsanspruch der CDU endgültig an die Grünen abzugeben, es sei denn, die CDU besinnt sich auf die Werte, die sie immer noch als Symbol in ihrem Namen trägt. Selbstverständlich würden wir es begrüßen, sollten meine Freunde und ich mit unserer Vorhersage Ihres zukünftigen politischen Handelns falsch liegen. Leider sprechen die Zeichen, die gegenwärtig von der Bundes-CDU und der CSU kommen, eine andere Sprache. Die Chance, „Da mach´ ich nicht mehr mit“, zur Wahrung Ihrer Ehre und Integrität notfalls mit einem Amtsverzicht wahrzunehmen, wäre ein klares Charakterzeichen.

Wohin bei uns die Reise, hoffentlich nicht mit der CDU BW und hoffentlich nicht mit Ihnen geht, hat Direktor Winfried Franke vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben anlässlich der Vorstellung des neuen Windatlas treffend formuliert: „Die Umsetzung dieser Pläne wird unser Land bis zur Unkenntlichkeit verändern.“

Zu Ihren energiepolitischen Vorschlägen:
In Baden-Württemberg existiert eine CDU-Initiative zur Übernahme der bayerischen 10 H-Regelung. Sofern Ihr Eintreten für den Erhalt unserer Natur- und Kulturlandschaft nicht nur Lippenbekenntnis ist, können wir nicht nachvollziehen, dass Sie diesen Forderungen nicht beitreten.

Ihre Antworten in der Bildschirmzeitung zu Fragen der Energiepolitik weisen auf erhebliche Vorstellungsmängel hin. Sie fordern den jährlichen Zubau von 1000 MW Solarleistung in BW. Nach einer Faustregel bringen 10 qm Solarfläche ca. 1 KWp. Für 1 MWp werden demnach ca. 10000 qm Solarfläche benötigt 1000 MW jährlicher Zubau erfordern demnach 10000 qm x 1000-= 10.000 000 qm oder 10 qkm. Innerhalb einer Wahlperiode von 5 Jahren also 50 qkm. Nach 5 Jahren wäre aber noch nicht Schluss, denn für „klimaneutrale“ Energiebereitstellung reicht das nicht ansatzweise.

Ihre Vorstellungen vom Zubau an Photovoltaik entsprechen dem Äquivalent von 200 Windkraftanlagen zu je 5 MW installierter Leistung, d.h., etwa von der Leistungsklasse, wie für Leutkirch vorgesehen, pro Jahr! Innerhalb einer Wahlperiode wären das 1000 Monster-Windkraftanlagen mit ca. 200m Höhe. Mehr wollen die Grünen auch nicht erreichen.

Unser Land innerhalb der kommenden 5 Jahre mit 50 qkm Solarfläche zuzupflastern, wäre nur ein marginaler Unterschied zu den unser Land zerstörenden Plänen der Grünen.

Ebenso realitätsfern muten Ihre Vorschläge zur „klimaneutralen“ Gebäudeheizung an. Erdwärmenutzung ist nur effektiv, wenn ausreichende Austauschflächen zur Verfügung stehen.

Die bei uns häufig praktizierte oberflächennahe Nutzung bedarf der wesentlichen Unterstützung stromverbrauchender Wärmepumpen. Diese sollen nach Ihren Vorstellungen mit Solarstrom betrieben werden. In langen, kalten Winternächten dürfte dies etwas schwierig werden.

Noch fragwürdiger ist die Vorstellung, Wohnhäuser mit solarstrombetriebenen Luftwärmepumpen zu heizen. Mit dem Absinken der Lufttemperatur sinkt der Wirkungsgrad dieser Geräte. Die fehlende Wärmeleistung muss über vermehrten Stromverbrauch ausgeglichen werden, bis schließlich die gesamte Wärmeenergie vom Stromnetz bereitgestellt wird.

Nach Abschalten aller Atom- und Kohlekraftwerke und dem zu erwartenden gigantischen Stromverbrauch für die Wasserstoff-Elektrolyse mutet das wie der Lauf der Lemminge ins Verderben an.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Schodlok

 

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halloRV

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