Bad Wurzach - Bürgermeisterin Alexandra Scherer hat Wort gehalten: Sechs Mitarbeiter des städtischen Bauhofes hoben, schoben und zogen den Narrenbaum am Morgen des Gumpigen Donnerstag 2021 an seinen angestammten Platz beim Rathaus.
Nachdem pandemiebedingt die Narrenzunft Riedmeckeler wie alle anderen Zünfte im Land sämtliche Veranstaltungen absagen mussten und die Zunft sogar schweren Herzens auf das Schmücken der Straßen mit den obligatorischen Fasnetsbendeln verzichten musste, hatte Zunftmeister Dominic Neher der Bürgermeisterin das Versprechen abgenommen, dass wenigstens der Narrenbaum vom Bauhof aufgestellt werden sollte.
Sie hat Wort gehalten, denn morgens um kurz nach acht traf das äußere Zeichen dafür, dass die Narren auch in Zeiten von Corona ein wenig die Macht übernommen haben, beim Stadtbrunnen ein. Diesen hatten am Abend zuvor bereits unbekannte Narren zur Bilder-Galerie umgestaltet. An den Leinen, an welchen die Narren am Aschermittwoch für gewöhnlich ihre von Fasnet geleerten und frisch gewaschenen Geldbeutel zum Trocknen aufhängen, hatten sie Bilder vom letzten Wurzacher Narrensprung aufgehängt.
Vom Amtszimmer Martin Tappers aus dem Bürgermeisterbüroteam heraus zogen zwei Mann des Bauhofes an Seilen, während unten drei weitere Männer um Dirk Fietkau den vom Bauhoftraktor angeschobenen Stamm, der das Jahr über im Lager des Bauhofes eingelagert ist, an seinen Bestimmungsort vor dem Rathaus bugsierten.
Kein Narrenbaumstellen ohne Musik: Während die Bauhofmänner den Stamm nach gelungener Arbeit verkeilten, blies Bäckermeister i. R. Robert „Willibob“ Willi aus dem Fenster seiner gegenüberliegenden Wohnung auf seiner Trompete einen Tusch auf die gelungene Aktion.
Das Einholen der Seile vom Stamm des Narrenbaumes bescherte dem Bauhofteam noch einen kitzligen Moment: Denn als der Zuständige die angelegte Leiter besteigen wollte, gab der Baum ob der ungewohnten Belastung ein wenig Richtung des benachbarten Gasthofes nach.
Es ehrt die Bürgermeisterin und den Bauhof, dass dieser trotz seiner großen Belastung durch den Winterdienst – es hatte in der Nacht zuvor noch einmal kräftig geschneit – das Versprechen eingehalten hat, so dass für eine Woche die Insignie der Narretei beim Rathaus stehen kann.
Bericht und Bilder: Ulrich Gresser