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Bad Wurzach - Bei einem Pressetermin führten EDV-Mann Peter Minsch und Bürgermeisterin Alexandra Scherer dem Personalvorstand Joachim Böttiger der Verallia AG vor, was die Stadt aus der Spende des oberen Managment des Unternehmens gemacht hat.

Nachdem die Stadt über Mittel des Landes rund 150 Laptops für Schüler, die sich keinen eigenen leisten können, um damit am Homeschooling teilzunehmen, hat Verallia sich nicht lumpen lassen und das Geld für zusätzlich 23 weitere Laptops zur Verfügung gestellt. Dafür bedankte sich die Bürgermeisterin noch einmal aus ganzem Herzen nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber!“

Peter Minsch präsentierte und erläuterte dem Verallia Vorstand anhand eines der absolut identischen Gerätes das Konzept, das er und seine Kollegen gemeinsam mit den Schulleitern der Grundschulen, von Werkreal- und Realschule für dieses Projekt erarbeitet haben. Bürgermeisterin Scherer skizzierte noch einmal den zeitlichen Rahmen: Nachdem im Juli die Landesregierung die Fördermaßnahme bekannt gemacht hatte, hatte die Stadtverwaltung sofort reagiert und einen Förderantrag gestellt. Noch vor den Sommerferien hatte sich die EDV mit den Schulleitern zusammengesetzt, um deren Ansprüche an die Laptops festzulegen. Nach Einholung einer Kostenberechnung konnte um den 20. August die Bestellung erfolgen.

„Die Lieferung erfolgte bereits Anfang September und die Geräte wurden zunächst im Keller des Schulzentrums eingelagert,“ ergänzt Peter Minsch. Denn zunächst musste einiges Organisatorisches geklärt werden, darunter auch viel Datenschutzrechtliches. „Die Laptops sind absolut identisch, d.h. vom Erst- bis zum Zehntklässler erhält jeder Schüler die gleiche Hard- und Softwareausstattung.“ Dadurch sind die Computer universell einsetzbar und können rasch von einer Schule zu einer anderen Schule „verliehen“ werden. Notebookwagen an den einzelnen Schulen sorgen dafür, dass die Geräte an der Schule direkt neuaufgesetzt werden können, sodass jeder Schüler ein Gerät mit jungfräulichem Betriebssystem Windows 10 erhält. Um den Schulbetrieb nicht zu stören, wurden die Geräte dann während der Herbstferien von den EDV-Leuten installiert.

„Die 14 Zoll Laptops sind flexibler als z.B. Tablets,“ sagt die Bürgermeisterin, die großen Wert darauf legt, dass die Schüler lernen mit einer Tastatur zu arbeiten, gerade mit Blick auf eine Berufsvorbereitung. Dafür ist auf dem Laptop auch ein Lernprogramm für das Zehnfingersystem installiert. Neben den üblichen Officepaketen gibt es aber auch einen Mediaplayer und sogar ein kleines Videoschnittprogramm, um die Kreativität der Schüler zu fördern, erklärt Peter Minsch dem Gast, der sich danach „wunschlos glücklich“ zeigte. „Natürlich gehören WLAN, Webcam und Mikrophon zur Ausstattung dazu,“ erläutert Minsch. Er weist auch daraufhin, dass die Eltern eine Datenschutzerklärung bei der Anmeldung abgeben müssen, weil laut DVGO Webcam und Mikrophon sonst abgeschaltet bleiben müssten.

Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit der EDV für die Geräte ein Konzept mit Weitblick erarbeitet: „Sie sollen gleichermassen für den Schulalltag, wie fürs Homeschooling geeignet und für mindestens fünf Jahre im Einsatz sein.“ Böttiger fragte dann auch nach, wie robust die Geräte seien und wer im Schadensfall hafte. Wer für die Haftung aufkomme, sei noch nicht zu 100% geklärt. Aber die Lehrer seien auf jeden Fall dazu verpflichtet, die Geräte auf optische Schäden zu untersuchen und diese zu dokumentieren, antwortete die Bürgermeisterin. Minsch meinte dazu, der technische Support erfolge durch die EDV der Stadt, durch den Lieferanten sei auch eine rasche Ersatzteilbeschaffung abgesichert.

„Wir sind auch dank der großzügigen und unkomplizierten Spende einer Weltfirma gut vorbereitet, auch organisatorisch.“ Neben dem Laptop-Projekt arbeitet die Stadt auch noch bei einem anderen Projekt eng mit Verallia zusammen. Vorstand Böttiger nutzte die Gelegenheit auch dieses Pionierprojekt vor zu stellen: Die Feuerwehr Bad Wurzach entwickelte in den letzten Monaten gemeinsam mit Verallia, die auch die Finanzierung übernommen hat, einen Hygieneanhänger. Es wurde aus der Not geboren, hatten die Feuerwehrleute in Pandemiezeiten ja bisher bei einem Einsatz nicht einmal die Gelegenheit, ihre Hände zu waschen. Gemeinsam mit Bad Wurzacher Handwerkern und der Firma Ziegler wird dieser Prototyp, der nach Meinung von Bürgermeisterin Scherer und Böttiger „Schule machen wird“, entwickelt.

 

Bericht und Bild: Ulrich Gresser

 

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halloRV

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