Eintürnen - Gerda und Rudolf Allgaier feiern am Sonntag in Eintürnen ihre Goldene Hochzeit, bereits jetzt kam Ortsvorsteher Berthold Leupolz um die Glückwünsche der Stadt, der Ortschaft und von Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu überbringen und – man kennt sich ja schon lange – über die vergangenen 50 Jahre zu plaudern.
Es sei ihm eine Freude und Ehre das Jubelpaar zu besuchen und ihm die Glückwünsche der Bürgermeisterin und der Ortschaft zu überbringen. „Im festen Zusammengehören, in dem Bewusstsein der Dauer liegt die Heiligkeit und Schönheit der Ehe, die uns das Leid gemeinsam leichter tragen, die Freude doppelt genießen lässt und die vollste edelste Entwicklung der menschlichen Natur zur Blüte bringt,“ mit diesem Zitat sprach Leupolz Gerda und „Rudl“ Allgaier aus der Seele, als er dem Paar die Glückwünsche der Stadt, der Ortschaft und die Urkunde des Ministerpräsidenten samt einem Blumenstrauß und einem Einkaufsgutschein für den Dorfladen, überbrachte.
„Wir hatten ein sehr bewegtes Leben,“ sagt Gerda Allgaier. Natürlich gab es auch mal Diskussionen, aber beiden war es immer wichtig, danach wieder miteinander zu reden und die Beziehung dadurch zu festigen. „Es ist doch schön, wenn man nach 50 Jahren immer noch jemanden hat, der einem zuhört.“ Die beiden hatten gemeinsam schöne Zeiten und sind dankbar, dass sie sich immer noch haben und einigermaßen gesund sind.
Dass ihr Hof schon einmal abgebrannt ist, hat sie weniger getroffen: „Was man mit Geld richten kann, ist halb so schlimm.“ Viel härter haben die Beiden die vielen Krankheiten belastet, die Rudl Allgaier schon durch- und überlebt hat.
Kennengelernt haben sie sich im Paradies in Vogt, erklärt Rudl auf die Frage, wie es einen Bayern – er stammt aus Heimenkirch – nach Württemberg verschlagen hat. Beide stammen von Bauernhöfen ab. Da lag es nahe als das Paar den elterlichen Hof von Gerda übernommen hatte und er den Meister gemacht hatte, hatte auch auszubilden. „Wir hätten gerne unsere 17 Lehrlinge, unsere Buaba, zur Feier eingeladen, dürfen es aber wegen Corona nicht.“ Vielleicht könne man das im nächsten Jahr nachholen, sagt das Paar, das drei Töchter großgezogen hat, die ihnen zwei Enkelkinder geschenkt haben.
Gerda Allgaier legt sie großen Wert darauf, Freundschaften zu pflegen. Rudl Allgaier, der passionierte Jäger kann auf eine lange Liste an Ehrenämtern zurückblicken: Er war 25 Jahre Ortschaftsrat, 50 Jahre im Liederkranz (davon 30 Jahre aktiv als Sänger), 50 Jahre Mitglied beim Musikverein oder der Soldatenkameradschaft.
Berthold Leupolz, der die Familie seit seiner Kindheit kennt und mit einer der Töchter zur Schule ging, hebt auch die große Unterstützung der örtlichen Vereine von Rudi Allgaier hervor, etwa bei Papier-, Glas- oder Altmetallsammlungen. Dass Rudi Allgaier mit seinem Traktor mit dabei war, war fast selbstverständlich.
„So selbstverständlich, dass dabei schon mal das Heu verregnet wurde,“ stellt Gerda – im Rückblick mit einem Schmunzeln – fest.
Gerne erinnert sich Gerda an die vielen schöne Feste mit den Lehrlingen, die bei ihnen auch eine sehr gute Ausbildung genossen, und hat dazu auch gleich eine Anekdote dazu parat. Bei einem Konzertbesuch in Muthmannshofen stellte sich dem verdutzten Ehepaar ein junger Mann mit den Worten vor: „Ich bin ihr Lehrling von in zwei Jahren!“ Was dann auch tatsächlich stimmte!
Die beiden können stundenlang miteinander „66“ spielen, aber auch spontan ins Auto sitzen und in die Berge fahren. Ebenso gerne einkehren, gut Essen und Trinken oder Kaffee und Kuchen genießen.
Es wurde eine amüsante, aber auch nachdenkliche Zeit, die der Ortsvorsteher im Hause Allgaier verbrachte. Gerne werde er, so Gott wolle und er dann noch Ortsvorsteher sei, zur „Diamantenen Hochzeit“ in 10 Jahren wiederkommen..
Bericht und Bild Uli Gresser
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