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Bad Wurzach - Bei der Gemeinderatssitzung am 18. September hatte auch der Lärmaktionsplan auf der Tagesordnung gestanden. Aufgestellt im Jahre 2017, bedarf er alle drei Jahre der Überprüfung. Bei der nun anstehenden Fortschreibung sollen die Zufahrtsstraßen zur Innenstadt neu kartiert werden. Auch will man die Lärmsituation im Weiler Brugg neu ins Auge fassen.

In die noch zu beschließende Neufassung des Lärmaktionsplans, den das Fachbüro Rapp in Freiburg den inzwischen geänderten Gegebenheiten anpassen wird, sollen neu die Leutkircher Straße, die Memminger Straße, die Vorstadtstraße, der Gottesbergweg, die Biberacher Straße und die Ravensburger Straße aufgenommen werden.

Auch will man sich erneut mit der Lärmsituation im an der B465 gelegenen Weiler Brugg befassen. Die dortige Bürgerschaft beklagt seit Langem die örtliche Lärm- und Sicherheitssituation. Zur anstehenden Fortschreibung des Lärmaktionsplanes haben die Brugger bei der Stadt Bad Wurzach eine Unterschriftenliste eingereicht. Das Schreiben wurde in Kopie auch Arnachs Ortsvorsteher Michael Rauneker zugeleitet. Rauneker ergriff in der Gemeinderatssitzung das Wort und bezeichnete das Ansinnen der Brugger Bürger als mehr als nachvollziehbar. Das sei auch die einhellige Meinung im Ortschaftsrat. Es gehe nicht nur um Lärm. Es gehe auch um die Sicherheit an der Brugger Kreuzung, an der es immer wieder zu Unfällen komme.

Die Brugger Bürger monieren in ihrer Stellungnahme, die 20 Unterschriften trägt, dass der 2017 beschlossene Lärmaktionsplan auf einer zu niedrigen Verkehrsmengenzahl aufbaue. Man sei 2017 von 8198 Fahrzeugen ausgegangen, die im Schnitt täglich an ihrem Wohnort vorbeifahren. Inzwischen führen aber nachweislich 9678 Fahrzeuge im Schnitt täglich auf der Bundesstraße an Brugg vorbei. 2151 dieser Fahrzeuge passierten die Brugger Kreuzung auf dem Weg von und nach Arnach. Mit Verweis auf diese amtlichen Zahlen – sie stammen aus dem Jahre 2019, erhoben von der Bundesanstalt für das Straßenwesen – fordern die Brugger eine Herabsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Höhe ihres Ortes von Tempo 70 auf Tempo 60. Ortsvorsteher Rauneker machte sich diese Forderung zu eigen. Der Lärmaktionsplan müsse auch zu Maßnahmen führen. „Von Aktion konnte bisher keine Rede sein.“

Andreas Haufler, Fachbereichsleiter Stadtplanung/Bauordnung, teilte dem Gemeinderat mit, dass das Fachbüro Rapp entsprechend instruiert werde. Das Vorgehen wurde einstimmig gutgeheißen.

24Brugg Bus
24Brugg Unfall Mai
24Brugg Motorad

Immer wieder kommt es an der Brugger Kreuzung zu Unfällen. Im Jahr 2023 waren es schon zwei Kollisionen. Am 1. April war ein Bus in die Kreuzung eingebogen und mit einem von Bad Wurzach gekommenen blauen Fiat Panda zusammengestoßen (Bild oben). Und am 21. Mai war von Arnach her ein Pkw in die Kreuzung eingefahren, während von Bad Wurzach her eine Gruppe von Motorradfahrern herankam. Einer der Motorradfahrer konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte mit dem Pkw (Bilder 2 und 3). Fotos: Gerhard Reischmann

Seibranzer Halle wird aufgewertet
Seibranz darf sich auf eine ausgiebig aufgewertete Halle freuen – muss aber noch etwas warten. Gleich drei Förderprogramme werden dafür in Anspruch genommen, eines davon ist eine Bundesförderung. Bei einem Kostenvoranschlag von 4,45 Millionen Euro wird dies auch dringend notwendig. Der Gemeinderat musste einen neuen Beschluss fassen, damit die Förderanträge an die höhere Bausumme angepasst werden und weil die in Frage kommende Bundesförderung neu ist. Die Liste der baulichen Maßnahmen ist lang: ein neuer Eingangsbereich, neuer Hallenboden mit Fußbodenheizung, neuer vergrößerter Bühnenbereich, darunter wird ein schubladenähnliches Speichersystem installiert, der Lager- und Küchenbereich wird optimiert, das ehemalige Schwimmbad wird ein multifunktionaler Raum werden, es gibt neue Fenster, die Gebäudehülle wird energetisch saniert und die Duschbereiche werden behindertengerecht gestaltet. Eine Diskussion im Rat entstand, ob zwei Stockwerke eigene Duschbereiche haben müssen. Das sei deswegen so nötig für die Fußballer, denn sonst reiche bei Spielen und Turnieren die Kapazität nicht aus. Zum Leidwesen von Stadtbaumeisterin Tanja Kreutzer verschiebt sich nun der Baubeginn durch die Neubeantragungen der Zuschüsse auf das kommende Frühjahr. Der Gemeinderat stimmte der Beschlussvorlage zu. Die Verwaltung kann nun die neuen Zuschussanträge stellen.

Feuerwehrhaus Eintürnen
Eine andere Baustelle ist das Feuerwehrhaus Eintürnen. Die Firma Kutter hat mit 330.000 Euro das günstigste Angebot für die Bauarbeiten eingereicht und bekam den Zuschlag bei drei Gegenstimmen. Auch bei den Elektroarbeiten gab es eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Der Grund war die Verwunderung über die Höhe der Kosten; „das ist ja dreimal so viel wie für ein Einfamilienhaus!“, sagte Norbert Fesseler. Die Sanitär- und Heizungsarbeiten konnten nicht vergeben werden, da kein Angebot eingegangen war. Das werde den Baufortschritt aber nicht hemmen, denn es erfolgt nun eine sogenannte freihändige Vergabe. Die Zimmererarbeiten gingen einstimmig an die Firma Krusch.

Rückblick auf die Verleihung des Literaturpreises
Die lange Sommerpause bedeutete eine Menge an Themen in der vergangenen Sitzung. Im Rückblick nannte die Bürgermeisterin Alexandra Scherer die Feier der Preisverleihung des Friedrich-Schiedel-Literaturpreises eine bedeutsame und sehr gelungene Veranstaltung. „Das hat einen hohen kulturellen Wert für Bad Wurzach!“

„Wir sind nicht der Veranstalter“
Zur Windkraft-Frage stelle die Bürgermeisterin klar, dass die Stadt nicht Veranstalter der Info-Veranstaltung am 22. September sei, sondern es sei allein der Projektträger. Der komme aich für alle Kosten auf.

Metzisweiler Weiher: Weiterhin problematische Wasserqualität
Zwar ist die Badesaison vorbei, aber zum aktuellen Stand (18.9.) der Wasserqualität des Metzisweiler Weihers musste die Bürgermeisterin dennoch mitteilen: „Alle vier Beprobungen ergaben: Das Badeverbot kann noch nicht aufgehoben werden."

Badebus nach Hauerz
Gute und vielversprechende Zahlen seien dagegen die Zahl der Fahrgäste, die  mit dem Badebus nach Hauerz in der vergangenen Saison befördert wurden: 24 Kinder und 78 Erwachsene.

Klimasparbuch
Neu herausgekommen ist mit Unterstützung der Stadt Bad Wurzach (federführend war das Energiebündnis Leutkirch) ein handliches Klimasparbuch mit vielen nützlichen Tipps und auch Gutscheinen. Erhältlich bei der Stadt und den Ortsverwaltungen sowie bei der Volksbank Allgäu-Oberschwaben, der Kreissparkasse und in einigen Geschäften.

„Herz und Gemüt“
Das von der Schiedel-Stiftung mit jährlich 50.000 Euro geförderte Projekt „Herz und Gemüt“ wird von der Liebenau-Stiftung getragen und von Susanne Baur mit ihrer wertvollen Arbeit vor Ort geprägt. Die Stadtverwaltung macht den Verwaltungsteil. Das Gremium stimmte ohne Gegenstimme dem städtischen Zuschuss von 33.000 Euro zu. Gemeinderat Klaus Schütt: „Wir sind froh, dass die Schiedel-Stiftung hilft!“ und Ortsvorsteher Kurt Miller (Hauerz) nannte Frau Baurs Unterstützung draußen in den Ortschaften vorbildlich.

„Eine Supersaison"
Der Hauerzer Ortsvorsteher Miller konnte von einem gelungenen Freibad-Fest berichten und dankte dem Kiosk-Personal sowie allen Haupt- und Ehrenamtlichen für eine „Super-Freibadsaison“ in Hauerz.

Fernablesung
Städte und Gemeinden stehen unter beträchtlichem Druck, ihre Energiemengen zu managen, melden und landesweit vergleichen zu lassen. Gebäude werden in Energieverbrauch pro Quadratmeter gemessen. Bei der Erstellung des Managementplans würde die Firma NetzeBW ihre Dienstleistung anbieten, erklärte deren Vertreter Herr Lämmle und im Gegenzug auf den Auftrag dazu hoffen. Der Service ermöglicht Fernablesung auch von Wasserverbräuchen und würde zum Beispiel einen Rohrbruch erkennen und Warnmeldung geben. Die Daten können mit dem Handy abgelesen werden. Eine 70-%-Förderung der Programmkosten kommt für drei Jahre vom Bund. Dieser Weg wurde einstimmig gebilligt.

Glasfaserleitungen
Ortsvorsteher Berthold Leupolz (Eintürnen), zuständig bei der Stadt für Liegenschaften: „Wir prüfen, ob zeitgleich mit anderen Verlegearbeiten auch gleich Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt werden können und holen dazu Angebote ein.“ In Albers sei das so, berichtete Ortsvorsteherin Margaretha Loritz, aber Ortsvorsteherin Monika Ritscher befürchtet, dass abgelegene Orte hängengelassen werden. „Kann man den Bürgern sagen, wann es weitergeht, in welchem Cluster (Bereich) stecken wir drin?“, wollte die Seibranzer Ortsvorsteherin Petra Greiner wissen. Die Gefahr für die später kommenden Anschlüsse ist nämlich, dass der Zuschuss dafür wegfällt und die Letzten leer ausgehen. Kämmerer Stefan Kunz: „Kann passieren, weil die Förderung gedeckelt ist!“ Generell gibt die Stadt pauschal 500 Euro Zuschuss für die rund zweihundert betroffenen Hauseigentümer. Dem stimmte das Gremium zu.

Digitale Versorgung der Schulen
Alle Schulen haben bereits WLAN. Der nächste Schritt ist die Beschaffung von Tablets, gefördert vom Digitalpakt des Bundes. Aus sozialen Gründen werden die Eltern nicht mit anteiligen Beschaffungskosten belastet werden. Die Geräte stehen in Gerätewagen als Klassensätze zur Verfügung, werden nicht mit nach Hause genommen. Dezernent Ulrich Möllmann wird den Kauf über das Landesrechenzentrum vornehmen und alles sollte ohne Stau möglich sein, versicherte er. Die Kosten über die Jahre in Höhe von 1,85 Millionen Euro werden zu 43 % gefördert. Die Frage einer Beteiligung der Eltern wurde von Stadtrat Karlheinz Buschle in den Raum gestellt. Stadträtin Reich berichtete vom Vorgehen am Salvatorkolleg, dort werden Eltern beteiligt und dafür dürfen die Geräte auch mit heimgenommen werden. Das Gremium gab den Anschaffungsvorhaben Grünes Licht.
Bericht: Hans Reichert

 

 

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