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Ellwangen - Die Dorfschule Ellwangen (Gemeinde Rot an der Rot) wurde am Sonntag, 17. September, mit einem Volksfest neu belebt. Genauer: die Grundschule Ellwangen-Dietmanns und der Kindergarten Ellwangen. Mit freudiger Feierstimmung und viel Gemeinschafts-Sinn. Samt kirchlichem Segen. Pfarrer Gordon Asare hat den Gottesdienst gestaltet. Unser Reporter Julian Aicher berichtet in Wort und Bild vom großen Tag in Ellwangen.

Sonnig mildes Spätsommerwetter. Volksfeststimmung. Eine rappelvolle Turn-und Festhalle Ellwangen. Und viele so begeisterte wie kurze Festansprachen. Musik direkt von der örtlichen Jugendkapelle. Samt Kartoffelsalat, Leberkäs und Schweinsbraten. Das alles und noch viel mehr gab's am Sonntag zu bewundern.

Anlass: Die 1843 errichtete Dorfschule neben der Kirche und der Kindergarten nahe Sportplatz Ellwangen sind neu saniert. Energetisch und pädagogisch ertüchtigt. Irene Brauchle, Bürgermeisterin von Rot an der Rot, freute sich: „Tradition wird mit Zukunft verbunden." Bad Wurzachs stellvertretender Bürgermeister Karl-Heinz Buschle lobte die „gemeinde- und kreisgrenzenüberschreitende Zusammenarbeit“  zwischen dem Bad Wurzacher Ortsteil Dietmanns mit dem Rot-an-der-Roter Teilort Ellwangen. Sie sichere das Überleben ortsnaher Dorfschulen. Buschle: „Da sind wir mal wieder der Zeit voraus."

„Wir haben nur neu gebaut, wo es notwendig war.“ So schilderte Rots Rathaus-Chefin Irene Brauchle die Sanierungs-Schritte. 750.000 Euro flossen dafür in die Alte Schule, wohl etwa 600.000 in den Kindergartenbereich. Buschle betont dankbar: „Über einen halbe Millionen kamen vom Bund und vom Land."

So blieb erhalten, was sich über Generationen bewährte. Etwa der Handlauf im Treppenhaus der altehrwürdigen Dorfschule – aus Metall mit Schrauben dran. Ein Abenteuer für alle, die darauf runterrutschen wollten. Die Gitter drunter mussten neuerdings aber vorschriftsmäßig eingehaust werden, „obwohl da von keinen Verletzungen ‘was bekannt ist“, wie Bauphysikerin Soscha Samuel augenzwinkernd anmerkt.

Der Frosch als König der Kinder 
Lehrreich. Der vergleichsweise extrem schnelle Umbau von nur rund einem Jahr bot derweil unerwartet anschaulichen Unterrichtsstoff. So erinnert sich Bauingenieur Eberhard Ludwig an einen Frosch, der sich in einer der Baugruben aufhielt. Ludwig zeigte ihn den Schülerinnen und Schülern, bevor er den „tierischen Gast" wieder weiterhüpfen ließ. Wirkliches Leben in einer digital aufdringlichen Technik-Welt.  Kindergarten-Elternsprecherin Jennifer Funk: „Die Bauarbeiten wurden von den Kindern stets neugierig überwacht."

Entstanden ist aus neuem Alten und altem Neuen so „keine anonyme Baumasse", wie Fachfrau Stefanie Sterr-Ludwig vom gleichnamigen Büro in Blaustein bei Ulm feststellte. Das löste dickes Lob bei vielen am Sonntag aus. Etwa Grundschul-Elternsprecherin Ines Föhr: „Die Kinder sollen sich an die Grundschule gerne erinnern."  Mehrmals kam am Rede-Pult „unser tiefer Respekt“ für das Meisterwerk zum Ausdruck, Baustelle und Unterricht gleichzeitig belebt zu haben. Und das auch noch während der Corona-Einschränkungen aus Berlin und Stuttgart. So „blieb der ursprüngliche Charme erhalten“, freute sich Schulleiterin Gudrun Scharnek. Sie betonte am Sonntag: „Viele fleißige Hände haben dazu beigetragen.“ Nicht zuletzt die Reinigungskräfte Anita Föhr, Doris Corcoran und Sanda Milinski.

Die Schülerzahlen der GS Ellwangen-Dietmanns sind stabil, die Geburtenzahlen leicht steigend. Auf Anfrage der Bildschirmzeitung nannte Bürgermeisterin Irene Brauchle folgende Zahlen: Im Schuljahr 2022/23 besuchten 86 Kinder die Grundschule (30 aus Dietmanns). In den Jahren zuvor waren es 77 (31 aus Dietmanns), 78 (33), 69 (37), 66 (31), 69 (36), 69 (38), 71 (37), 73 (37), 63 (29). „So sind auch in Zukunft unsere beiden Einrichtungen gut belegt und das Geld wurde bestmöglich in unsere Zukunft investiert“, schreibt sie.


Blumen am Rednerpult in der Festhalle Ellwangen. Viele „Blumen“ gab es von hier bei den kurzen Festansprachen am Sonntag. 

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Trommeln zum Festakt, bereitgestellt für die Ellwanger Kinder.

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Lernen mit Hand, Herz und Hirn: der neu eingerichtete Werkraum in der alten und neu-aktiven Dorfschule Ellwangen. 

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Bewährtes blieb erhalten: der alte Handlauf in der sanierten Dorfschule Ellwangen - direkt in der Ortsmitte. Über die Schrauben hatten schon viele Generationen unbeeinträchtigt zu "rutschen" versucht ... 

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Freute sich über den großen Tag von Ellwangen: Irene Brauchle, Bürgermeisterin von Rot an der Rot, am Rednerpult.

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Sorgte am Sonntag in der Festhalle Ellwangen für gute Töne: auf der Bühne die örtliche Kinderkapelle. 

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Brachte das Meisterwerk zusammen, Altes neu aussehen zu lassen:  Diplomingenieurin Stefanie Sterr-Ludwig vom gleichnamigen Planungsbüro in Blaustein 

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"Unserer Zeit voraus": Bad Wurzachs Zweiter Bürgermeister Karl-Heinz Buschle lobte die Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kreisgrenzen weg. 

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Dank an alle Beteiligten: Kindergarten-Leiterin Stefanie Gröner (links) und Schulleiterin Gudrun Scharnek (rechts) 

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Erbat Gottes Segen für alle, die in Schule und KIndergarten lernen und lehren und leben: Pfarrer Gordon Asare.

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"Kurze Beine, kurze Wege" – dieses Motto verfolgt die Roter Rathaus-Chefin Irene Brauchle. Und das ist in Ellwangen gegeben. Groß also die Freude der Bürgermeisterin am Sonntag im renovierten Alten Schulhaus in der Ortsmitte von Ellwangen. 

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Segenskreuz, lange haltbar. Überreicht an Schulleiterin Gudrun Scharnek. 

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Ordentlich auf die Pauke gehauen: Der Ellwanger Nachwuchs trommelt zur besten Stimmung in der Turn-und Festhalle. 

 

 

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halloRV

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