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Bad Wurzach - Beim Open-Air Konzert auf dem Klosterplatz luden die fünf mit wunderbaren Stimmen gesegneten Solisten das Publikum zu einer musikalischen Weltreise mit vielen Hits aus aller Herren Länder ein.

Lange stand – wegen des unsicheren Wetters – auf der Kippe, ob an diesem Samstagabend die Veranstaltung tatsächlich auf dem Klosterplatz würde stattfinden können oder ob man ins nahe gelegene Kurhaus umziehen sollte.

Wie so häufig in den letzten Wochen wurde das Wetter-Radar zum unersetzlichen Begleiter des Veranstalters: Albert Schmid und sein Team von Messe-Süd hatten den Mut sich darauf zu verlassen – und wurden mit einem wunderschönen Sommerabend belohnt.

Ihren Einstieg in das Konzert feierte die Italienerin Desirè Capaldo mit dem Musical-Song „Once upon a time“ zu dessen Interpreten u.a. Bobby Darrin, Frank Sinatra , Perry Como, Tony Bennett oder Bob Dylan zählten, dem sie mit der Filmmelodie „Nuovo Cinema paradiso“ noch ein Stück eines der größten Filmmusikkomponisten – die Rede ist von Ennio Moricone – folgen ließ.

Die zweite Interpretin, die Deutsch-Philippinin Milly G, sang sich mit dem berühmten „I wanna dance with somebody“ mit dem die Weltkarriere der unvergessenen Whitney Houston begann, sofort in die Herzen der Zuhörer. „If i ain´t got you“ und auch ihr zweiter Song, das eher getragene „If I ain´t got you“ von Alicia Keys zeigte ihre vortrefflichen stimmlichen Qualitäten auf.

Für Stimmung beim Publikum sorgte der gebürtige Sizilianer und Wahl-Hamburger Gino Castelli vom ersten Ton an. Seit dreißig Jahren lebt und arbeitet er als Komponist, Sänger und Produzent in Hamburg. Der geborene Entertainer hatte das Publikum, trotz der großen räumlichen Entfernung – von seinem E-Piano auf der Kirchentreppe bis zur ersten Zuschauerreihe waren es gut 15 Meter – sofort im Griff.

Die Holländerin Paloma Schilder startete mit Miley Cyrus´ Flowers in den Konzertabend zu Füßen von St. Verena und sang als zweites Lied ein Stück der nicht unumstrittenen Tones and I genannten australischen Sängerin Toni Watson.

Mit der weltweit bekannten amerikanischen Opern- und Musical-Sängerin Lynelle Jonnsson wurde der „Vorstellungsteil“ der Musiker abgeschlossen. Diese wandelte auf mehrere Zentimeter hohen Pfennig-Absätzen souverän über das rauhe Pflaster des Klosterplatzes mit „Cabaret“ auf den Spuren von Liza Minelli und Ute Lemper. Mit „Fly me to the moon“ dessen wohl bekanntester Interpret Frank Sinatra war, liess sie die Bad Wurzacher ein wenig vom Abheben träumen.

Desirè Capaldo eröffnete den zweiten Teil des Konzertes mit dem Soul-Song „At Last“, der 1941 ursprünglich für einen Film geschrieben wurde. Die erste Plattenaufnahme stammte von keinem geringeren als Glenn Miller und seinem Orchester. Richtig berühmt wurde jedoch die Version von Edda James 1961, den Jüngeren dürfte die Cover-Version von Beyoncé aus dem Jahre 2008 am bekanntesten sein. Mit der Swing-Jazz Nummer Tu vuo fa l´americano ( „Du bist ein Möchtegern-Amerikaner“) des Neapolitaners Renato Carosone, der damit eine Satire auf die zunehmende Amerikanisierung des Italien der fünfziger Jahre schuf, ließ sie vor allem bei den älteren Zuhörern Erinnerungen an den ersten Italienurlaub wieder wach werden.

Mit Gloria Gaynor´s „I will survive“ mit Milly G, dem „Volare-Medley“ von Gino Castelli, „Let her go“ von Passenger interpretiert von Paloma Schilder, mit „Denk an mich“ mit Lynelle Jonsson unaufhaltsam näherte sich das Ende dieses wunderschönen Konzertes. Aber davor hatten Albert Schmid und seine Künstler noch einige gemeinsame Höhepunkte gestellt: Ein „Caruso“ Duett von Desirè Capaldo mit ihrem Landsmann Gino Castelli, das bekannte „Somewhere“ als Trio gemeinsam mit Lynelle Jonsson.

Kein Wunder, dass das Publikum danach noch ein Zugabe forderte und diese mit „Time to say goodbye“ – das an diesem Abend kaum passender hätte sein können, dann natürlich auch bekam. Denn der Geist des italienisch – englischen Duos Andrea Bocelli und Sarah Brightman wehte damit an diesem Abend über den Klosterplatz.

Bleibt zu hoffen, dass Albert Schmid und seine Künstler bald wieder einmal in Bad Wurzach, das im Programmheft mit einer Kurzbeschreibung verewigt wurde, Station machen werden.

 

Bericht und Bilder Ulrich Gresser

 

 

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halloRV

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