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Bad Wurzach - In Bad Wurzach wird eine Bürgerstiftung gegründet. Die konkreten Schritte sind im Herbst geplant. Die Stadt freut sich über ein "großartiges bürgerschaftliches Engagement", sagte Bürgermeisterin Alexandra Scherer gegenüber der örtlichen Presse.

Im Rahmen des Pressegespräches, zu dem Bürgermeisterin Alexandra Scherer Vertreter der geplanten Bürgerstiftung eingeladen hatte, nahm die Stiftung, die tags zuvor (am. 31. Juli) im Gemeinderat vorgestellt worden war, konkretere Formen an.

Aus der Bürgerschaft wurde in der Vergangenheit immer wieder der Wunsch nach einer unabhängigen, von Bürgern getragenen Stiftung an die Verwaltung herangetragen. Durch die aktuelle Entscheidung des Stadtrats, die geplante Stiftung mit einer Anschubfinanzierung durch Zustiftungen bis maximal 290.000 Euro zu unterstützen, ist der Weg frei, die Gründung einer Stiftung aktiv vorzubereiten und die notwendigen Genehmigungen einzuholen. Die entsprechenden finanziellen Mittel waren seit Jahren in einer Sonderrücklage aus dem Verkaufserlös des ehemaligen Spitalgebäudes für diesen Zweck vorgehalten worden.

Die Hauptinitiatoren
Karl-Heinz Buschle, Peter Depfenhart, Karl-Josef Fassnacht, Karl August Mohr und Robert Stützle sind die Hauptinitiatoren dieser Idee, mit der sich die Gruppe seit rund zehn Jahren befasst.

Peter Depfenhart betont: „Uns ist wichtig, dass es ein so bunter Kreis ist, damit von vorneherein keine politische Einflussnahme erfolgen kann.“ Auch dass die Altersobergrenze von 80 Jahren für Stiftungsräte in der Satzung festgeschrieben ist, hält er für richtig. Er erinnerte auch den Stiftungszweck der alten Spitalstiftung (von 1482): Die Stiftung war eine soziale Einrichtung von Adligen, um sozial Schwachen zu helfen, damals meist alte Knechte und Mägde, die – nicht mehr arbeitsfähig – auf der Straße gelandet wären. Im 19. Jahrhundert rückte dann die Alten- und Krankenpflege in den Mittelpunkt. Nachdem das Spital dann einige Jahrzehnte als Krankenhaus diente, war es bis zum Ende 1981 noch Altenheim Bürgermeisterin Scherer lobte das Engagement und sagte: „Eine Bürgerstiftung ist ein vorbildliches Zeichen in dieser Zeit!“

Depfenhart sieht in der Stiftung eine Hilfe zur Selbsthilfe, auch ein Projekt für mehr Nachhaltigkeit. Es soll eine Stiftung von Bürgern für Bürger sein, die sich nachhaltig für das Gemeinwesen „Bad Wurzach“ einsetzt. Eine Bürgerstiftung ist selbstbestimmt, wirtschaftlich und politisch unabhängig, gemeinnützig und fördert Projekte, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen sind oder Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

„Der Satzungszweck ist daher sehr weit gefasst“, erläutert Depfenhart . „Bildung, Familie, Brauchtum, Sport und anderes mehr.“ Stadtkämmerer Stefan Kunz sagte: "Sie übernimmt dabei auch Aufgaben der Stadt, die nicht zu deren Pflichtaufgaben gehören.“ Ein Ziel ist von den „Gründern klar formuliert: „Wir wollen Menschen gewinnen, die die Stiftung mitfinanzieren, aber auch solche die sich aktiv einbringen und mitarbeiten, zum Beispiel bei Fahrdiensten.“

Bürgermeisterin Scherer hat vom bürgerschaftlichen Engagement in Bad Wurzach eine sehr hohe Meinung: „An der Einkaufsaktion für Ältere während Corona haben sich mehr als 100 Leute beteiligt."

Zustiftungen erbeten
Ziel ist es, mit Zustiftungen weiterer Gründungsstifter und der Stadt Bad Wurzach in Höhe von jeweils 100.000 Euro im Herbst die Bürgerstiftung Bad Wurzach ins Leben zu rufen und mit einem Kapital von insgesamt 200.000 Euro auszustatten. Um den Kapitalstock möglichst rasch zu erhöhen und dadurch höhere Erträge für Stiftungszwecke zu erwirtschaften, wird die Stadt Bad Wurzach jede private Zustiftung aus der Bürgerschaft in gleicher Höhe zusätzlich bis zum Erreichen des zur Verfügung stehenden Höchstbetrags in den nächsten drei Jahren einbringen.
Wer zustiften oder spenden möchte, wende sich an einen der fünf Initiatoren.

Die Stadtverwaltung und die Mitglieder der Initiativgruppe sind sich einig, dass der Bedarf für eine Bürgerstiftung besteht. „Viele Aufgaben stehen an, die nur durch die aktive Unterstützung der Bürgerschaft bewältigt werden können“, betont Bürgermeisterin Alexandra Scherer. „Die Stadt Bad Wurzach unterstützt mit der Zustiftung eine aktive Bürgergesellschaft und das großartige bürgerschaftliche Engagement in der Gemeinde.“

Bericht und Bild: Ulrich Gresser

 

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halloRV

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