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Bad Wurzach - Am Freitag nach dem Schuljahresende findet traditionell das Open-Air-Kino für Kinder statt. Wei die Wetterprognose jedoch nichts gutes verhieß, wurde die Veranstaltung von Organisationsleiterin Albertine Schoeters von der Bad Wurzach Info schon am Tag zuvor in den Kursaal verlegt.

Dort zogen zunächst die Zauberkünste von Zauberer Hibiskus die Kinder in ihren Bann. Zusätzliche Kinoatmosphäre und -Düfte verbreitete auch die Popcornmaschine des Chorioso-Chores, die wie geschaffen für das Event schien, jedoch wegen ihrer Rauchentwicklung kurzfristig unter ein Zeltdach im Außenbereich verbannt werden musste.

Nachdem die Kinder für ihre fleißige Mithilfe bei den Zauberkunststücken mit Bonbons belohnt worden waren, war es Zeit für einen kleinen Umzug: Am Musikpavillion wartete bereits die Seifenblasenkünstlerin Maria auf die Kinder. Diese animierte die Kids zum Mitmachen, und bald segelten viele große und kleine Seifenblasen am wolkenverhangenen Himmel – wenn sie nicht zuvor schon von eifrigen Blasenpikser zum Platzen gebracht wurden.

Nachdem die meist im Grundschulalter stehenden Kinder sich so richtig ausgetobt hatten war es wieder Zeit, erneut die Location zu wechseln: Im Kino- – pardon Kursaal war es Zeit sich noch einmal mit Popcorn und Getränken einzudecken, bis es dunkel im Saal wurde und das Kinovergnügen begann.

„Sputnik“ ist ein deutscher Kinderfilm von Markus Dietrich aus dem Jahr 2013. Der Film spielt wenige Tage vor und während des Mauerfall 1989 in der DDR.

Die zehnjährige Frederike (Flora Thiemann) möchte mit ihrem Onkel Mike (Jakob Mathschenz) und den Freunden Fabian (Finn Fiebig) und Jonathan (Luca Johannsen) einen Satelliten starten, der eine Friedensbotschaft an die Raumstation Mir sendet. Der Testlauf zum Start des Satelliten funktioniert und wird durch den ABV Mauder (Devid Stresow) unterbrochen.

Der folgende Tag wird für Frederike schlimm, da ihrem Onkel die Ausreise aus der DDR bewilligt wurde und er bis zum Abend das Land verlassen muss. Mike übergibt das Kommando an Frederike, die jetzt Captain der weltraumbegeisterten Freunde ist. Über eine Science-Fiction-Serie kommt das Mädchen auf die Idee, eine Apparatur zu bauen, die den Onkel durch die Telefonleitung wieder zurück in das Dorf beamt.
Für die Konstruktion werden spezielle Teile benötigt, die Frederike nur über den Betreiber der Verkaufsstelle, Herrn Karl (Andreas Schmidt), unter der Ladentheke besorgen kann. Mauder hat die Kinder aber seit dem Vorfall mit den Satelliten verstärkt unter Beobachtung und nimmt ein paar Tage später Herrn Karl wegen des illegalen Handels fest und konfisziert die benötigte Glaslinse. Mit einer Ablenkung gelingt es den Kindern wieder, an das benötigte Material zu kommen. Dabei wurden sie aber von Oliver (Emil von Schönfels) beobachtet, der dies eigentlich melden möchte.

Er wird aber von Fabian, Jonathan und Frederike gefangen genommen, damit er die Gruppe nicht verrät.

Am Abend des 9. November 1989 wird das Experiment während der Verkündung des neuen Reisegesetzes durch Günther Schabowski gestartet. Die Vorrichtung sorgt jedoch dafür, dass im gesamten Dorf der Strom ausfällt. Fabian und Jonathan schließen darauf, dass nicht, wie geplant, Frederike nach West-Berlin gebeamt wurde, sondern alle Erwachsenen der Gaststätte, die von der Familie Bode betrieben wird.

Mit einem Notstromaggregat schalten die Kinder den Fernseher an und sehen Berichte über Menschen, die an der Grenze in Berlin stehen, darunter ist auch der Vater von Oliver. Die Kinder möchten die Erwachsenen wieder zurückbeamen.

Da man kein Telefon benutzen kann, kommt Oliver auf die Idee die Menschen mithilfe eines Funksignals zu erreichen. Es gelingt ihnen, das Dorf Malkow wieder mit Strom zu versorgen und ein Funksignal an einen Grenzposten zu senden. Sie geben sich als Oberst der NVA aus und verhindern so, dass die Soldaten auf das eigene Volk schießen. Am nächsten Tag kommen die Eltern mit großem Jubel aus Berlin zurück.

Der Film erhielt seinerzeit das Prädikat „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Mediengesellschaft. „Die Geschichte, in der es um Freundschaft, Träume, Konflikte mit Erwachsenen und das Vertrauen in die eigene Stärke geht, ist so universell, dass Kinder den Film überall verstehen werden,“ hieß es damals in der Begründung.

 

Bericht und Bilder: Uli Gresser

 

 

 

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halloRV

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