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Bad Wurzach - Eine ruhige Hand und ein gutes Auge ist beim Petanque-Spiel gefordert. Deshalb passte der französiche Spielfilm „Eine ganz ruhige Kugel“ aus dem Jahre 2013 perfekt zum Rahmenprogramm des diesjährigen Open-Air Kinos (witterungsbedingt im Kursaal), nämlich einem Petanque-Turnier beim Torfmuseum.

Es ist schon ein Kreuz mit dem Wetter: Bereits im vergangenen Jahr fiel das Open-Air-Kino für die Erwachsenen einem Unwetter zum Opfer. Albertine Schoeters, die seitens der Bad Wurzach Info für die Organisation zuständig ist, hatte in den letzten Tagen die Wetter-App immer im Blick. Nach einem Anruf beim Deutschen Wetterdienst, war für sie klar: „Wir ziehen in den Kursaal um!“
Zwar wußte sie, dass damit viel weniger Zuschauer den Kinospaß miterleben würden, aber der Film konnte wenigstens gezeigt werden und die monatelangen Vorbereitungen waren nicht ganz umsonst gewesen.

Die Spielgemeinschaft Petanque aus bad Wurzach, die das international besetzten Petanque Turnier organisierte, das beim Torfmuseum ausgetragen wurde, war voll des Lobes über die Zusammenarbeit mit der BWI. Und mit den Bähnlesfahrern, die bei einem Regenguss den Organisatoren und vor allem ihrem technischen Equipment kurzzeitig im Torfmuseum ein Dach über dem Kopf bot. Insgesamt hatte das Turnier 36 Teilnehmer, drei davon aus Rankweil in Voralberg, die deutschen Teilnehmer waren dazu bis aus Baknang und Tübingen angereist. Neun Teilnehmer kamen vom Petanque Club aus Biberach, der auch die Bad Wurzacher Spielergemeinschaft angehört. Aus Madagaskar stammt Stella, die als Pflegekraft in Wangen arbeitet. Ihrem Heimatland ist Petanque so etwas wie Nationalsport, was auch in dem Film ein wenig angesprochen wird. Sieger des Turniers wurde übrigens der gebürtige Marrokkaner Nori-el-Hilai aus Erolzheim vor Hugo Bertsch aus Rankweil und Berthold Gaupp vom Petanque Club Biberach.

Wie schon am Vorabend beim Kinderkino sorgte Chorioso mit seiner Popcorn-Maschine für das entsprechende Kinofeeling. Und auch ein gekröntes Haupt gab sich im Vorfeld der Filmvorführung die Ehre: Die amtierende Allgäuer Käsekönig Fabienne Kerler hatte „Probiererle“ der Weichkäse-Spezialtäten der Bio Käserei Zurwies mitgebracht.

Es war einer ihrer letzten Auftritte mit Krone, denn im September wird die Nachfolgerin der Amtzellerin gewählt, deren Amtszeit wegen Corona glatt doppelt so lange dauerte als geplant. Ihr Amt hat sie in dieser Zeit immerhin nach Brüssel und Berlin geführt. Sie sei dem Ruf nach Bad Wurzach gerne gefolgt, erklärt die charmante „Noch- Königin“ vor dem Start des Filmes, in dem es vordergründig zwar um den französischen Nationalsport geht, aber auch, um Vorurteile gegenüber Einwanderern aus den ehemaligen französichen Kolonien.

 

Zum Inhalt des Filmes: Momo (Atmen Kelif), Sohn algerischer Einwanderer, und sein bester Freund und Mentor Jacky (Gerard Depardieu) schlagen sich mit Gelegenheitsjobs und als Kleinkriminelle durchs Leben. Als der schmierige Stéphane Darcy Edouard Baer) eine internationale Boule-Meisterschaft mit 500.000 Euro Preisgeld ankündigt, wittern Momo und Jacky ihre große Chance. Fortan trainiert Jacky seinen Zögling Momo Tag und Nacht.

Trotz aller Ressentiments und mit Hilfe der selbstbewussten Caroline (Virginie Efira) wird Momo ins französische Team gewählt und avanciert bald zum Star und Teamchef. Als der Sponsor jedoch Widerstand gegen den algerisch-stämmigen Momo anmeldet und dieser als vermeintlich illegaler Einwanderer abgeschoben wird, sieht sich Momo vorerst am Ende seiner Träume. Caroline und Jacky geben jedoch nicht auf und überzeugen Momo, sich noch mal ins Rennen zu begeben – diesmal als Chef des algerischen Teams…

 

Bericht und Bilder: Uli Gresser

 

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halloRV

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