Genossenschaft! Welch faszinierender Gedanke. Was Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch im 19. Jahrhundert propagierten, ist auch heute noch so modern wie es damals war. Es ist ein bewährtes Konzept, um in überschaubaren Gebieten Kapital zusammenzubringen. Kleine Anteile, viele Anteile, das ist die Idee: Diese ewig junge Idee feiert in der sogenannten Dritten Welt – wie damals bei uns im 19. Jahrhundert – furiose Erfolge.
Und nun auch wieder in Bad Wurzach. Sähen sie, dass das Kurhaus auf Genossenschaftsbasis betrieben wird, die Herren Raiffeisen und Schulze-Delitzsch würden mit der Zunge schnalzen.
Das Hochattraktive bei der Genossenschaftsidee: Keiner der Kapitalgeber erlangt eine dominante Position. Auch wenn einzelne Anteilseigner mehrere Anteile zeichnen, gilt der Satz: One man, one vote. Jeder Genosse ist mit 1 Stimme in der Mitgliederversammlung, dem Zentralorgan der Genossenschaft, vertreten. Das ist Basisdemokratie pur.
Die Initiatoren, alles hochkompetente Leute, alle mit Riedwasser getauft, haben ein ehrgeiziges Ziel: 1500 Anteile wollen sie zusammenbringen. 754 (!) sind es Stand heute (28. Juli, 11.40 Uhr).
Alle, denen Bad Wurzach am Herzen liegt, sind aufgerufen, sich an der Kurhaus-Genossenschaft zu beteiligen. Nur wenn eine breite Basis an Teilhaberschaft zustandekommt, wird die Idee zur Realität.
Wir wünschen gutes Gelingen und sagen ein großes Kompliment an die Herren Sascha Dargel, Stefan Fimpel, Christian Gindele, Christoph Gschwind, Hermann Haas, Manuel Pfender und Bernhard Schad, die sich alle der Sache ehrenamtlich verschrieben haben.
Eine weitere Gründung ist zu vermelden: Die Bildschirmzeitung, im Jahre 2005 von Wolfgang Weiß als „Der Wurzacher“ ins Leben gerufen und 2008 um den „Waldseer“ ergänzt – mittlerweile haben wir sechs Lokalausgaben – ist in neue Hände übergegangen. Wir, drei Medienfachleute, alle in der Raumschaft verankert, sind mit Wolfgang Weiß übereingekommen, sein Werk fortzuführen und weiterzuentwickeln. Er wird dabei beratend mitwirken.
Beide Initiativen, die Kurhaus-Genossenschaft und die Bildschirmzeitungs-GmbH, sind auf das Wohlwollen des örtlichen Publikums angewiesen. Die Kurhaus-Genossenschaft braucht Anteilseigner, das neue Kurhaus braucht Besucher.
Die Bildschirmzeitung will gelesen werden und sie braucht Anzeigen. Inserate sind die einzige Einnahmequelle der Bildschirmzeitung. Unsere Bitte an Gewerbetreibende, an Gastronomen, an Vereine, auch an öffentliche Betriebe, an die Städte und Gemeinden in unserem Verbreitungsgebiet und nicht zuletzt an Privatpersonen: Unterstützen Sie uns mit Ihren Anzeigen. Die Preise sind günstig, die Kontaktgüte ist hoch.
Sowohl die Kurhaus-Genossenschaft als auch die Bildschirmzeitungs-GmbH, sie stehen noch nicht auf festem Boden.
Wenn viele mithelfen, dann wird es gelingen. Das gilt für beide Initiativen.
Gerhard Reischmann