Bad Wurzach - An diesem Sonntagmorgen war es wieder einmal soweit: Bei bestem Sommerwetter feierten sechs Täuflinge der freien Christengemeinde Bad Wurzach am Metzisweiler Weiher mit Gemeindemitgliedern, Familie und Freunden ihre Taufe.
Mit diesem Tauf-Akt, bei dem die erwachsenen Täuflinge von Pastor David Gregorious und dem Ältesten Karl Wessle einmal vollständig im Wasser untergetaucht werden, werden die Täuflinge als vollwertige Mitglieder in die Gemeinde aufgenommen. Und jeder Getaufte kann selbst – wie in der Urkirche festgelegt – andere Taufen.
Pastor Gregorius leitete den Taufakt mit einer kurzen Lesung aus dem Johannes Evangelium ein, ehe ein Täufling nach dem anderen in einem weißen Gewand oder Kleid zum Pastor und seinem Helfer in das an dieser Stelle etwa brusthohe Wasser stieg.
Auf diese Weise wurden Belinda, Bettina, Valentin, Bärbel und Elvis, der sich ganz spontan zur Taufe an diesem Tag entschlossen hatte, im Weiher getauft. Mit Nicolai Sigg als Täufer Nr. 2 an der Seite von Pastor Gregorious wurde schliesslich Roland im Wasser des Metzisweiler Weihers untergetaucht.
Nach jedem Täufling sangen die versammelte Gemeinde und die Angehörigen am Ufer des See´s: „Eine neue Schöpfung, nie mehr verlor´n, das Alte ist vorbei, ich bin neugebor´n, als Überwinder, und noch viel mehr, eine neue Schöpfung, Preis den Herrn, schuf er!“
Allen Täuflingen gemein war, dass sie nach dem Auftauchen eine große Euphorie versprühten. Da wurde fast jeder von ihnen geherzt und die Täuflinge selbst mit Glückwünschen überschüttet.
Beim anschließenden Festgottesdienst im Gottesdienstraum der Freien Christengemeinde in Bad Wurzach erhielt jeder Täufling nach einem kurzen Statement, in dem er darlegte, weshalb er sich – selbstverständlich auf freiwilliger Basis – hatte taufen lassen seine Taufurkunde. Dies in Verbindung mit einem Taufspruch, den er ebenfalls dazu vortragen durfte.
Es war eine berührende Geschichte, die zum Beispiel der älteste Täufling zu erzählen hatte, wie er zur Gemeinde gestoßen war. In einer tiefen Depression gefangen, habe er einen jungen Mann kennengelernt, der ihm von Jesus erzählt hatte. Dann sei er zur Gemeinde gekommen und habe dort neuen Lebensmut bekommen – und einige Zeit später auch Heilung von einem körperlichen Gebrechen erfahren.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen an einer der da Vinci-ähnlichen Tafel und netten Gesprächen endete dieser für die Täuflinge so wichtige Festtag.
Bericht und Bilder Ulrich Gresser