Bad Wurzach - Das Kurhaus soll nach dem Willen einer neugegründeten Genossenschaft ab Mitte 2024 in neuem Gewand wiedereröffnet werden. Für das für den geplanten Umbau erforderliche „Kleingeld“ verkaufen die Gründer der Genossenschaft Anteile vorab, begrenzt auf maximal 100 Stück pro Genosse.
Bei der Kurhausparty am 26. Juli ist offizieller Verkaufsstart der Anteile; wer sich vorher (Vorregistrierung ab 21. Juli online möglich) oder an diesem Abend schon auf die Liste der Anteilseigner setzen läßt, bekommt ein tolles Überraschungsgeschenk, verspricht Bernhard Schad, der gemeinsam mit Sascha Dargel den Vorstandsvorsitz der Genossenschaft übernommen hat. Den Aufsichtsrat bilden Christoph Gschwind als dessen Vorsitzender, Stefan Fimpel, Christian Gindele, Hermann Haas und Manuel Pfender.
Jeder für sich bringt in das Team der „Wurzacher sieben Schwaben“ viel Fachwissen aus den verschiedenen Branchen ein, die für den erfolgreichen Betrieb des Hauses erforderlich sind. Schad bringt als Vorsitzender der Genossenschaft BAG Allgäu-Oberschwaben entsprechende Erfahrung mit. Gindele als General Manager einer Hotelgruppe, Haas hat langjährige Erfahrung als Restaurantbetreiber, Stefan Fimpel als Jurist, Dargel und Pfender als Marketingexperten. Christoph Gschwind im Bereich Steuerberatung und -recht.
Gschwind konnte im Rahmen eines Pressegespräches die Gemüter beruhigen, die durch eine missverständliche Formulierung in einem Pressebericht erhitzt worden waren. Bei den Verträgen ginge es nur noch um Kleinigkeiten, die noch geklärt werden müssten, sie seien bereits unterschriftsreif. Er lobte auch, wie Bürgermeisterin Alexandra Scherer und Kämmerer Stefan Kunz ihnen entgegengekommen seien. „Sie waren sehr zuvorkommend.“
Bei der Weihnachtsfeier der „Werwölfe“ hatten sich Schad und Dargel über die Zukunft des Kurhauses unterhalten, danach zum Handy gegriffen und binnen weniger Tage die Leute aus den unterschiedlichen erforderlichen Fachbereichen zusammengehabt. Einzig Christian Gindele sei dann später dazugestoßen, dem als gebürtigem Wurzacher natürlich auch daran liegt, dass das Kurhaus „wieder auf die Beine kommt“. Dieser sagte, per Videoschalte aus München in den Tagungsraum beim Steuerbüro Mayinger & Gschwind zugeschaltet, er stehe parat, wenn sein fachlicher Rat gefordert sei. Er sagte aber auch, dass die operative Führung aus der Region um Bad Wurzach kommen müsse.
1 Anteil kostet 500 €
Bernhard Schad sagte, dass bereits erste Personalgespräche geführt werden. Zur Finanzierung sagte er, einige Genossenschaften, bei denen sie sich erkundigt hatten, hätten ihnen dazu geraten, 1000 € pro Anteil anzusetzen. „Wir wollen, dass die Anteile für viele erschwinglich sind, deshalb haben wir sie auf 500 € festgelegt.“ Er sagte aber auch, dass, wenn sie spürten, dass es seitens der Wurzacher keinen Zuspruch gebe, „die Sache noch nicht fix“ sei. Aber er glaube schon, dass sie das Geld zusammenbekommen werden.
Christoph Gschwind rechnet damit, dass für den Umbau und den Betrieb 1500 Anteile erforderlich sein werden. Darüberhinaus habe man zusätzlich einen Förderantrag im LEADER-Programm gestellt. „Eine Nachschusspflicht haben wir ausgeschlossen", sagt Bernhard Schad, der noch einmal die Struktur der zukünftigen Genossenschaft skizziert: Die Mitgliederversammlung (alle Genossenen) hat die Aufgabe, den Aufsichtsrat zu kontrollieren, zu steuern und zu wählen. Der Aufsichtsrat wiederum überwacht und bestimmt den Vorstand bzw. die Geschäftsführung. Auf diese Weise hat jeder Genosse eine direkte Beteiligung an der künftigen Ausrichtung des Hauses.
Beim Umbau sollen Saal und Restaurant klar getrennt werden. Das Restaurant soll so umgestaltet werden, dass es gemütlich wird. Es soll eine kleine Bühne erhalten, damit auch dort Veranstaltungen möglich sind. Mehr Details zu den Plänen werden dann am 26. Juli präsentiert.
Bericht und Bild: Ulrich Gresser