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Bad Wurzach - Weil sich kein Nachfolger fand, hat Familie Buschle, die fast 65 Jahre lang die Esso-Tankstelle mit Autohaus und Werkstatt in der Ravensburger Straße als Familienunternehmen betrieb, diese nun an die BAG verpachtet.

1958
Karl Buschle aus Haidgau legt 1958 erfolgreich die Meisterprüfung im KFZ-Handwerk ab und heiratet die Gast- und Landwirtstochter Hildegard Mauz aus Ehingen. Gemeinsam eröffnen sie in Bad Wurzach in der Ravensburger Straße eine ESSO-Tankstelle und eine kleine KFZ-Werkstatt.

In der Anfangsphase verkaufen sie vor allem Kleinwagen von BMW (Isetta und BMW 700) und Goggomobil.  1961 kommt FORD hinzu, die Marke, der Familie Buschle bis zur Beendigung der Geschäftstätigkeit 2023 treu blieb. 1963 wird das Wohnhaus erweitert und die Werkstatt vergrößert.

In den 1970er-Jahren wurde die damals noch seitlich des Wohn- und Autohauses liegende Tankstelle erweitert und erhielt erstmals ein Dach. Im Jahr 1986 wurde die Tankstelle in den Bereich zwischen Autohaus und damaligem Tanzcafé "Happy Night" verlegt, gleichzeitig wurde eine Autowaschanlage errichtet.

1987
Am 1. Juli 1987 übergaben Karl und Hildgard Buschle nach fast 30 Jahren die Geschäfte an die Söhne Karl-Heinz (Betriebswirt) und Klaus (KFZ-Meister). Diese übernahmen gemeinsam mit ihren Ehefrauen Elke und Doris das Autohaus und die Tankstelle.

1991 bekam das Autohaus durch Anbau und Vergrößerung des Ausstellungsraumes in etwa seine heutige Gebäudestruktur. Im Laufe der Jahre wurde immer wieder modernisiert und umgebaut und alle arbeiteten im Familienbetrieb mit. Für alle Familienmitglieder war das selbstverständlich; so war es für Karl-Heinz und Klaus Buschle ganz normal, als Kinder und Jugendliche „Tankdienst“ zu übernehmen, und auch für deren Kinder, als sie noch in Bad Wurzach zur Schule gingen. Auch die Geschwister und die Schwägerin wurden immer mit eingespannt. Der Großvater der heutigen Inhaber, Karl Buschle sen. (1899 – 1980), hatte bis Ende der 70er-Jahre an der Tankstelle mitgearbeitet. Und Senior-Chefin Hildegard Buschle ist noch bis Ende letzten Jahres hinter der Tankstellenkasse gestanden und hat aktiv mitgearbeitet. Dazu meinte Sohn Karl-Heinz schmunzelnd über die am 29. Februar 1936 Geborene: „Sie ist ja noch nicht so alt, denn sie hat nur alle vier Jahre Geburtstag!“

Zum 50-Jährigen
Die Werkstatt wurde 2008 komplett saniert, modernisiert und mit neuesten technischen Geräten ausgestattet. Die Einweihung wurde gemeinsam mit dem 50-jährigen Betriebsjubiläum gefeiert. In der modernen Autoreparatur-Werkstatt wurden alle fälligen Reparaturarbeiten, Service, Reifendienst und Unfallinstandsetzung durchgeführt.

Ausbildungsbetrieb
Klaus Buschle: „Uns war es immer wichtig, eine gut ausgebildete und motivierte Mannschaft zu haben; und wir hatten auch ein tolles Team, dem wir sehr viel verdanken!“ Über die annähernd 65 Jahre des Bestehens wurden im Hause weit über 60 junge Menschen im technischen und kaufmännischen Bereich ausgebildet.

„Rückblickend war es für uns als Familie doch eine anstrengende, aber auch eine sehr schöne und prägende Zeit. Wir haben zusammen mit unseren Eltern sicherlich über 5000 neue Autos und ebenso viele Gebrauchtwagen verkauft. An unseren Zapfsäulen wurden einige Millionen Liter ESSO-Kraftstoffe getankt. Auch darauf sind wir ein wenig stolz", gibt Karl-Heinz Buschle einen Einblick in seine Gefühlswelt.

"Wir sagen danke"
„Wichtig ist uns auch, dass wir allen Kunden, die uns unterstützt und beauftragt haben und ebenso allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns über die vielen Jahre begleitet haben, ganz herzlich danke zu sagen!“

Ganz besonders freuten sich Buschles, dass alle Werkstattmitarbeiter, nachdem die Werkstatt im vergangenen Herbst geschlossen wurde, weil die Nachfolgersuche erfolglos blieb, sofort wieder einen neuen Job gefunden hatten. „Es war ein Gebot der Fairness, die Leute, die, wie der Meister, schon sehr lange dabei waren, sofort zu informieren.“ Daher sei es sehr beruhigend zu wissen, dass alle gut untergekommen seien.

"Bei der BAG in guten Händen"
„Die Tankstelle wurde danach noch weiterbetrieben, bis die BAG auf uns zugekommen ist", erzählt Karl-Heinz Buschle im Interview mit der Bildschirmzeitung. Auch das war sehr erfreulich für die Inhaber: Sämtliche Tankstellenmitarbeiter wurden von der BAG übernommen. Die Tankstelle soll erweitert und umgebaut werden, die Werkstatt zunächst für den eigenen BAG-Fuhrpark genutzt und später zu einer freien Werkstatt werden. Karl-Heinz Buschle ist auch voll des Lobes über die neue junge, motivierte und kreative Leitung der Tankstelle. „Es ist schon beruhigend, das Lebenswerk unserer Eltern und unser eigenes in guten Händen zu wissen.“

Bericht und aktuelles Bild: Ulrich Gresser /  Historische Bilder: Familie Buschle

1958 Buschle

Autohaus und Tankstelle kurz nach der Gründung im Jahre 1958

Dach Tanke 1 Buschle kl

Die erste Überdachung der Tankplätze (ca. 1980) 

Dach Tanke 2 Buschle kl

Das Dach nach der Verlegung der Tankstelle und dem Bau der Waschanlage (nach 1986)

Uêbergabe Buschle

Am 1. Juli 1987 übergab Karl Buschle die Geschäfte an die Söhne Karl-Heinz (links) und Klaus. 

Die 3 von der Tanke Buschle

Die drei von der Tankstelle (von links): Der jüngste Sohn von Karl und Hildegard Buschle, Thomas Buschle (nicht im Geschäft, gelegentlich Kassendienst), Klaus Buschle und Karl-Heinz Buschle

Frauenpower Buschle

Buschles Frauenpower (ca. 1990; von links): Hildegard Buschle, Carmen Buschle (Tochter von Hildegard und Karl), Elke Buschle (Frau von Karl-Heinz) und Doris Buschle (Frau von Klaus) 

Opa Buschle

Karl Buschle sen. (1899 – 1980) versah noch bis Ende der 70er-Jahre Tankdienst an der Kasse. 

Tiger Buschle

Seit 1998 haben Shop und Hauptgebäude im Prinzip die heutige Form, auch wenn der Shop noch einige Male umgestaltet wurde.

  

 

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halloRV

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