Unterschwarzach - Dank der Hartnäckigkeit von Nicole Bodenmüller kann in Bad Wurzach vom BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) in der Trägerschaft vom CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.) wieder ein Integrationskurs für Geflüchtete angeboten werden.
„Sobald ein Geflüchteter beim BAMF einen Asylantrag stellt, hat er auch die Berechtigung, an einem Sprachkurs teilzunehmen", erklärte Wolfgang Matti beim Vor-Ort-Termin an der Festhalle Unterschwarzach und beim BAMF für den Landkreis Ravensburg zuständig.
Bodenmüller, bei der Stadt Bad Wurzach innerhalb des Ordnungsamtes für das Asyl- und Obdachlosenwesen sowie das Integrationsmanagment zuständig, hatte sich angesichts der nun erfolgten Belegung des alten Hallenbades mit Geflüchteten aus der Ukraine in Zusammenarbeit mit Wolfgang Matti auf die Suche nach einem Träger für einen Integrationskurs gemacht, und war beim CJD fündig geworden.
Katja Schirrmacher ist die CJD-Ansprechpartnerin für die Kursteilnehmer, die seit Montag in dem kleinen Raum bei der Halle Unterschwarzach, den die Gemeinde dafür zur Verfügung gestellt hat, Deutsch büffeln. Dieser sogenannte B1-Kurs umfasst 600 Unterrichtseinheiten Sprachkurs und 100 UE Politik und Themen der Orientierung.
Auch Silvia Dentler, Leiterin des Fachbereichs Ordnung, zeigte sich mit der jetzt gefundenen Lösung sehr zufrieden. „Wir sind sehr froh wieder einen Kurs in Bad Wurzach anbieten zu können.“ Dankbar zeigte sich auch Peter Sellmayr, Vorstand von Treffpunkt Asyl: „Ich bin sehr dankbar und überzeugt, dass das absolut notwendig ist.“ Bei einem Marathon wäre man jetzt etwa bei Kilometer zwei angelangt. Denn diese Kurse wurden bisher von Trepffpunkt Asyl im Ehrenamt gestemmt.
Für eine qualifizierte Beschäftigung bzw. eine Ausbildung nach dem Sprachkurs B1 ist dann ein B2-Kurs erforderlich, den ebenfalls das BAMF z.B. in Ravensburg anbietet.
Der jetztige Kurs mit maximal 25 Personen wird bis März 24 laufen, in den Sommerferien nur für zwei Wochen unterbrochen. Täglich absolvieren die Teilnehmer, eine bunte Mischung aus Ukrainern, Algeriern, Syrern, Iranern und Irakern , eweils von Montag bis Freitag vier Unterichtseinheiten. Mindestens den B1-Kurs brauchen die Teilnehmer für die berufliche Integration und auch um ihre Aufenthaltsgenehmigung zu sichern.
Um nach fünf Jahren, falls gewünscht, den deutschen Pass zu erhalten, wird ein B1-Kurs zusammen mit dem LID-Test erforderlich sein. Kursleiter sind in Unterschwarzach Beate Scheffold, Maria Scholz-Haslacher und Alexander Akasché.
Möglicherweise wird in der Zukunft bei Interesse auch ein B2 Kurs in Unterschwarzach angeboten werden.
Bericht und Bild: Ulrich Gresser