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Brugg (ug/dbsz) - Über gleich zwei Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an ihrer Kreuzung können sich die Brugger freuen. „Wir sind dankbar dafür“, sagt ein Anwohner. Und spricht für den ganzen Weiler.

Nach dem Unfall am 1. April 2023, als ein von Arnach her in die Kreuzung einfahrender Linienbus mit einem von Bad Wurzach gekommenen Fiat Panda kollidiert war, wurde ein Verkehrsschild auf „Stelzen“ gestellt, um so die Sicht zu verbessern. Und im Juni wurde die seit Langem gewünschte Tempo-Anzeige in Betrieb gesetzt.

Die PV-gestützte Tempo-Anzeige meldet den aus Richtung Leutkirch kommenden zu schnell fahrenden Verkehrsteilnehmern mit rot blinkenden Ziffern, dass sie über der örtlichen Geschwindigkeitsgrenze (Tempo 70) liegen. „Wir können beobachten, dass das Warngerät wirkt, dass langsamer gefahren wird“, sagt Anwohner Gerhard Reischmann, der der Stadt Bad Wurzach dankbar ist für die Verbesserungen in Sachen Sicherheit und damit für alle Bewohner des Weilers und wohl auch für die Besucher der zwei am Ort befindlichen Praxen spricht. „Aber es geht bei der Sicherheitsfrage um mehr als um die Sorgen bloß der Anlieger. An der Brugger Kreuzung stoßen zwei starke Verkehrsströme aufeinander. Auf der Bundesstraße fahren täglich fast 10.000 Fahrzeuge, auf der Landesstraße von und nach Arnach sind es mehr als 2000 Fahrzeuge."

Im Schnitt täglich 9678 Fahrzeuge 
Genau sind es laut einer aus dem Jahr 2019 stammenden Aufstellung der Bundesanstalt für das Straßenwesen 9678 Kraftfahrzeuge, die täglich den Weiler Brugg auf der B465 passieren, 1028 davon sind Lkw. „Diese Zahlen sind weit höher als jene, die bei der Aufstellung des Lärmaktionsplanes im Jahre 2017 zugrundegelegt wurden“, erklärt Reischmann. 2017 war man von 8198 Kraftfahrzeugen ausgegangen, die im Durchschnitt täglich an Brugg vorbeifahren. Diese – realitätsfremde – Zahl sei unverändert bei der Novellierung des Bad Wurzacher Lärmaktionsplanes im Jahre 2020 übernommen worden, moniert der Anwohner.

In den Morgenstunden
„Besonders stark ist der Verkehr an Arbeitstagen in den Morgenstunden: Dann muss man mitunter minutenlang warten, bis man die Kreuzung queren oder Richtung Bad Wurzach oder Leutkirch einfädeln kann“, berichtet Gerhard Reischmann.

Die jüngsten Unfälle nimmt der Anwohner zum Anlass, erneut für Tempo 60 zu plädieren. „Die Brugger Kreuzung ist gefährlich. Es geht nicht nur um die Sicherheit von uns Anwohnern. Es geht vor allem auch um die Sicherheit der vielen Verkehrsteilnehmer, die von Arnach her kommend in die Kreuzung einfahren“, appelliert der 65-jährige, der in den Jahrzehnten seines Anwohnerdaseins schon viele Unfälle registrieren musste, davon zwei in seiner eigenen Familie.

„Das Aufstellen der Tempo-Anzeige ist eine gute, eine wirkungsvolle Maßnahme. Viel wirksamer wäre noch ein Heruntersetzen der örtlichen Höchstgeschwindigkeit“, fordert der Anwohner. „In den Innenstädten wird verbreitet Tempo 30 festgesetzt. Bei uns rauschen so manche mit 80 und mehr Sachen über die Kreuzung.“

Tempo 60 würde seiner Ansicht nach einen erheblichen Sicherheitsgewinn bedeuten.

03 Tempo
Die Tempo-Anzeige in Brugg befindet sich neben der rechten Fahrbahn (in Richtung Bad Wurzach; im Hintergrund der Hof Schwarz in Geboldingen – dank Teleobjektiv an Brugg herangerückt). Foto: Uli Gresser

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Das Hochstellen des Wegweisers verbessert für Kraftfahrer, von Arnach (Immenried)  herkommend, beim Einfahren in die Kreuzung die Sicht in Richtung Bad Wurzach. Rechts im Hintergrund die neue Tempoanzeige.  Foto: Gerhard Reischmann

 

 

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halloRV

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